Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
177 Bei pflanzlichen Geweben unterscheidet man zwischen Bildungs- und Dauergeweben. Bildungsgewebe sind für das Wachstum der Pflanzen zustän- dig. Dauergewebe werden je nach Funktion in Grund- , Abschluss- , Festigungs- und Stranggewebe eingeteilt. Das Grundgewebe bildet den Großteil des krautigen Pflanzenkörpers . Es lässt oft eine Spezialisierung auf bestimmte Funktionen erkennen (zB Spei- cher- und Assimilationsgewebe ). Abschlussgewebe treten als schützende Hülle des Pflanzenkörpers oder als innere Häute auf. Festigungsgewebe die- nen der Stabilität der Pflanzen, Stranggewebe der Festigung des Pflanzen körpers und dem Stofftransport . Samenpflanzen weisen einen einheitlichen Grundbauplan aus den drei Grundorganen Wurzel , Blatt und Sprossachse auf. Ein- und zweikeimblättrige Pflanzen weisen Unterschiede im Bau der Grundorgane auf. Die Wurzeln verankern die Pflanze im Boden und versorgen sie mit Was- ser und darin gelösten Mineralstoffen . Die Wurzelsysteme sind je nach Pflan- zenart, Standort und abhängig von der Bodenbeschaffenheit unterschiedlich ausgebildet. Die Sprossachse dient der Festigung sowie der Leitung und Spei- cherung von Stoffen . Zweikeimblättrige Pflanzen weisen ein sekundäres Dickenwachstum auf. In den Laubblättern findet die Fotosynthese statt. Sie dienen somit in erster Linie der Ernährung der Pflanzen. Der Gasaustausch und die Transpiration werden durch Spaltöffnungen in der Epidermis regu- liert. Neben C , O und H , die als CO 2 und H 2 O aus der Luft, beziehungsweise aus dem Boden, aufgenommen werden, beziehen die Pflanzen andere wichtige Elemente in Form von im Wasser gelösten Mineralsalzen über die Wurzeln . Fehlt einer Pflanze ein Element, treten Mangelerscheinungen auf. Im Pflanzenreich lässt sich sowohl geschlechtliche als auch ungeschlecht- liche Fortpflanzung beobachten. Da es bei der ungeschlechtlichen Fortpflan- zung zu keiner Neukombination von Erbmaterial kommt, haben die Tochter- pflanzen gleiches Erbmaterial wie die Mutterpflanzen ( Klonbildung ). Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung entsteht die neue Generation durch die Ver- einigung zweier Geschlechtszellen und Verschmelzung ihrer Zellkerne ( Befruchtung ). Die auf sexuellem Weg entstandene Tochtergeneration enthält demnach in der Regel die Erbinformationen zweier genetisch verschiedener Eltern . Bei der Fortpflanzung von Moosen, Farnen und Blütenpflanzen findet ein Generationswechsel (Wechsel geschlechtliche/ungeschlechtliche Generation) statt. Der Zeitpunkt der Blütenbildung kann von Außenfaktoren ( Licht , Kälte …) bestimmt werden, kann aber auch davon unabhängig genetisch fixiert sein. Ein Pflanzensame besteht aus einem vollständigen, winzigen Pflänzchen ( Embryo ) im Ruhezustand und Nährgewebe, umgeben von der Samenschale. Sind der Zeitpunkt und der Ort für den Keimling günstig, beginnt der Same zu keimen. Neben Faktoren wie Wasser , Wärme und Sauerstoff spielen oft auch die Lichtverhältnisse und Phytohormone eine Rolle. Überblick Botanik Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=