Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

12 Information und Kommunikation Lebewesen nehmen laufend Informationen aus der Umwelt auf, verarbeiten sie und reagieren entsprechend. Zu diesem Zweck haben v.a. Tiere sehr leis- tungsfähige Nervensysteme entwickelt. Pflanzen und Pilze haben keine ent- sprechenden Zelltypen (wie Nervenzellen), aber auch sie können Umweltinfor- mationen aufnehmen, im Organismus weiterleiten und darauf reagieren. Information und Kommunikation im Nervensystem Tiere können verschiedene Umweltreize (Licht, Schall, Druck, chemische Reize oder Lageveränderungen) mit jeweils spezialisierten Zelltypen in elektrische Signale umwandeln und im Nervensystem verarbeiten. Viele Tiere, wie der Mensch, haben Nervenzentren, wo alle Signale zusammenlaufen: das Rücken- mark und das Gehirn. Die Wahrnehmung der Umwelt über die Sinnesorgane und die bewusste, willentliche Reaktion darauf, wird durch das so genannte willkürliche (oder somatische) Nervensystem gesteuert. Die meisten Vorgänge in unserem Körper wie zB die Verdauung, die Herztätig- keit, die Nierenfunktion und die Atmung werden, unabhängig von unserem Willen, vom Gehirn über Rückenmarksnerven gesteuert, die zu den einzelnen Organen ziehen. Dieses so genannte unwillkürliche oder vegetative Nerven- system besteht aus drei Teilsystemen: dem Sympathikus, dem Parasympathi- kus und dem enterischen Nervensystem. Information und Kommunikation im Hormonsystem Das Hormonsystem ist ein zweites Kommunikationssystem im Körper mittels chemischer Botenstoffe (Hormone). Dieses System funktioniert langsamer als das Nervensystem, dafür kann die Wirkung der Signale (Freisetzung bestimm- ter Hormone) länger anhalten und zB durch Verteilung im Blut den ganzen Körper erreichen. Hormone können an alle Körperzellen mit passenden Rezeptormolekülen binden und dort dadurch verschiedene Mechanismen aus- lösen. Manchmal kann es dabei auch zu Kommunikationsproblemen kommen, zB wenn Informationen an die falsche „Adresse“ geraten oder falsch interpretiert werden. So etwas kann ua. ein Auslöser für eine allergische Reaktion sein, wenn etwa das Immunsystem zu empfindlich auf bestimmte Fremdstoffe im Körper reagiert. Lernen ermöglicht die Weitergabe von Informationen an die Folge- generation Wären wir nicht in der Lage, Informationen von untereinander auszutauschen, wären wir allein auf unsere angeborenen Instinkte angewiesen. Da wir aber Informationen von unseren Mitmenschen aufnehmen, speichern und bei Bedarf wieder abrufen können, sind wir zu so genanntem erlerntem Verhalten fähig (im Gegensatz zu angeborenen Verhaltensweisen). Neben der geneti- schen Weitergabe von Erbinformation bedeutet die Fähigkeit zu Lernen die zweite Möglichkeit wie Informationen von einer Generation zur folgenden weitergegeben werden können. Alle Lebewesen tauschen Informationen aus. Menschen verständigen sich untereinander vorwiegend durch opti- sche Signale und Lautsignale. Auch Zellen und Gewebe im Inneren des Körpers kommunizieren fortwährend. Sie nehmen Information aus ihrer Umgebung auf, speichern und nutzen sie und geben sie weiter. Dieser Informa- tionsaustausch wird als Kommunikation bezeichnet. Die Voraussetzung für eine geordnete Kommunikation ist eine gemeinsame Sprache. Das heißt, dass Information durch bestimmte Reize auf eine Art verschlüsselt wird, sodass der Empfänger die Information entschlüsseln und lesen kann. Erstelle im Laufe des Jahres deine eigene „Datensammlung“ für das Basiskonzept Information und Kommunikation. Wo ist es dir überall begegnet? Selbst aktiv! Nervensystem • Erregungsleitung S. 60 • Gehirn und Rückenmark S. 80 Hormonsystem • chemische Botenstoffe S. 100 • allergische Reaktion S. 144 Lernen • erlerntes Verhalten S. 152 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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