Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

10 Reproduktion Lebewesen sind nicht unsterblich – sie werden gefressen, altern und sterben. Nachkommen zu erzeugen dient daher der Arterhaltung. Ungeschlechtliche (asexuelle) und geschlechtliche (sexuelle) Fort- pflanzung führen zur Weitergabe von Erbmaterial Das Erzeugen von Nachkommen und die Weitergabe der Erbinformation sind Kennzeichen von Lebewesen. Bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung entstehen zwei idente Folgezellen (Tochterzellen), die die gleiche Erbinformation wie die Ausgangszelle (Mutter- zelle) tragen. Bakterien und die meisten einzelligen Organismen pflanzen sich meist ungeschlechtlich fort, aber auch bei Pflanzen ist ungeschlechtliche Fort- pflanzung neben der geschlechtlichen Fortpflanzung weit verbreitet. Sie spielt zB auch eine wichtige Rolle bei der Pflanzenzucht. Wimpertierchen können sich auch geschlechtlich fortpflanzen (Konjugation). Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung bilden weibliche und männliche Indi- viduen unterschiedliche Geschlechtszellen (Keimzellen), die bei der Paarung verschmelzen. Das elterliche Erbgut wird dabei durchmischt, sodass die Nach- kommen nicht ident sind. Um den Bestand der Art zu sichern, wenden Organismen unterschied- liche Strategien an. Da sich Bakterien ungeschlechtlich fortpflanzen, ist es ihnen möglich, sehr rasch eine sehr hohe Anzahl an Nachkommen zu erzeugen. Ungeschlechtliche Fortpflanzung ermöglicht es auch Pflanzen, sich leicht und schnell zu vermeh- ren. Im Gegensatz dazu bedeutet die geschlechtliche Fortpflanzung meist einen höheren Aufwand, denn es muss zunächst ein passender Paarungspartner gefunden werden. Je mehr Energie in die Auswahl eines Paarungspartners gesteckt wird, desto mehr Aufwand wird auch betreiben, um nach einer erfolgreichen Paarung, den Nachwuchs das Überleben zu sichern. Das Ziel ist jedoch in jedem Fall, das eigene Erbgut in die nächste Generation zu „retten“. Auch der Mensch betreibt einen hohen Aufwand für die eigene Reproduktion. Das zeigt sich bei der Suche nach geeigneten Partnern oder Partnerinnen und auch bei der jahrelangen Fürsorge für die eigenen Kinder. Die Meiose ist die Grundvoraussetzung für sexuelle Fortpflanzung Der entscheidende Vorteil der geschlechtlichen Fortpflanzung ist die Neukom- bination des Erbmaterials, d.h., es werden Individuen mit neu zusammenge- setztem Erbgut gebildet. Das ist möglich, weil die beiden Fortpflanzungspart- ner im Prozess der Meiose Geschlechtszellen bilden, welche sich bei der Fortpflanzung vereinen. Diese Neukombination (Rekombination) der Gene erhöht die genetische Vielfalt. In einer sich verändernden Umwelt ist das ein Vorteil, denn es erhöht die Anpassungsfähigkeit an neue Lebensbedingungen. Das Basiskonzept „Reproduktion“ ist daher eng gekoppelt mit dem Basiskon- zept „Variabilität, Verwandtschaft, Geschichte und Evolution“ ( S. 13). Organismen haben eine begrenzte Lebensdauer. Um ein Aussterben der Art zu vermeiden, müssen sie sich repro- duzieren. So entsteht eine Abfolge von Generationen, die die Möglichkeit zur Veränderung (Anpassung, Evolution) im Laufe der Zeit schafft. Man unterscheidet asexuelle und sexuelle Vermehrung. In beiden Fällen ist die Weiter- gabe des eigenen genetischen Materials entscheidend. Erstelle im Laufe des Jahres deine eigene „Datensammlung“ für das Basiskonzept Reproduktion. Wo ist es dir überall begegnet? Selbst aktiv! Ungeschlechtliche Fortpflanzung • Formen asexueller Fortpflanzung S. 21 • Pflanzenzucht S. 22 Geschlechtliche Fortpflanzung • Meiose S. 19 • Konjugation bei Wimperntierchen S. 25 • Formen sexueller Fortpflanzung S. 25 f • Generationswechsel bei Pflanzen S. 27 • Vor- und Nachteile geschlechtlicher Fortpflanzung S. 29 Menschliche Sexualität • Sexualität und Gesellschaft S. 30 ff • Reproduktionsmedizin S. 52 ff Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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