Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch
111 Organismen und die Beziehung zu ihrer Umwelt M Arbeitsheft Seite 24, 26 1 Ökosystem Einsiedeglas Die Sphären der Erde stehen alle in Wechselwirkung Das System Erde besteht aus mehreren Sphären (Bereichen), die miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. So ist zB die Pedosphäre , die die Gesamtheit der Böden unseres Planeten darstellt, von der darunterlie- genden Lithosphäre abhängig. Unter dem Einfluss von Wasser und Luft ( Hydro- und Atmosphäre ) entwickeln sich aus dem jeweiligen Ausgangsge- stein (Muttergestein) ganz bestimmte Böden. Zusätzlich wird die Bodenbil- dung von der Biosphäre beeinflusst, von Lebewesen, die den Boden als Lebensraum nutzen, ihn bearbeiten und verändern. Biotop und Biozönose bilden das Ökosystem Die Organismen der Biosphäre leben innerhalb bestimmter Systeme, Öko- systeme genannt. Der bestimmte Lebensraum, den sie jeweils bewohnen, wird als Biotop bezeichnet. Die Biozönose ist die Gemeinschaft bzw. das Wirkungsgefüge aller Lebewesen im betrachteten Biotop. Damit sind alle Wechselbeziehungen zwischen den im Biotop vorkommenden Lebewesen gemeint (Fressfeinde, Konkurrenten, Sexualpartner, Symbionten, Parasiten …). Welche speziellen Faktoren (abiotische, also unbelebte, sowie biotische, also belebte) Biotop und Biozönose beeinflussen, wirst du noch genauer im nächs- ten Semester erfahren. Im intakten Ökosystem herrscht ökologisches Gleichgewicht Gibt man in ein Einsiedeglas mit Sand und Wasser eine Wasserschnecke und eine grüne Wasserpflanze, wird diese Lebensgemeinschaft (bei passendem Größenverhältnis) jahrelang im Glas existieren. Angetrieben wird das Ökosys- tem Einsiedeglas von der Sonne, die einen Kreislauf der Stoffe in Gang setzt. Mit dem Licht produziert die grüne Pflanze Sauerstoff und organische Sub- stanzen . Die Pflanze ist damit der Erzeuger, der Produzent . Die Schnecke be- nötigt beides zum Leben. Sie konsumiert die von der Pflanze produzierte Biomasse, verdaut und resorbiert sie. Einerseits baut das Tier daraus körper- eigene Biomasse auf, andererseits setzt es mit Hilfe des von der Pflanze abge- gebenen Sauerstoffs daraus Energie zum Leben frei. Die Schnecke ist der Ver- braucher, der Konsument . Das Tier scheidet Stoffwechselendprodukte aus (zB Kohlenstoffdioxid, Ammo- niak), die ihrerseits wieder die Pflanze düngen. Daneben liefern die Tiere aber auch reichlich organischen Abfall (zB Fäkalien). Dieser kann von den Pflanzen nicht direkt verwertet werden. Deshalb braucht die Lebensgemeinschaft noch ein drittes Glied, um den Kreislauf zwischen Produzenten und Konsumenten zu schließen – die Zersetzer ( Destruenten ). Es sind hauptsächlich Bakterien und Pilze, welche organische Substanzen letztendlich zu Mineralstoffen, Was- ser und Kohlenstoffdioxid abbauen – sie also in die für Pflanzen aufnehmbare Form überführen. Solange Produzenten, Konsumenten und Destruenten in einem ausgewoge- nen Verhältnis zueinander stehen, es also zu keiner Übervermehrung bzw. Dezimierung einer dieser Organismengruppen kommt, herrscht im Ökosystem ein ökologisches Gleichgewicht (auch biologisches Gleichgewicht genannt). Pedosphäre pédon (griech.) = Erdboden sphaira (griech.) = Kugel Lithosphäre Gesteinshülle der Erde Hydrosphäre gesamtes Wasservorkommen auf der Erde; hydor (griech.) = Wasser Atmosphäre Gashülle; atmós (griech.) = Dampf, Dunst, Hauch Biosphäre Bereich der Erde, in dem Leben existiert, bios (griech) = Leben, sphaira (griech.) = Kugel Ökosysteme sind geprägt durch die spezielle Land- schaftsform und klimatische Bedingun- gen (zB Wald, Teich, Auwald, Alpenraum) Biotop topos (griech.) = Ort Biozönose koinos (griech.) = gemeinsam Kreislauf der Stoffe Stoffe werden verändert, gehen aber nicht verloren (zB Kohlenstoffkreislauf S. 124) organische Substanzen dienen dem Stoffaufbau (Produktion von Biomasse) und der Energieversor- gung Produzent producere (lat.) = produzieren Konsument consumere (lat.) = verbrauchen Destruenten destruere (lat.) = zerstören Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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