Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

99 Ernährung M Arbeitsheft Seite 28 Ernährung im Tierreich Genauso wie der Mensch sind auch Tiere auf die Aufnahme organischer Stoffe als Nahrung angewiesen. Durch Nahrungskonkurrenz haben sich im Laufe der Evolution recht unterschiedliche Ernährungstypen entwickelt. Man unterscheidet zwischen Tieren, die sich mit toter Biomasse versorgen, und solchen, die sich von lebenden Planzen oder Tieren ernähren (Übersicht auf S. 106). Saprophagen ernähren sich von toter Biomasse Detritivoren ernähren sich von organischen Abfallstoffen (mehr oder weniger zersetzten Tier- und Pflanzenresten) aus dem Substrat, in oder auf dem sie leben. Beispiele dafür sind Regenwürmer, die meisten Doppelfüßer und diverse Seegurkenarten. Die Hauptnahrung der Nekrophagen sind Tierleichen. Bekannte Vertreter sind u. a. Geier, Streifen- und Tüpfelhyänen sowie die meisten Aaskäfer . Koprophagen , wie zum Beispiel der Heilige Pillendreher , fressen den noch nährstoffreichen Kot anderer Tiere. Durch die Verwertung toter Biomasse spielen die gemeinsam als Sapropha- gen bezeichneten Aas-, Kot- und Substratfresser eine wichtige Rolle im Stoff- kreislauf der Natur.  Detritivoren Detritusfresser, Substratfresser detritus (lat.) = das Abreiben, vorare (lat.) = gierig fressen  Doppelfüßer Tausendfüßer, bei denen jeweils zwei Körpersegmente miteinander ver- schmolzen sind. Jedes Doppelsegment ist mit zwei Beinpaaren ausgestattet.  Nekrophagen Aasfresser nekros (griech.) = Leichnam, phagos (griech.) = der Fresser  Aaskäfer Einer der bekanntesten Vertreter dieser Käferfamilie ist der Totengräber, der sich von toten Kleinsäugern ernährt. Die Käfer werden vom Aasgeruch angelockt. Männchen und Weibchen paaren sich und vertreiben andere Aaskäferpaare. Das „Siegerpaar“ beginnt nun damit, den Tierkadaver zu unterhöhlen, wodurch dieser immer mehr einsinkt − er wird sozusagen begraben. Von diesem „Grab“ aus gräbt das Weibchen einen Seitengang, in den sie Eier ablegt. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven. Sie werden vom Muttertier mit Aas gefüt- tert, das durch Verdauungssäfte verflüs- sigt worden ist. Nach der dritten Häu- tung kriechen die Larven in den Kadaver und fressen selbstständig davon.  Koprophagen Kotfresser kopros (griech.) = Mist, Kot, Schmutz  Heiliger Pillendreher Käfer aus der Familie der Blatthornkä- fer; im Mittelmeerraum, in Afrika, Klein- asien und Teilen Südamerikas verbreitet Der Käfer formt aus dem Kot pflanzen- fressender Säugetiere große Kugeln und vergräbt sie, um sie später zu fressen. Nach der Paarung dienen die Kotkugeln auch der Eiablage. So sind schlüpfende Larven sofort mit Nahrung versorgt.  Saprophagen sapros (griech.) = faul 29  Regenwurm ( Lumbricus terrestris ) 30  Riesentausendfüßer ( Archispirostreptus gigas ) 31  Ananas-Seegurke ( Thelenota ananas ) 32  Gänsegeier ( Gyps fulvus ) 33  Gemeiner Totengräber ( Nicrophorus vespillo ) 34  Heiliger Pillendreher ( Scarabaeus sacer ) mit Kotkugel 35  Tüpfelhyäne ( Crocuta crocuta ) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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