Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch
132 M Arbeitsheft Seite 27 Du erarbeitest dir Wissen über die Funktionsweise des Immunsystems und Auswirkungen von Störungen (zB Allergien, AIDS) Du lernst … die Aufgaben des menschlichen Immunsystems zu beschreiben und die Bestandteile sowie Funktionsweisen der unspezifischen von denen der spezifischen Abwehr abzugrenzen (S. 132–137) unterschiedliche medizinische Methoden, um Immunität zu erlangen, zu beschreiben und anwendungsorientiert einzuteilen (S. 138–139) den Krankheitsverlauf bei Virusinfektionen zu erläutern und Behandlungs- methoden sowie geeignete Präventionsmaßnahmen ihrer Wirksamkeit nach zu bewerten (S. 140–143) Allergien als Störungen des Immunsystems zu verstehen (S. 144–145) Kompetenzcheck S. 146 Immunbiologie Immunbiologie gd77xu Der Körper setzt sich zur Wehr Die Immunbiologie befasst sich mit den Grundlagen der Abwehr von Pathoge- nen ( Mikroorganismen , Viren , Würmer) und anderen körperfremden Stoffen (zB Gifte) sowie mit den Störungen des Abwehrsystems. Dieses Abwehrsystem des Körpers wird als Immunsystem bezeichnet. Die Kör- perzellen, die für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind, werden als Leukozyten zusammengefasst. Die Evolution des Immunsystems Vermutlich vor rund 600 Millionen Jahren entstanden die ersten vielzelligen Lebewesen. Damit begann wahrscheinlich auch die Evolution des Immunsys- tems bzw. die Differenzierung zu den verschiedenen Zelltypen des Immunsys- tems (Überblick S. 137, Abb. 9). Schwämme und Hohltiere beispielsweise besitzen besondere Zellen, die daran beteiligt sind, Mikroorganismen zu erkennen, die nicht für die Nahrungsaufnahme geeignet sind. Gliederfüßer weisen Zellen auf, die Pathogene einkapseln. Es wird angenommen, dass sich zuerst die unspezifische Abwehr ( S. 133 f) entwickelte. Ihr gehörten zunächst nur bestimmte Proteine, so genannte Defensine , und Fresszellen (werden auch als Phagozyten bezeichnet; S. 133) an. Phagozyten nehmen mittels Phagozytose Erreger ins Zellinnere auf und verdauen sie. Vor etwa 400 Millionen Jahren traten erstmals bei urtümlichen Fischen bestimmte weiße Blutkörperchen auf. Diese weißen Blutkörperchen können mit Hilfe spezifischer Rezeptoren bestimmte Oberflächenmoleküle der Patho- gene (so genannte Antigene) erkennen und in der Folge spezifische Immun- antworten ( S. 136 ff) auslösen können. Die Besonderheit dieser spezifischen Abwehr liegt darin, dass nach der Infektion mit einem bestimmten Erreger so genannte Gedächtniszellen ( S. 136) und spezifische Proteine (Antikörper, S. 136) im Körper verbleiben, die bei einem erneuten Kontakt mit demselben Erregertyp eine sofortige Abwehrreaktion ermöglichen: Die Erreger werden vernichtet noch bevor sie sich vermehren können. Pathogene Krankheitserreger pathos (griech.) = Krankheit, Leiden, -genes (griech.) = hervorbringend, verur- sachend Mikroorganismen Bakterien, Pilze, Einzeller Viren bestehen aus Nukleinsäuremolekülen, die von einer Proteinhülle umgeben sind. Da sie keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und zu ihrer Vermehrung die Hilfe von Zellen (Wirtszellen) benötigen, zählen sie nicht zu den Lebewesen. Immunsystem Abwehrsystem des Körpers immunis (lat.) = frei Leukozyten weiße Blutkörperchen; Zellen des Im- munsystems; leukos (griech.) = weiß Defensine töten Pathogene ab beziehungsweise verhindern ihre Vermehrung defensio (lat.) = Abwehr, Verteidigung Phagozyten, Phagozytose phagein (griech.) = fressen Rezeptoren receptor (lat.) = Aufnehmer, Empfänger Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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