Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

90 Organsysteme des Stoffwechsels M Arbeitsheft Seite 21, 22 Ohne Wasser gäbe es kein Leben Unser Körper besteht bis zu 65% aus Wasser. Davon befinden sich etwa zwei Drittel in den Zellen (intrazellulär), der Rest ist extrazellulär und transzellulär . Ein Neugeborenes hat einen etwas höheren Wassergehalt, bei alten Menschen ist er etwas niedriger ( Abb. 13). Pro Kilogramm Körpermasse scheidet ein Erwachsener täglich 20 bis 45 ml Wasser aus. Das sind bei zB 60 kg durchschnittlich etwa 2,5 Liter Wasser pro Tag. 60% davon (1,5 l) werden über den Harn ausgeschieden, 4% (0,1 l) über den Stuhl, 20% (0,5 l) über die Haut und die restlichen 16% (0,4 l) über die Lun- ge. Dieser Wasserverlust muss durch Wasserzufuhr ausgeglichen werden. Circa 0,3 l Wasser entstehen täglich im Körper beim Abbau der Nährstoffe zur Energieversorgung ( S. 36 ff). Der Rest muss aufgenommen werden. Ein erwachsener Mensch mit einer Körpermasse von 60 kg sollte demnach circa 2,2 l Wasser aufnehmen. Etwa ein Drittel davon ist, bei gemischter Kost, in der festen Nahrung enthalten. Mindestens 1,5 l müssen somit an Flüssigkeit zuge- führt werden. Starkes Schwitzen steigert den Wasserbedarf. Salzige Speisen erhöhen den Salzgehalt im Blut, wodurch ebenfalls vermehrt Wasser benötigt wird ( Durst ). Da bei Kindern, speziell bei Säuglingen, die Stoffwechselvorgänge erhöht sind und die Stoffwechselendprodukte verdünnter ausgeschieden werden, haben sie einen höheren Wasserbedarf (pro kg Körpermasse pro Tag) als Erwachsene. Die Aufgaben des Wassers im Körper sind vielseitig Nährstoffe können nur in Wasser gelöst im Darm resorbiert, also aufgenom- men werden. Als Transportmittel befördert das Wasser die Nährstoffe in Blut, Lymphe und Gewebsflüssigkeit zu den Zellen. Der Stoffaustausch zwischen Zellen und Blut wäre ohne Wasser als Lösungsmittel nicht möglich. Stoffwech- selendprodukte werden zu den Ausscheidungsorganen transportiert. Wasser dient aber auch als Wärmeregler. Bei hohen Temperaturen oder anstrengen- den Tätigkeiten wird es durch die Schweißdrüsen abgegeben. Es verdunstet an der Körperoberfläche, dabei wird Wärme verbraucht, der Körper kühlt ab.  extrazellulär in den Zellzwischenräumen und im Blut- plasma ( S. 136) Krankhafte Wasseransammlungen in den Zellzwischenräumen (zB bei einge- schränkter Herz- oder Nierenfunktion) werden als Ödeme bezeichnet.  transzellulär sonstige Körperbereiche, in denen sich Flüssigkeit befindet, zB Magen, Darm, Gallenblase, Gelenke, Gehirn  feste Nahrung Der Wassergehalt in Nahrungsmitteln ist unterschiedlich. Obst, Gemüse und Fisch sind mit über 75% am wasserreichsten. Geflügel, Fleisch und Wurst enthalten über 50% Wasser, Brot, Backwaren sowie Eier und Käse 25–50%.  Durst Durch Wasserverlust wie auch durch Salzkonsum steigt die Salzkonzentration im Blut an, wodurch den Zellen Wasser entzogen wird (Konzentrationsausgleich,  S. 25). Bestimmte Zellen im Hypotha- lamus (Bereich des Zwischenhirns) regis- trieren die Veränderungen, was einer- seits Durst auslöst, andererseits die Hirnanhangdrüse veranlasst, ein Hor- mon auszuschütten, das die Harnaus- scheidung über die Nieren drosselt. 1. Berechne, wie viel Wasser du insgesamt täglich zu dir nehmen musst (Getränke und Nahrung zusammen), damit dein Bedarf gedeckt ist. 2. Überprüfe den unterschiedlichen Wassergehalt in Nahrungsmitteln. Schneide aus einer geschälten Kartoffel einen Streifen mit ca. 2 x 2 x 6 cm aus. Wiege den Erdapfelstreifen ab und lege ihn anschließend zum Trocknen an einen warmen Ort (zB im Backrohr). Wiege ihn erneut ab und vergleiche die beiden Ergebnisse. Wiederhole den Versuch mit einer Scheibe Brot, einer Semmel und einem geschälten Apfel. Wie groß sind die jeweiligen Differenzen im Masseverlust? Erörtere die Ursachen für die unterschiedlichen Ergebnisse. Selbst aktiv! 13  Der Wasserbedarf des Menschen Alter Wasserbedarf (pro kg Körpermasse pro Tag) Säuglinge 120–180 ml 1–3 115–125 ml 4–6 100–110 ml 7–9 90–100 ml 10–12 75–85 ml 13–14 50–60 ml 15–18 40–50 ml 14  Wasser ist lebensnotwendig. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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