Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch
134 Immunbiologie M Arbeitsheft Seite 27, 28 3 Stark vereinfachtes Schema einer Entzündungsreaktion Entzündungen helfen, Infektionen zu bekämpfen Gelingt es den Fresszellen nicht innerhalb kurzer Zeit alle Erreger zu eliminie- ren, kommt es zu einer Entzündungsreaktion. Sie ist durch Rötung, verstärkte Erwärmung, Schwellung und Schmerzen im betroffenen Bereich gekennzeich- net. Verursacht werden diese Symptome durch chemische Signalstoffe: Die Cytokine ( S. 133) bewirken eine Erweiterung der lokalen Blutgefäße und damit eine verstärkte Durchblutung sowie eine erhöhte Permeabilität der Gefäßwände. Dadurch gelangen Blutplasma und vermehrt neutrophile Granu- lozyten und Makrophagen ins infizierte Gewebe, die betroffene Stelle schwillt an. Durch den Druck, der auf das umliegende Gewebe entsteht, werden Schmerzpunkte gereizt, was den Entzündungsschmerz hervorruft. Die im Blut befindlichen basophilen Granulozyten und die in der Wand kleine- rer Blutgefäße und im Bindegewebe vorkommenden Mastzellen , enthalten weitere chemische Signalstoffe (zB Histamine , Prostaglandine ). Diese werden bei Schädigung von Geweben (zB durch eine Schnittwunde oder eingedrunge- ne Mikroorganismen) freigesetzt. Durch den erhöhten Blutfluss sowie die erhöhte Durchlässigkeit der Gefäß- wände werden auch in großen Mengen Blutgerinnungsfaktoren ins betroffene Gewebe befördert. Die einsetzende Blutgerinnung hilft mit, die Ausbreitung der Krankheitskeime in andere Körperbereiche zu verhindern. Mitunter bildet sich Eiter , der nach und nach von Makrophagen aufgenom- men und abgebaut wird. Die unspezifische Abwehr wird auch Resistenz genannt Da Abwehrmechanismen, die von Phagozyten, natürlichen Killerzellen und antimikrobiellen Proteinen durchgeführt werden, sowie Entzündungsreaktio- nen nicht gegen bestimmte Erreger gerichtet sind, werden sie als unspezifisch bezeichnet. Die unspezifische Abwehr, die auch als Resistenz bezeichnet wird, ist angebo- ren. Sie kann ua. durch Vitaminmangel, falsche Ernährung, Unterkühlung des Körpers, körperliche Überanstrengung oder seelische Belastung geschwächt werden. Permeabilität Durchlässigkeit permeabilis (lat.) = gangbar Blutplasma ist der flüssige Teil des Blutes. Blutplas- ma enthält die Blutgerinnungsfaktoren (sind für die Blutgerinnung verantwort- lich, siehe Band 5). basophile Granulozyten lassen sich mit basischen Farbstoffen anfärben; machen maximal 1% der wei- ßen Blutkörperchen aus Mastzellen spielen auch eine wichtige Rolle bei Allergien ( S. 144) Signalstoffe Stoffe, die der Kommunikation zwischen Zellen dienen Histamine erhöhen zusätzlich zu den Cytokinen den kapillaren Blutfluss im betroffenen Be- reich (Rötung und Wärmeentwicklung) sowie die Permeabilität der Gefäßwände Prostaglandine führen zu einem erhöhten Schmerzemp- finden und sind auch an der Auslösung von Fieber beteiligt Eiter gelbliche Absonderung aus Blutplasma, toten neutrophilen Granulozyten und abgestorbenen Zellen Formuliere zu folgenden Fragen eine begründete Vermutung: 1. Welchen Sinn hat das durch Prostaglandine erhöhte Schmerzempfinden? 2. Aspirin hemmt die Synthese von Prostaglandinen. Welche Wirkungen werden damit erzielt? Selbst aktiv! eindringender Splitter Mastzelle Makrophage Bakterium Cytokine Histamine Blutgefäß Makrophagen, Flüssigkeit und Blutgerinnungs- faktoren dringen in das Gewebe ein Makrophagen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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