Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
28 Zellbiologie M Arbeitsheft Seite 8 Kennzeichen des Lebens Einzeller sind mikroskopisch kleine Lebewesen, die, wie ihr Name schon sagt, nur aus einer Zelle bestehen. Diese Zelle zeigt alle Lebenserscheinungen wie Bewegung, Reizbarkeit, Stoffwechsel (Ernährung, Atmung, Stofftransport, Stoffabbau, Stoffaufbau, Ausscheidung), Wachstum, Fortpflanzung und Ver- mehrung. Zellen sind demnach die kleinsten lebensfähigen Bausteine der Lebewesen . Sie werden im Folgenden am Beispiel des Augentierchens demonstriert. Euglena bewegt sich durch Geißelschlag Der spindelförmige Körper besitzt an seinem Vorderende eine sackförmige Vertiefung, in der zwei Geißeln ( S. 20) verankert sind. Eine davon ragt weit aus der Vertiefung heraus (Zuggeißel), die andere ist kurz und verschmilzt noch im Geißelsäckchen mit der langen. Durch ein Hin- und Herschlagen und Rotieren der Zuggeißel dreht sich der ein- zellige Körper um seine Längsachse und bewegt sich dabei vorwärts. Euglena reagiert auf Licht Im Bereich des Geißelsäckchens befindet sich der durch Einlagerung von Farb- stoffen rot gefärbte Augenfleck, der eine Reaktion auf Licht ermöglicht. Eugle- nen drehen ihren Körper stets so, dass die Längsachse ihres Körpers in der Einfallsrichtung des Lichtes steht. Euglena weist einen Stoffwechsel auf Im Cytoplasma sind zahlreich Chloroplasten eingelagert. In ihnen findet Foto- synthese ( S. 42 ff.) statt. Bei Lichtmangel können die Augentierchen aber auch aus der Umgebung Nahrung in gelöster Form über die gesamte Körperoberfläche oder feste Nah- rungsteilchen durch Bildung von Nahrungsvakuolen (Phagocytose, S. 20; Abb. 9) aufnehmen. Euglenen können sich also, abhängig von den Lichtver- hältnissen, sowohl autotroph als auch heterotroph ernähren. Der Abbau von Zucker zur Energiebereitstellung, die Zellatmung ( S. 46), fin- det in den Mitochondrien statt. Der dazu benötigte Sauerstoff wird aus der Umgebung über die gesamte Zelloberfläche aufgenommen. Über kontraktile Bläschen werden ständig sowohl in die Zelle eindringendes Wasser als auch nicht mehr benötigte Stoffwechselendprodukte ausgeschie- den. Euglena vermehrt sich durch Längsteilung Durch den Aufbau körpereigener Stoffe nimmt das Augentierchen an Körper- größe zu. Hat es eine bestimmte Größe erreicht, findet eine Längsteilung des Zellkörpers (nach vorangegangener Vermehrung der Zellorganellen, Verdop- pelung der DNA und Mitose) statt. Euglena pflanzt sich also ungeschlechtlich (asexuell) fort. Da es hier nicht zu einer Neukombination von Erbmaterial kommt, haben die Folgezellen die gleichen Gene wie die Ausgangszelle. Genetisch idente Nachkommen werden als Klone bezeichnet. Auch Pflanzen führen Bewegungen aus. Recherchiere und halte eventuell ein Referat darüber. Selbst aktiv! 31 Euglenen unter dem Lichtmikroskop 32 Zellbau von Euglena (Schema) Bausteine der Lebewesen Stehen mehrere Zellen miteinander in lockerem Kontakt, spricht man von einem Zellverband (zB Kolonie, S. 32). Haben mehrere Zellen die gleiche spe zialisierte Funktion, spricht man von einem Gewebe (zB Muskelgewebe, Parenchym, S. 155) Augentierchen oder Euglenen sind etwa 0,05 mm kleine, im Süßwasser vorkommende Einzeller autotroph, heterotroph Organismen, die in der Lage sind, aus anorganischen Stoffen (zB Wasser und Kohlenstoffdioxid) energiereiche organi sche Stoffe (zB Zucker) aufzubauen, wer den als autotroph bezeichnet. Grüne Pflanzen ernähren sich autotroph. Organismen, die sich von organischen Stoffen anderer Lebewesen ernähren, werden als heterotroph bezeichnet. Nichtgrüne Pflanzen, Pilze, Tiere und Menschen ernähren sich heterotroph. kontraktile Bläschen Durch rhythmisches Anund Abschwel len wird überschüssiges Wasser der Zel le (im Zellinneren herrscht eine höhere Stoffkonzentration als im umgebenden Milieu!) aus der Zelle gepumpt. kurze Geißel Geißelsäckchen kontraktiles Bläschen Augenfleck Zuggeißel Chloroplasten Mitochondrien Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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