Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

89 Ernährung M Arbeitsheft Seite 21, 22 Mineralstoffe kommen in allen Lebensmitteln vor Mineralstoffe haben im Körper wesentliche Aufgaben zu erfüllen. Sie sind zB am Aufbau von Knochen, Knorpeln und Zähnen sowie an der Regelung des Wasserhaushalts im Körper beteiligt. Sie halten den pH-Wert im Blut (pH 7,38– 7,44) und in den Zellen (pH 7,28) konstant und spielen eine wichtige Rolle bei der Erregungsleitung in Nerven- und Muskelzellen. Da Mineralstoffe vom Körper nicht selbst erzeugt werden, ist ihre regelmäßige Aufnahme mit der Nahrung unerlässlich. Mineralstoffe kommen in unter- schiedlicher Menge praktisch in allen Lebensmitteln vor. Deshalb wird mit einer vernünftigen, ausgewogenen Ernährung der Bedarf an Mineralstoffen gedeckt. Durch einseitige Ernährung, Medikamente, schwere Krankheiten oder heftigen Brechdurchfall können Mangelerscheinungen, aber auch Symptome erhöhter Mineralstoffwerte auftreten. Nur ein Teil der in der Nahrung enthaltenen Mineralstoffe wird vom Körper resorbiert. Der Tagesbedarf eines bestimmten Mineralstoffes gibt an, welche Menge täglich mit der Nahrung zugeführt werden muss, um den tatsächlichen Bedarf des Körpers zu decken. Unser Körper benötigt beispielsweise täglich ein Milligramm Eisen. Da aber durchschnittlich nur etwa 10% der zugeführten Menge resorbiert werden, liegt der Tagesbedarf mindestens 10-mal so hoch. In besonderen Fällen, etwa in der Schwangerschaft oder während der Stillzeit, ist der Bedarf an Mineralstoffen erhöht. Nach ihrem Bestand im Körper und dem Tagesbedarf unterscheidet man Men- genelemente und Spurenelemente . Zu den Mengenelementen zählen Calci- um, Magnesium, Kalium, Natrium, Chlor und Phosphor. Zu den Spurenelemen- ten zählen Eisen, Kupfer, Iod, Fluor, Zink, Kobalt, Mangan und Molybdän.  pH-Wert gibt an, wie stark sauer oder basisch eine Lösung ist. Lösungen mit pH 7 sind weder sauer noch basisch, sie sind neu- tral (zB Wasser). Lösungen mit pH < 7 sind sauer, > 7 sind basisch.  Erregungsleitung Durch bestimmte Reize werden in bestimmten Sinneszellen elektrische Impulse (Erregungen) ausgelöst. Diese werden über Nerven zum Gehirn geleitet (Erregungsleitung), zB Licht ▶ Licht­ sinneszellen in den Augen ▶ Sehnerv ▶ Gehirn. Ebenso werden Befehle, die das Gehirn gibt (Erregungen) über Nerven an die Erfolgsorgane weitergeleitet.  Mengenelemente müssen auch in „größerer“ Menge (in Gramm- und Zehntelgramm-Mengen!) zugeführt werden  Spurenelemente benötigen wir nur in Millionstel bis Hun- dertstelgramm-Mengen, also in Spuren Recherchiere und erstelle eine Tabelle wie in Abb. 12 für Calcium und Kalium. Selbst aktiv! Mineralstoff Vorkommen Mangelerscheinungen Überdosierung Magnesium ist für die Erregbarkeit von Nerven und Muskeln von Bedeutung. Außerdem ist es Bestandteil diverser Enzyme. Der Tagesbedarf wird mit 0,35 g angegeben. Magnesium kommt in grö- ßerer Menge in allen grü- nen Gemüsesorten und in Sojabohnen vor. Magnesiummangel führt zu Muskelzuckungen, Zittern, Herzjagen, Krämpfen und einer Abnahme des Körper- gewichts. Magnesiumüberschuss ver- ursacht Muskelschwäche, gestörte Reflexe, Herzrhyth- mus- und Blasenfunktions- störungen und Verstopfung. Alle Stoffwechselvorgänge benötigen Phosphor. Es ist auch Bestandteil des Skeletts und der Erbsubstanz in den Zellkernen. Ein Erwachsener benötigt ca. 1 300 mg pro Tag. Milch und Milchprodukte sowie Hülsenfrüchte sind besonders reiche Phosphorquellen. Mangelsymptome sind Mus- kelschwäche und Knochenlei- den. Überdosierung kann zu Nie- renschäden führen. Natrium und Chlor sind an der Regula- tion des Blutdruckes und des Wasser- haushalts im Körper beteiligt. Natrium ist außerdem für die Erregbarkeit von Zellen, Chlor für die Salzsäurebildung im Magen von Bedeutung. Der empfoh- lene Tagesbedarf beträgt für Natrium etwa 3 g, für Chlor 3 bis 5 g. Bestandteile des normalen Speisesalzes Natriummangel führt zu Appetitlosigkeit, Kopfschmer- zen, Durst, Erbrechen, Was- ser- und Gewichtsverlust und vermindertem Blutdruck. Un- terdosierungen von Chlor führen zu verminderter Salz- säureproduktion. Erhöhte Natriumzufuhr über längere Zeit kann Bluthochdruck und Wasser- ansammlung im Gewebe verursachen. Überdosierun- gen von Chlor führen zu erhöhter Salzsäureproduk­ tion. Iod ist am Aufbau des Schilddrüsenhor- mons Thyroxin beteiligt. Der tägliche Bedarf wird mit 0,2 mg angegeben. Iodhältige Nahrungsmittel sind Seefisch, Fleisch, Salat und iodiertes Speisesalz. Bei ungenügender Iodauf- nahme entwickelt sich der so genannte Iodmangelkropf, verbunden mit einer Ver- änderung der Struktur und Funktion der Schilddrüse. Iodüberdosierung kann ei- nen Kropf und eine Schild- drüsenüberfunktion verur- sachen. Fluor härtet den Zahnschmelz und ver- mindert Karies. Der Tagesbedarf ist mit 1 mg gedeckt. Seefisch, schwarzer Tee, Sojabohnen und Kartoffeln enthalten reichlich Fluor. Zahnerkrankungen Überdosierung führt zu Erbrechen und Krämpfen. 12  Wichtige Mineralstoffe, ihr Vorkommen in der Nahrung und Symptome bei Unter- bzw. Überdosierung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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