Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

59 Mikroorganismen Protisten Alle eukaryontischen Lebewesen, die sich nicht eindeutig dem Pflanzenreich oder dem Tierreich beziehungsweise den Pilzen zuordnen lassen, werden zur Gruppe der Protista zusammengefasst. Untergliedert werden sie in die pflan- zenähnlichen Protisten (Algen), die tierähnlichen Protisten ( Protozoa ) und die pilzähnlichen Protisten. Algen sind pflanzenähnliche Protisten Algen sind einfach gebaute, meist wasserlebende, fotoautotrophe Organis- men. Sie sind von großer ökologischer Bedeutung – etwa die Hälfte der auf der Erde gebildeten Fotosyntheseprodukte stammt von ihnen. Außerdem sind sie ein wesentlicher Bestandteil des Planktons , sowohl in Süß- als auch in Salzge- wässern. Die Artenvielfalt ist groß. Im Folgenden wird nur eine kleine Auswahl der einzelligen Algen vorgestellt. Die meisten Vertreter der Panzergeißler besitzen zwei Geißeln, deren Schla- gen drehende Bewegungen verursacht. Der Panzer (Name!) besteht aus Zellu- lose, er verleiht diesen Algen eine feste Form. Panzergeißler machen einen großen Anteil des Meeresplanktons aus. Die Zieralgen, die graziöse symmetrische Zellen aufweisen, leben im Süßwas- ser. Sie sind vorwiegend als Plankton in Mooren zu finden. Die Kieselalgen, Hauptbestandteil des autotrophen Meeresplanktons, kom- men in vielgestaltigen Formen vor. Kennzeichnend für sie sind Schalen aus Siliciumdioxid . Die Grünalgen, die vorwiegend als Plankton im Süßwasser vorkommen, wei- sen wesentliche Gemeinsamkeiten mit den Zellen der Moose, Farne und Höhe- ren Pflanzen auf. So sind beispielsweise die Chloroplasten und die Zellwand sehr ähnlich gebaut. In den Grünalgen wird deshalb der Ursprung der Ent- wicklung der grünen Pflanzen gesehen.  Protista protistos (griech.) = Allererste  Protozoa ernähren sich heterotroph. Man unter­ scheidet Zooflagellata ( S. 60), Sporozoa ( S. 60), Rhizopoda ( S. 61) und Ciliata ( S. 62). protos (griech.) = erster, zoon (griech.) = Lebewesen, Tier  Plankton Sammelbegriff für die aufgrund fehlen­ der oder mangelnder Eigenbewegung im Wasser schwebenden Organismen (Algen, Einzeller, kleine Krebschen etc.) planktos (griech.) = das Umherirrende  Siliciumdioxid SiO 2 ist das Anhydrid der Kieselsäure. Der Begriff Anhydrid leitet sich aus dem Griechischen ab (anhydros) und bedeu­ tet „wasserlos“. Anhydride entstehen durch Wasserentzug aus Säuren oder Basen. 22  Panzergeißler ( Ceratium tripos ) 23  Zieralge ( Micrasterias rotata ) 24  Formenvielfalt der Kieselalgen 25  Grünalge ( Chlamydomonas reinhardtii ) 26  Kieselalge ( Pinnularia nobilis ) 10 µm 50 µm Die Zieralge Micrasterias rotata weist einen Durchmesser von etwa 100 μm auf. Ermittle, in welcher Vergrößerung sie in Abbildung 23 zu sehen ist (gehe dabei wie in der Arbeits­ aufgabe auf Seite 7 vor). Selbst aktiv! M Arbeitsheft Seite 16, 17, 18 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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