Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

180 Humanökologie Asien Afrika Europa Lateinamerika und Karibik Nordamerika Australien/Ozeanien 35% 28% 9% 23% 4% 1% In den Entwicklungsländern steigen die Bevölkerungszahlen In den Entwicklungsländern ist die Situation ganz anders. Abgesehen davon, dass in vielen dieser Länder das Ansehen eines Mannes mit der Anzahl der von ihm gezeugten Kinder steigt, ist man bestrebt, möglichst viele Kinder in die Welt zu setzen, von denen man im Alter oder im Krankheitsfall betreut werden kann (mangels fehlender Alters- und Krankenvorsorge). Da die Kin- dersterblichkeit in den armen Ländern sehr hoch ist, müssen auch sehr viele Kinder geboren werden, um die Vorsorge zu gewährleisten. Auch der einge- schränkte Zugang zu Verhütungsmitteln ist ein Grund für eine höhere Gebur- tenrate. Zudem sind Kinder billige Arbeitskräfte. In manchen Ländern dienen sie auch dazu, das Militär aufzurüsten, um an militärischer Stärke zu gewinnen. Ein weiterer Faktor, der zum massiven Bevölkerungswachstum in den Ent- wicklungsländern beiträgt, sind Kinderehen, wodurch schon sehr früh mit der Zeugung von Nachwuchs begonnen wird. Die Ursachen der Unterentwicklung sind vielfältig Das Bevölkerungswachstum hemmt die Entwicklung in den Ländern des Südens. Die Benachteiligung im wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und bil- dungspolitischen Bereich – das so genannte Nord-Süd-Gefälle – hat aber auch andere Ursachen, wie beispielsweise Nahrungs- und Kapitalmangel sowie natürliche Gegebenheiten (zB ein ungünstiges Klima). Ausbeutung legte den Grundstein für die Armut Viele europäische Staaten, wie zum Beispiel Spanien, Portugal, Frankreich, England und Deutschland, errichteten in der Vergangenheit Kolonien in Afrika, Asien, Amerika und Australien (Beginn der Kolonialzeit um 1500). Die betrof- fenen Gebiete wurden wirtschaftlich ausgebeutet und politisch unterdrückt, vermehrt kam es zu Sklaverei. Im 18. und 19. Jahrhundert erfolgte die Entkolonialisierung der britischen Kolo- nien in Nordamerika, vierzig Jahre später der spanischen Kolonien in Latein­ amerika sowie der portugiesischen Kolonien in Brasilien. Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika erlangten nach dem Ersten Weltkrieg ihre Selbstständigkeit. Die meisten südostasiatischen und afrikanischen Länder wurden jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg unabhängig. Es dauerte bis 1970 bis die Entkolo- nialisierung Afrikas abgeschlossen war. Die meisten Staaten der Erde sind heute unabhängig. Die jahrzehntelange Ausbeutung hat jedoch in vielen Ländern Spuren hinterlassen – Entwicklungs- defizite auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet.  Kolonie Gebiet, das geografisch fern eines Staa­ tes liegt, allerdings in seiner politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeit steht Recherchiere: 1. Was sind Schwellenländer? Gib Beispiele für diese an. 2. Was sind Transformationslän- der? Welche Ursachen haben ihre Entwicklungsdefizite? Selbst aktiv! Fertige in Abb. 6 ein so genanntes Balkendiagramm an. Es soll für die verschiedenen Regionen der Erde die prozentualen Anteile an der Weltbevölkerung mit den pro- zentualen Anteilen am Weltver- mögen vergleichen. Nimm dazu für jede Region die Prozentzahl aus dem rechten Dia- gramm in Abb. 3 und trage sie in Abb. 6 als blaue Fläche in der lin- ken Spalte für jede Region extra ein. Dasselbe machst du in Rot für die jeweils rechte Spalte, indem du die Werte des Diagramms aus Abb. 5 nimmst – sie stellen den je- weiligen Anteil am Weltvermögen dar. Interpretiere im Anschluss das fertige Balkendiagramm. Was kann man daraus ablesen? Selbst aktiv! 4  Kinder als billige Arbeitskräfte 5  Anteil am Weltvermögen (Stand 2011) 6  Anteil an der Weltbevölkerung nach Regionen (blau) und Anteil am Weltvermögen (rot) im Vergleich 60% 50% 40% 30% 20% 10% Asien Afrika Europa Lateinamerika und Karibik Nordamerika Australien/Ozeanien 35% 28% 9% 23% 4% 1% Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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