Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

20 Zellbiologie 9  Bau der tierischen Zelle und Phagocytose (Aufnahme fester Nahrungsteilchen,  S. 28) (Schema) Animation n8gd3k M Arbeitsheft Seite 4, 5, 7, 8 Aufbau, Struktur und Funktion einer Zelle Den Begriff Zelle prägte bereits im 17. Jahrhundert Robert Hooke ( S. 16), der bei mikroskopischen Untersuchungen eines Flaschenkorkens dessen Auf- bau aus „little boxes“ oder „cells“ beschrieb. 1824 stellte der französische Arzt und Botaniker Henri Dutrochet (1776–1847) aufgrund seiner Studien die Behauptung auf, dass die Zelle die Grundlage jedes Lebewesens darstellt. 1831 erkannte der britische Botaniker Robert Brown (1773–1858) den Nucleus als festen Bestandteil der Zelle. Die Studien des deutschen Botanikers Matthias Jacob Schleiden (1804–1881) und des deutschen Naturforschers und Anatomen Theodor Schwann (1810– 1882) bestätigten die Behauptung, dass alle Lebewesen aus mikroskopisch kleinen Bausteinen, den Zellen, bestehen. Zudem erkannten die beiden Wis- senschafter die Bedeutung des Zellkerns. Alle Zellen weisen einen gemeinsamen Grundbauplan auf Abhängig von ihrer Funktion unterscheiden sich die verschiedenartigen Zellen in Form und Größe. Sie lassen sich aber alle von einem Grundbauplan ablei- ten: Die Zellmembran ( Abb. 9) umgrenzt das Cytoplasma . In dieses durch- sichtige, zäh- bis dünnflüssige Gemisch aus anorganischen und organischen Substanzen sind Zellorganellen und andere Strukturen ( Mikrotubuli , Mikro- filamente ) eingebettet. Zellen können auch Geißeln oder Wimpern tragen, die aus Mikrotubuli aufge- baut sind. Wimpern – mit 2–20 µm Länge sind sie kürzer als die Geißeln – bedecken in großer Zahl die ganze Zelloberfläche oder Teile davon. Durch ihre Bewegung (mit Ruderschlägen vergleichbar) treiben sie Zellen voran oder bewegen eine Flüssigkeit über die Oberfläche einer Gewebeschicht. So befördert zB die mit Wimpern besetzte Auskleidung der Luftröhre (Flimmerhärchen,  S. 122) Schleim mit darin hängen gebliebenen eingeatmeten Schmutzteilchen nach außen. Die Zahl der 10 bis 200 µm langen Geißeln beschränkt sich auf eine bis wenige pro Zelle. Durch ihr wellenförmiges Schlagen bewegen sich Zellen (zB Einzeller und Spermien) in Richtung der Geißelachse vorwärts.  Zelle kleinste lebende Einheit aller Lebe­ wesen cellula (lat.) = kleine Kammer  Flaschenkork wird aus der Rinde der im westlichen Mittelmeerraum vorkommenden Kork­ eiche gewonnen  Nucleus Zellkern nucleus (lat.) = Kern  verschiedenartige Zellen Im menschlichen Körper übernehmen zum Beispiel über 200 verschiedene Zell­ typen unterschiedliche Aufgaben.  Zellmembran membrana (lat.) = Häutchen  Cytoplasma Zellplasma; mehr oder weniger zähflüs­ sige Masse, die aus bis zu 90% Wasser, organischen Stoffen wie Kohlenhydra­ ten, Fetten, Eiweißstoffen und Nukleoti­ den (Bausteine der Nukleinsäuren) und Ionen wie K + , Na + , Ca 2+ und Mg 2+ besteht.  Zellorganellen meist durch Membranen abgegrenzte Bestandteile der Zelle, die wichtige Funktionen erfüllen organon (griech.) = Werkzeug  Mikrotubuli, Mikrofilamente Eiweißelemente, die im Cytoplasma u. a. zur Stützfunktion eingelagert sind tubuli (lat.) = kleine Röhren, filum (lat.) = Faden 8  Teilweise entrindete Korkeiche Zellmembran Phagocytose Mikrotubuli Zellkern Zellorganellen Zellplasma Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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