Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
95 Ernährung M Arbeitsheft Seite 27 Die Bauchspeicheldrüse produziert Bauchspeichel und Hormone Die leicht S-förmig gekrümmte, etwa 15 cm lange und 70 g schwere Bauchspeicheldrüse wird auch als Pankreas bezeichnet. Sie hat einerseits die Funktion als Verdauungsdrüse, indem sie den enzymhältigen Bauchspeichel produziert und in den Zwölffingerdarm abgibt, andererseits als Hormondrüse, indem sie die Hormone Insulin und Glukagon synthetisiert. Beide Hormone sind wichtig für den Zuckerhaushalt des Körpers. Wird mit der Nahrung ver- mehrt Zucker aufgenommen, bewirkt Insulin den Aufbau von Glykogen. Sinkt der Blutzuckerspiegel, regelt das Glukagon den Abbau von Glykogen zu Trau- benzucker. Dadurch wird im Blut ein Glucosegehalt zwischen 65 und 110 mg/dl (Normalwert) erreicht. Dünndarmzotten vergrößern die resorbierende Fläche Der beim erwachsenen Menschen vier bis fünf Meter lange Dünndarm besteht aus den drei Abschnitten Zwölffingerdarm (Duodenum), Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum). Die muskulöse Darmwand lässt auf der Innenseite dichtgestellte, schleimhautüberzogene Ringfalten erkennen ( Abb. 25). Die Zahl der Ringfalten nimmt dickdarmwärts ab, im Krummdarm fehlen sie. Die gesamte Dünndarmschleimhaut ist, um die Gesamtoberfläche der resor- bierenden Flächen zu vergrößern ( Oberflächenvergrößerung ), von den so genannten Dünndarmzotten besetzt. Sie erhält dadurch ein samtartiges Aus- sehen. Die Zotten sind in den beiden ersten Abschnitten des Dünndarms (Zwölffingerdarm und Leerdarm) sehr dicht und bis 1,2 Millimeter hoch. Im anschließenden Abschnitt, dem Krummdarm, werden sie kürzer und seltener. Jede einzelne Darmzotte ist von einem feinen Blutgefäßnetz und einem Lymphgefäß durchzogen. Während der Verdauung sind die Darmzotten stark durchblutet. Gelöste Kohlenhydrate und Aminosäuren treten durch die Zotten- und Blutgefäßwand ins Blut über, verdaute Fette gelangen in die Lymphe. Zwölffingerdarm ist hufeisenförmig und ca. 30 Zentimeter lang. Frühere Anatomen gaben ihm den Namen, da er nach ihrer Ansicht zwölf Fingerbreiten lang war. muskulöse Darmwand Die Darmwand besteht u. a. aus zwei Schichten glatter Muskelzellen. Sie bewirken die so genannte Darmperistal- tik: Durch Kontraktion der Ringmuskula- tur (innen) verengt sich und durch Kon- traktion der Längsmuskulatur (außen) verkürzt sich der Darm. Dadurch wird der Darminhalt afterwärts geschoben. Oberflächenvergrößerung ist ein wichtiges biologisches Prinzip, das in verschiedensten biologischen Bereichen zu beobachten ist. Durch Fal- tung, Windung, Verzweigung oder Ver- längerung wird die Oberfläche eines Kör- pers vergrößert. Oberflächenvergrößerung zeigt sich überall dort, wo Stoffe aufgenommen und/oder abgegeben werden und wo Stoffe einwirken. Beispiele, die im Zusammenhang mit der Ernährung ste- hen, finden wir beim Bau der inneren Dünndarmwand und bei der Emulgie- rung der Fette durch die Galle. Überlege, was der Grund dafür sein könnte, dass der Krummdarm keine Ringfalten und nur noch spärlich Darmzotten aufweist. Begründe deine Überlegung. Selbst aktiv! 23 Leber und Gallenblase (Schema) 24 Bauchspeicheldrüse (Schema) 25 Bau des Dünndarms (Schema) untere Hohlvene Leberarterie Pfortader Gallenblase Gallengang Verdauungs- trakt, Bauchspeichel- drüse, Milz Zwölffinger- darm Bauchspeichel- drüse Gallen- flüssigkeit Gallengang Pankreassekret Zwölffingerdarm Darmlumen Darmfalte Darmfalte Darmzotte Darmzotten Blutkapillare Lymphgefäß Muskelschichten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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