Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

137 Der Körper setzt sich zur Wehr M Arbeitsheft Seite 27, 28 8 Bau eines Antikörpers Antikörper erkennen die Epitope eines Antigens Ein Antikörper erkennt ein Antigen nicht als Gesamtstruktur. Er identifiziert eine lokale Region auf der Oberfläche des Antigens, das Epitop. Ein Antigen kann mehrere Epitope aufweisen, die unterschiedliche B-Lymphozyten zur Herstellung der jeweiligen Antikörper stimulieren. Das heißt, dass das Immun- system zum Beispiel zur Abwehr eines bestimmten Bakterienstammes nicht nur eine Sorte Antikörper produziert, sondern viele verschiedene (gegen die verschiedenen Epitope der Antigene gerichtet). Jeder Antikörper besteht aus vier Polypeptidketten, die zu einem Y-förmigen Molekül verbunden sind. Die beiden Gabelenden sind die Epitop-Bindungsstellen. Die spezifischen Antikör- per unterscheiden sich durch die Aminosäuresequenz in diesen Bereichen. Besitzt ein Antigen-Molekül mehrere Epitope, bindet es mehrere Antikörper an sich. Durch seine zwei Bindungsstellen kann jeder Antikörper wiederum zwei Antigen-Moleküle an sich binden. Dadurch kommt es zu einer Vernetzung von Antigen-Molekülen, es entstehen Immunkomplexe (Antigen-Antikörper-Kom- plexe), die von entsprechenden Zellen phagozytiert werden. Es gibt verschiedene Antikörper-Klassen Immunglobuline (Ig) kommen in verschiedenen Klassen mit unterschiedlichen Aufgaben vor. Zwei davon sind im Folgenden näher beschrieben. IgM werden sehr schnell (in ein bis zwei Wochen) nach einer Erstinfektion mit einem bestimmten Erreger zu dessen Abwehr gebildet. Innerhalb einiger Monate nach der Infektion verschwinden sie wieder aus dem Blutserum. Die Produktion der IgG setzt erst später ein. Sie sind erst einige Zeit nach der Infektion (frühestens drei Wochen), dafür aber in den meisten Fällen ein Leben lang, im Blut nachweisbar – durch die Gedächtniszellen wird ein betimmter IgG-Spiegel aufrechterhalten. Epitop epi (griech.) = auf, topos (griech.) = Platz IgM Immunglobulin M IgG Immunglobulin G T-Gedächtniszellen T-Killerzellen Plasmazellen B-Gedächtniszellen ermöglichen eine rasche Immun- antwort bei Sekundärinfektion töten infizierte Zellen produzieren Antikörper ermöglichen eine rasche Immun- antwort bei Sekundärinfektion T-Lymphozyten natürliche Killerzellen B-Lymphozyten lysieren virusinfizierte Zellen und Tumorzellen lymphoide Stammzellen Stammzellen im Knochenmark Monozyten Mastzellen Granulozyten im Blut; enthalten chemische Signalstoffe, die bei Schädi- gung von Geweben freigesetzt werden Makrophagen dendritische Zellen neutrophile eosinophile basophile im Blut und in den Gewe- ben; vernichten Mikroorga- nismen beseitigen gealterte Blutzellen im Blut und in den Geweben; fangen Krankheitserreger ein im Blut und infizierten Geweben; durch Cytoki- ne mobilisiert; phago- zytieren Erreger bekämpfen größere Eindringlinge im Blut; enthalten chemische Signalstoffe, die bei Gewebeschädigung freigesetzt werden 9 Zellen des Immunsystems; blau: Zellen der unspezifischen Abwehr, violett: Zellen der spezifischen Abwehr Antigen Epitop- Bindungsstelle Epitop Polypeptid- ketten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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