Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
85 Ernährung M Arbeitsheft Seite 21, 22, 25 Fette haben wichtige Aufgaben in unserem Körper Mit der Nahrung aufgenommene Fette werden unter Mitwirkung von Enzy- men in Glycerol und Fettsäuren gespalten und in körpereigenes Fett umge- baut (Baustoff). Eine bestimmte Menge an Fett ist lebenswichtig, beispiels- weise als Wärmeschutz oder als Schutz vor Druck und Stoß. Bei Bedarf kann Körperfett in Glycerol und Fettsäuren zerlegt und zur Energie- versorgung weiter abgebaut werden. Fette sind somit auch Energielieferanten ( S. 36 ff). Fettlösliche Vitamine ( S. 88) können nur in Anwesenheit von Fett vom Kör- per aufgenommen werden. Fett ist nicht gleich Fett Fette mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren gelten als ungesund, da sie, in größeren Mengen konsumiert, die Blutfettwerte , insbesondere die LDL-Cholesterolwerte , erhöhen. Einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren weisen unter anderem Junk- food , Fertiggerichte, fettes Fleisch, fette Wurstsorten (zB Salami), Schmalz, Käse, Schlagobers, fettes Salzgebäck (zB Chips) und Schokolade auf. Ungesättigte Fettsäuren haben keinen Einfluss auf das LDL-Cholesterol und können außerdem aufgrund ihrer Mehrfachbindung(en) durch die Verdau ungsenzyme leichter zerlegt werden. Einfach ungesättigte Fettsäuren (haben eine Mehrfachbindung im Molekül) sind reichlich in fettem Fisch, Oliven, Olivenöl, Avocados und Nüssen enthal- ten. Auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren (haben zwei bis mehrere Mehrfach- bindungen im Molekül) bewirken normale Blutfettwerte. Unter anderem sind sie zum Aufbau der Zellmembranen notwendig, spielen eine Rolle bei der Leit- fähigkeit der Nerven, wirken entzündungshemmend und sollen neueren Stu- dien zufolge sogar Depressionen vorbeugen (die Ursachen sind allerdings weitgehend unbekannt). Manche der mehrfach ungesättigten Fettsäuren können nicht im Körper synthetisiert werden. Diese so genannten essenziellen Fettsäuren müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Sie lassen sich in zwei Gruppen einteilen, in die Omega-3-Fettsäuren (zB Linolsäure) und die Omega-6-Fettsäuren (zB Linolensäure). Pflanzliche Fette haben einen höheren Gehalt an essenziellen Fettsäuren als tierische und sind somit gesünder. Omega-3-Fettsäuren sind in größerer Menge in Raps-, Leinsamen-, Soja- und Walnussöl, aber auch im Fett von Fischen (zB Forelle, Tunfisch, Lachs, Hering) enthalten, Omega-6-Fettsäu- ren kommen vor allem in Sonnenblumen- und Maisöl vor. Transfette sind ungesund Durch bestimmte chemische Verfahren können die in Ölen enthaltenen unge- sättigten Fettsäuren in gesättigte umgewandelt werden. Die Fette erhalten dadurch eine feste Konsistenz (streichfähig), sind länger haltbar und können höher erhitzt werden. Die durch diese „Fetthärtung“ entstandenen so genann- ten Transfette dienen in der Lebensmittelindustrie hauptsächlich zur Herstel- lung von Margarine, Fertiggerichten, Süßigkeiten (zB Kekse, Kuchen, Donuts, Plunder- und Blätterteigprodukte wie Croissants und Topfengolatsche …), Suppenwürze, Chips, Popcorn und Brotaufstrichen. In vielen Imbissständen und Speiselokalen werden Transfette zum Frittieren verwendet. Der Konsum von Lebensmitteln, die gehärtete Fette enthalten, ist bestmöglich zu reduzieren, da sie LDL begünstigen und so das Risiko einer Herz- und Kreis- lauferkrankung erhöhen. Laut Bundesministerium für Gesundheit ist es auch nicht auszuschließen, dass der Konsum von Transfetten in Zusammenhang mit bestimmten Krebsformen und Diabetes steht. körpereigenes Fett Die meisten der zum Aufbau von körper eigenem Fett benötigten Fettsäuren kön- nen durch Umbau der aufgenommenen Fettsäuren synthetisiert werden. Blutfettwerte Blutfette sind Cholesterol (siehe unten), Triglyceride ( S. 84) und Phospholipide ( S. 24). Triglyceride werden als Bestandteile des Fettes mit der Nahrung aufgenommen, entstehen aber auch durch Umwandlung aus überschüssigen Kohlenhydraten. Phospholipide sind wichtige Bestandteile der Zellmembra- nen. Sie werden sowohl im Körper synthetisiert als auch mit der Nahrung aufgenommen (u. a. Fette, Eidotter und Pflanzensamen). LDL-Cholesterolwerte Cholesterol (früher: Cholesterin) ist eine fettähnliche Substanz, die in der Leber produziert und abgebaut wird ( S. 94). Da Cholesterol wasserunlöslich ist, wird es im Blut mit Hilfe von Lipoproteinen (Verbindungen aus Fett, fettähnlichen Stoffen und Proteinen) befördert. Nach ihrer Dichte unterscheidet man LDL (Low Density Lipoproteins) und HDL (High Density Lipoproteins). LDL befördert Cho- lesterol dorthin, wo es benötigt wird. Zellen, die Cholesterol brauchen, bilden in ihren Membranen Rezeptoren aus, die LDL aufnehmen und einschleusen. Ist ausreichend Cholesterol in der Zelle, stoppt die LDL-Rezeptor-Synthese und damit die Aufnahme weiteren Choles- terols. Gesättigte Fettsäuren bewirken eine verminderte Aktivität der LDL- Rezeptoren, wodurch sich der LDL-Gehalt im Blut erhöht. HDL transportiert nicht mehr benötigtes Cholesterol zum Abbau in die Leber (wodurch der Gesamtcholes- terolspiegel sinkt). Wird Cholesterol mit der Nahrung aufgenommen, drosselt dies die körpereigene Produktion, wodurch der Cholesterolspiegel im Blut mehr oder weniger konstant bleibt. Durch falsche Ernährung sammelt sich viel LDL im Blut an und es kommt zur Ablagerung an den Innenwänden der Blutgefäße (Arteriosklerose, S. 137). Dies hat Durchblutungsstörungen, mit- unter aber auch einen Schlaganfall oder Herzinfarkt ( S. 137) zur Folge. Choles- terolreiche Nahrungsmittel sind zB Wurst, Fleisch, Butter, fetter Käse und Schlagobers. Pflanzliche Lebensmittel sind cholesterolfrei. Junkfood Lebensmittel, die aufgrund ihres hohen Fett-, Salz- oder Zuckergehalts ungesund sind; zB Pommes frites, Burger, Chips. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv
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