Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

106 Endokrinologie M Arbeitsheft Seite 23 Diabetes mellitus kommt in zwei Typen vor Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Blutzuckerspie- gel erhöht ist. Typ-1-Diabetes beginnt meist im Jugendalter und wird deshalb auch als „Jugenddiabetes“ bezeichnet. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung ( S. 144), bei der die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse (Betazellen) zerstört werden. Da kein oder nur unzureichend Insulin erzeugt wird, steigt der Blutzuckerspiegel. Zur Behandlung muss Insulin gespritzt wer- den. Über- oder Fehlernährung, häufig kombiniert mit Bewegungsmangel, verursa- chen ständig erhöhte Zucker- und Insulinspiegel im Blut. Diese führen allmäh- lich zu einer „Erschöpfung“ der Betazellen und damit zu einer gestörten Insu- linproduktion sowie zu einer verminderten Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin, wodurch die Zuckeraufnahme in die Zellen verringert ist. Bei dieser Form der Zuckerkrankheit (Typ-2-Diabetes) spielt mitunter auch erb- liche Veranlagung eine Rolle. Hauptbetroffene sind übergewichtige und ältere Menschen. Zur Behandlung werden in erster Linie zuckerarme Diäten verordnet, die den Zuckerspiegel senken. Ein wichtiges Ziel ist es auch, Übergewicht abzubauen (durch Ernäh- rungsumstellung und Sport). Reicht dies nicht aus, werden zuckersenkende Medikamente (Antidiabetika) verabreicht. Während Typ-1-Patientinnen bzw. Patienten häufig unter starkem Durst, ver- mehrtem Urinieren, Heißhunger, Abgeschlagenheit, Juckreiz und erhöhter Anfälligkeit gegenüber Infektionen leiden, verläuft Typ-2-Diabetes meist anfänglich symptomlos und bleibt deshalb auch oft unerkannt. Eine unbehandelte Zuckerkrankheit führt zu Schäden der Blutgefäße (Durch- blutungsstörungen, schlecht heilende Wunden), der Nieren (Gefäßveränderun- gen bis zum Nierenversagen), der Augen (Beeinträchtigung des Sehvermö- gens bis zur Blindheit) und der Nerven (nächtliche Wadenkrämpfe, Schmerzen in den Beinen, Gefühllosigkeit, Potenzstörungen u.v.a.m.). Die Zahlen an Diabetes-Betroffenen sind in Österreich alarmierend hoch Laut dem aktuellen österreichischen Diabetesbericht, dürften rund 600 000 Menschen in Österreich mit Diabetes leben. 420 000 davon sind bereits dia- gnostiziert, 170 000 dürften, noch ohne die Diagnose erhalten zu haben, an Diabetes leiden. Der Grund dafür ist, dass bei vielen Patientinnen bzw. Patien- ten Diabetes erst nach Auftreten einer Folgeerkrankung entdeckt wird. Der Großteil der Diabetes-Kranken ist Typ 2 zuzurechnen. 1. Diabetikerinnen bzw. Diabetiker sollten fünf bis sieben kleine Mahlzeiten gleichmäßig über den Tag verteilt zu sich nehmen. Finde eine Begrün- dung, warum das so ist. 2. Recherchiere und formuliere Definitionen für die Begriffe a) Broteinheit (BE) und b) „Schwangerschaftsdiabetes“. 3. Entwirf ein Plakat mit der Überschrift „Diabetes geht uns alle etwas an! Früherkennung hilft Schäden vermeiden!“, das über Diabetes-Früherken- nung und -prävention aufklären soll. Selbst aktiv! 6 Die Blutzuckerwerte lassen sich schnell mittels Bluttest überprüfen. Diabetes mellitus diabainein (griech.) = hindurchfließen, mellitus (lat.) = honigsüß 7 Injektion von Insulin 8 Wenig Bewegung und Übergewicht können zu Diabetes mellitus Typ 2 führen. 9 Bewegung ist gesund! Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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