Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch
103 Information und Kommunikation im Hormonsystem M Arbeitsheft Seite 23 Die Epiphyse produziert Melatonin Die Epiphyse ist eine kleine Drüse im Zwischenhirn, die direkt vom Hypothala- mus gesteuert wird. Ihr Hormon, das Melatonin , dirigiert den Schlaf-Wach- Rhythmus. Durch eine verminderte Ausschüttung des Hormons sinkt die Leis- tungsfähigkeit des Körpers, Müdigkeit setzt ein, was den Schlaf fördert. Es wird angenommen, dass diese Ruhephase der Organe ihren Alterungspro- zess verzögert. Calcitonin senkt, Parathyrin hebt den Calciumspiegel im Blut Die Schilddrüse schüttet neben Triiodthryonin und Thyroxin ( Abb. 1) auch Calcitonin aus, das den Calciumspiegel im Blut senkt. Das Hormon der Nebenschilddrüsen, das Parathyrin, ist sein Gegenspieler, es hebt den Calciumspiegel im Blut. Der Thymus bildet sich nach der Pubertät zurück Der Thymus ( S. 135) produziert das Hormon Thymosin, das die Reifung der T-Lymphozyten fördert und wachstumsanregend wirkt. Die Nebennieren sind bei Stressreaktionen beteiligt Nicht nur die Nebennierenrinde produziert Hormone, sondern auch das Nebennierenmark ( Abb. 3). Die Hormone des Nebennierenmarks, das Adrenalin und das Noradrenalin, werden auch als Stresshormone bezeichnet. Geraten wir in eine Situation, die höchste Anforderungen an uns stellt (zum Beispiel, wenn wir verschlafen haben, aber ein wichtiger Termin eingehalten werden muss), gelangen vom Hypothalamus Signale über den Sympathikus ins Nebennierenmark, wo sie die Sekretion von Adrenalin und Noradrenalin ins Blut auslösen. Parallel dazu gibt der Hypothalamus Corticotropin-RH an die Hypophyse ab, die daraufhin ACTH ausschüttet. In der Nebennierenrinde bewirkt das ACTH die Sekretion von Gluco- und Mineralcorticoiden. Die Mineralcorticoide bewirken durch Wasser- und Natriumresorption in den Nieren eine Steigerung des Blutvolumens und damit des Blutdrucks. Die Glucocorticoide unterstützen den Umbau von Proteinen und Fetten zu Glucose und sorgen damit für die Bereitstellung zusätzlicher Energiereserven. Während die Wirkungen über den Sympathikus rasch erfolgen, aber nur solan- ge andauern, solange Nervenimpulse kommen, erfolgt die hormonelle Stress- antwort langsamer, hält dafür aber auch länger an. Nebennierenmark Sympathikus HYPOTHALAMUS HYPOPHYSE Corticotropin-RH Nebennierenrinde Blutdrucksteigerung, Mobilisierung von Energiereserven Verminderung der Tätigkeit von Ausscheidungs-, Fortpflanzungs- und Verdauungsorganen Mobilisierung von Energiereserven, Steigerung von Herz- und Atemfrequenz Adrenalin, Noradrenalin ACTH Mineral- und Glucocorticoide Epiphyse wird auch als Zirbeldrüse bezeichnet epiphysis (griech.) = Zuwuchs, Ansatz Melatonin Alkohol und Nikotin hemmen die Sekre- tion des Hormons. Calciumspiegel Calcium spielt in unserem Körper eine wichtige Rolle ua. als Aufbausubstanz für das Skelett und bei der Erregbarkeit von Nervenzellen. Die Konzentration im Blut beträgt im Normalfall zwischen 2,1 und 2,6mmol/l. Mol = Einheit der Stoff- menge; 1 Mol enthält etwa 6,022 × 1023 Teilchen T-Lymphozyten Gruppe von weißen Blutkörperchen, die eine Rolle bei der spezifischen Abwehr spielen ( S. 133) Stresshormone Unter dem Begriff „Stress“ versteht man körperliche und seelische Reaktionen des Körpers, die die Bewältigung beson- derer Anforderungen ermöglichen. Die Anpassungsreaktionen werden ua. durch Stresshormone bewirkt. Adrenalin und Noradrenalin unterstüt- zen den Abbau von Glykogen zu Glucose, verstärken die Glucosefreisetzung aus der Leber, bewirken die Freisetzung von Fettsäuren als zusätzliche Energiequelle, die Steigung der Herzschlag- und Atem- frequenz, die Erweiterung der Lungen- bläschen (vermehrte Sauerstoffzufuhr) und Drosselung der Durchblutung der Blutgefäße in Verdauungs-, Fortpflan- zungs- und Ausscheidungsorganen. 3 Die Funktion der Nebennieren bei Stress Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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