Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

133 Der Körper setzt sich zur Wehr M Arbeitsheft Seite 27 Die unspezifische Abwehr Pathogene sind unsere ständigen Wegbegleiter. Sie befinden sich auf der Haut, in der Luft, die wir einatmen, und in unserer Nahrung. Wir sind diesen Keimen jedoch nicht wehrlos ausgeliefert. Die Haut sowie die Schleimhäute der Atemwege, des Verdauungstraktes und des Urogenitalsystems (Harn- und Geschlechtsorgane) dienen als erste Barriere (mechanischer Schutz) gegen Pathogene und körperfremde Stoffe. Zusätzlich werden in der Haut, in der Darm- und in der Lungenschleimhaut Defensine gebildet. In Speichel und Trä- nenflüssigkeit hilft das Enzym Lysozym bei der Bekämpfung von Bakterien. Der von den Schleimhäuten im Bereich der Atemwege abgesonderte Schleim bindet eindringende Krankheitserreger und Fremdstoffe. Flimmerhärchen befördern sie nach außen. Husten und Niesen wirken hierbei unterstützend. Auf der Haut, im Darm und im Urogenitalsystem leben harmlose Bakterien und Pilze, die die Ansiedlung von anderen (pathogenen) Mikroorganismen unterdrücken, da diese eine Nahrungskonkurrenz darstellen. Auch die Magensäure sowie die säurehaltigen Absonderungen aus Tränen- und Schweißdrüsen (Säureschutzmantel der Haut) verhindern ein vermehrtes Aufkommen von Keimen. Schaffen es Krankheitserreger trotz dieser äußeren Schutzmechanismen in den Körper einzudringen, werden sie in den meisten Fällen bereits innerhalb von wenigen Minuten bis Stunden von Abwehrproteinen und speziellen Abwehrzellen vernichtet. Abwehrproteine markieren Pathogene Im Wirbeltierblut kommen rund 20 verschiedene Proteine vor, die zur Abwehr von Pathogenen aktiv werden. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, sich an Mikroorganismen zu heften. Dadurch können diese von den Fresszellen des Immunsystems, den Phagozyten, erkannt und vernichtet werden. Es gibt verschiedene Arten von Phagozyten Zu den Phagozyten zählen unterschiedliche Zelltypen: Die Monozyten zirkulieren im Blut. Dort zerstören sie körperfremde Strukturen durch Phagozytose und reifen zu Makrophagen und dentrischen Zellen . Eine weitere Gruppe von Phagozyten, die neutrophilen Granulozyten , kom- men in der Blutbahn, nicht aber im normalen gesunden Gewebe vor. Sie wer- den erst durch bestimmte chemische Signalstoffe ( Cytokine ), die bei einer Infektion von den Makrophagen freigesetzt werden, mobilisiert. Die in großer Zahl an den Infektionsort gelangenden neutrophilen Zellen, die wie alle Leu- kozyten amöboid beweglich sind, können die Blutbahn verlassen und ins Gewebe eindringen, wo sie die Erreger phagozytieren und dabei selbst zer- stört werden. Die eosinophilen Granulozyten sind nur begrenzt phagozytoseaktiv. Dafür sind sie reich an abbauenden Enzymen, mit denen sie größere Eindringlinge (zB parasitische Würmer) bekämpfen. Interferone schützen bei Viruserkrankungen Dringen Viren in Zellen ein, produzieren diese Zellen bestimmte Glykoprotei- ne , die Interferone. Diese diffundieren in die benachbarten Zellen und veran- lassen sie dazu, Proteine zu erzeugen, die sie vor Virenbefall schützen bzw. die Vermehrung der Viren hemmen. Natürliche Killerzellen bekämpfen virusinfizierte Zellen und Tumorzellen Eine weitere Gruppe von Leukozyten, die natürlichen Killerzellen, lysieren virusinfizierte Zellen und Tumorzellen. Lysozym lysis (griech.) = das Auflösen Flimmerhärchen feinste fadenförmige von einer Mem- bran umgrenzte Proteinstrukturen der Schleimhaut Monozyten 5 bis 8% aller Leukozyten Makrophagen Riesenfresszellen; im Blut und in allen Geweben vorhanden, sie vernichten Mikroorganismen und entfernen ge- alterte Blutzellen. dendritische Zellen in Blut und Geweben vorkommende Fresszellen mit langen Fortsätzen, mit denen sie Krankheitserreger einfangen; spielen auch eine wichtige Rolle bei der erworbenen Immunität ( S. 138) neutrophile Granulozyten lassen sich mit sauren und mit basi- schen Farbstoffen anfärben; machen 55–75% der Leukozyten aus Cytokine cytus (lat.) = Zelle, kinos (griech.) = Be- wegung eosinophile Granulozyten mit dem sauren Farbstoff Eosin anfärb- bar; machen 2–5% der Leukozyten aus Glykoproteine Proteine mit Kohlenhydratketten lysieren auflösen 1 Reinigung der Bronchien (Schema) 2 Arten von Phagozyten Monozyt Makrophage dendritische Zelle neutrophiler Granulozyt eosinophiler Granulozyt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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