Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

55 Mikroorganismen M Arbeitsheft Seite 16, 17 Wir unterscheiden autotrophe und heterotrophe Bakterien Bereits auf Seite 45 hast du erfahren, dass es sowohl autotrophe als auch heterotrophe Bakterienarten gibt ( dazu auch Abb. 14). Fotoautotrophe Bakterien nutzen Licht als Energiequelle und Kohlenstoff- dioxid als Kohlenstoffquelle für den Aufbau von Glucose. Fotoautotroph sind zum Beispiel die Cyanobakterien ( S. 53) und die Purpurbakterien . Chemoautotrophe Bakterien beziehen die Energie für die Traubenzucker- synthese aus bestimmten chemischen Reaktionen. Ein Beispiel dafür sind die Stickstoffbakterien, deren Bedeutung bereits auf Seite 31 erörtert wurde. Bestimmte Eisen- und Schwefelbakterien (und Archaea,  S. 49) sind in der Lage, schwer- oder unlösliche Erzminerale in wasserlösliche Salze umzuwan- deln. Auch dabei wird Energie frei, die sie zur Kohlenhydratbildung benötigen. Beim Bioleaching ( S. 45) wird die gesteinsauflösende Fähigkeit dieser Mi- kroorganismen zur Gewinnung von Metallen aus deren Erzen eingesetzt. Auch werden sie zur Reinigung schwermetallkontaminierter Böden herangezogen. Zur Metallgewinnung wird zunächst zerkleinertes Erz aufgeschichtet und dann laufend mit Wasser besprüht. Dieses sickert durch das Erz nach unten und wird in einem Sammelbecken aufgefangen. Die den Mineralien anhaften- den Bakterien vermehren sich im feuchten Gestein. Durch ihre Tätigkeit wird das Sickerwasser mit Metall angereichert, welches später extrahiert wird. Heterotrophe Bakterien nehmen energiereiche organische Stoffe zum Aufbau körpereigener Stoffe (heterotrophe Assimilation,  S. 45) sowie zur Energie- versorgung (Dissimilation,  S. 46) aus ihrer Umgebung auf. Sie sind entweder Saprobionten (siehe unten und S. 56 f), Kommensalen ( S. 57), Parasiten ( S. 57) oder Symbionten ( S. 58). Saprobionten sind wichtig im Stoffkreislauf der Natur Bei den Saprobionten unterscheiden wir Zerkleinerer und Mineralisierer. Zu den Zerkleinerern gehören Pflanzenfresser wie Würmer, Asseln und diverse Insektenlarven und Aasfresser wie Geier, Krähen, Aasfliegen und -käfer sowie die Larven verschiedenster Insekten. Sie zerkleinern die tote Biomasse, die abschließend von den Mineralisierern, Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen, letztendlich in anorganische Stoffe abgebaut wird.  Purpurbakterien nutzen zur Fotosynthese Schwefel­ wasserstoff (H 2 S) anstatt Wasser. Als Nebenprodukt entsteht deshalb nicht Sauerstoff sondern Schwefel.  schwermetallkontaminiert Schwermetalle sind Metalle, deren Dich­ te über 5 g/cm 3 liegt. Beispiele hierfür sind Blei und Kupfer. Der Begriff Konta­ mination oder Kontaminierung bedeutet Verunreinigung. contaminare (lat.) = beflecken, besudeln  Saprobionten Lebewesen, die sich von abgestorbenen Pflanzen oder Tieren ernähren sapros (griech.) = faul  Kommensalen schädigen bzw. beeinträchtigen ihren Wirt nicht. commensalis (lat.) = der Tischgenosse  Parasiten Schmarotzer  Symbionten Lebewesen, die in einer Lebensgemein­ schaft zu gegenseitigem Nutzen leben 10  Purpurbakterien (EM) 11  Pilze als Mineralisierer 12  Aaskäfer sind Aasfresser. 13  Asseln zerkleinern pflanzliches Material. Nur zu Prü zwecken – Eigentum des Verlags öbv

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