Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
88 Organsysteme des Stoffwechsels M Arbeitsheft Seite 21, 22 Vitamine sind im Körper unentbehrlich Vitamine sind chemische Verbindungen, die vorwiegend als Bestandteile von Enzymen (Coenzyme, S. 40 f) bei Stoffwechselreaktionen wirksam sind. Vita- mine sind somit für das Wachstum und die Aufrechterhaltung bestimmter Kör- perfunktionen unentbehrlich. Vitamine beziehungsweise ihre Vorstufen ( Provitamine ) werden von Pflanzen und Mikroorganismen synthetisiert. Sie sind somit praktisch in allen pflanzli- chen Lebensmitteln enthalten. Tierische Organismen nehmen Vitamine oder Provitamine mit der Nahrung oder durch symbiontische, vitaminproduzieren- de Darmbakterien auf. Dadurch sind auch tierische Lebensmittel vitaminreich. Der Tagesbedarf an Vitaminen liegt unter zehn Milligramm. Eine Ausnahme bildet Vitamin C mit einem Tagesbedarf von 75 Milligramm. Vitamin C stimu- liert Körper-Abwehrkräfte, ist an Bildung und Erhaltung von Binde- und Stütz- gewebe (Knochen, Knorpel, Zahnbein) beteiligt und beschleunigt den Hei- lungsprozess von Wunden und Knochenbrüchen. Der Vitaminbedarf kann in besonderen Fällen erhöht sein, zB in der Schwan- gerschaft, während der Stillzeit oder bei älteren oder kranken Menschen. Eine vernünftige, abwechslungsreiche, gemischte Ernährung schützt einer- seits vor Hypovitaminosen und verhindert andererseits Hypervitaminosen . Da durch eine ausgewogene Ernährung Vitaminmangel praktisch nicht vor- kommt, ist die zusätzliche Vitaminversorgung durch die Einnahme von Vita- minpräparaten nicht nur überflüssig, sondern zum Teil sogar gesundheitsge- fährdend (Überdosierung!). Nach ihrer Löslichkeit unterscheidet man fettlösliche Vitamine (Vitamine A, D, E, K) und wasserlösliche Vitamine (Vitamine B1, B2, Niacin, Folsäure, Panto- thensäure, B6, Biotin, B12, C). Mit wenigen Ausnahmen sind Vitamine empfindlich gegen den Einfluss von Hitze, Sauerstoff und Licht. Am stärksten werden dadurch die Vitamine A und C beeinträchtigt. Provitamine Mit der Nahrung aufgenommen werden sie im Körper zu Vitaminen umgewan- delt. So ist das zB in Karotten vorkom- mende Carotin die Vorstufe zu Vitamin A ( S. 77). Vitamin C Eine bekannte Vitamin-C-Mangel-Krank- heit ist Skorbut (Symptome: u. a. Blutun- gen an Zahnfleisch, Haut und Schleim- häuten). Skorbut trat früher besonders bei Seeleuten aufgrund der besonders Vitamin-C-armen Ernährung (kein fri- sches Obst und Gemüse!) auf. Hypovitaminosen Krankheitssymptome aufgrund einer Vitaminuntervorsorgung Hypervitaminosen Krankheitsymptome aufgrund von Vita- minüberdosierungen fettlösliche Vitamine können nur in Anwesenheit von Fett im Darm resorbiert werden wasserlösliche Vitamine verursachen im Gegensatz zu den fett- löslichen, die aufgrund der Fettlöslich- keit im Körper gespeichert werden, keine Hypervitaminosen, da sie über die Nie- ren (Harn) ausgeschieden werden. Recherchiere, in welchen Lebensmitteln bestimmte Vitamine vorkommen und welche Symptome jeweils bei Über- bzw. Unterdosierung auftreten. So kannst du herausfinden, welche Kästchen zusammengehören. Schraffiere die zusammengehörigen jeweils mit der gleichen Farbe. Selbst aktiv! Vitamin D umfasst eine Gruppe von Wirkstoffen, die als Calciferole bezeichnet werden. Vitamin D fördert im Dünndarm die Aufnahme von Calcium ins Blut sowie die Einlagerung von Calcium in die Knochen. Hypovitaminosen: Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Verdau- ungsstörungen, Beriberi (Krankheit, die durch Flüssig- keitsansammlung im Gewebe Ödeme, Nervenlähmung und Herzmuskelschwäche charakte- risiert ist) Hypervitaminosen: nicht bekannt keine Hypervitaminosen, da wasserlöslich Hypovitaminosen: nicht bekannt Die Wirkung von Vitamin E in unserem Körper ist weitgehend ungeklärt. Als gesichert gilt, dass es Stoffe, die unter Einfluss von Sauerstoff leicht zerstörbar sind, schützt, so zum Beispiel Fettsäuren und Vitamin A. keine Hypervitaminosen, da wasserlöslich Hypovitaminosen: Haut-, Schleimhaut- und Nervenstö- rungen sowie Anämie in hoher Konzentration in Leber, Eiern, Hefe, Weizen, Mais und Grüngemüse keine Hypervitaminosen, da wasserlöslich Vitamin B1 spielt als Enzym bestandteil eine wichtige Rolle beim Abbau von Traubenzucker zur Energiegewinnung. Vorkommen: in Vollkornproduk- ten, Schweine- und Hühner- fleisch Vorkommen: Pilze, Nüsse und Innereien wie Leber, Niere und Herz Hypovitaminosen: bei Jugendlichen Rachitis (Krank- heit, bei der infolge Calcium- mangels die Knochen irreversi- bel verformt werden), bei Erwachsenen Knochenerwei- chung durch Entkalkung Hypovitaminosen: Verminde- rung der roten Blutkörperchen (Anämie oder Blutarmut), Trübung der Augenlinsen (grauer Star) und Hautentzün- dungen Vitamin B2 wirkt als Enzym bestandteil u.a. auch bei der Zellatmung mit. Vorkommen: in fast allen Lebensmitteln enthalten, in Weizenkeimöl, Sojabohnen, Schwarzwurzeln und Himbee- ren ist der Vitamin-E-Gehalt besonders hoch Vorkommen: Fisch, Kalbfleisch, Milch, Eier und Pilze Vitamin B6 ist notwendig für eiweißumbauende Stoffwech- selvorgänge. Hypervitaminosen: Calciumab- lagerungen in den Blutgefäßen, in der Lunge und in der Niere Nur zu Prüfzwecken – Eig tum des Verlags öbv
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