Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
169 Bau, Lebensweise und Fortpflanzung bei Pflanzen M Arbeitsheft Seite 37, 38 Fortpflanzung und Entwicklung bei Pflanzen Im Pflanzenreich lässt sich sowohl geschlechtliche als auch ungeschlechtliche Fortpflanzung beobachten. Während bei den ungeschlechtlichen Fortpflanzungsweisen alle Nachkommen aufgrund rein mitotischer Kernteilungen ( S. 30 f) entstehen und daher mit den Elternindividuen erbgleich sind, entsteht die neue Generation bei der geschlechtlichen Fortpflanzung durch die Vereinigung zweier Geschlechts zellen und Verschmelzung ihrer Zellkerne (Befruchtung). Die auf sexuellem Weg entstandene Tochtergeneration enthält demnach in der Regel die Erb- informationen zweier genetisch verschiedener Eltern. Ungeschlechtliche Fortpflanzung ist weit verbreitet Häufiger als im Tierreich gibt es bei Pflanzen die verschiedensten Formen ungeschlechtlicher Fortpflanzung. Die Sonnenhutpflanze lässt sich leicht durch Teilung vermehren. Neben der starken Mutterpflanze entwickeln sich vier bis sechs kleinere Tochterpflanzen („Kindeln”). Trennt man diese von der Mutterpflanze ab und gräbt sie neu ein, erhält man neue Pflanzen. Ausläuferbildung kann man beispielsweise bei der Grünlilie und bei der Erd- beere beobachten. Es handelt sich hierbei um von der Mutterpflanze weg- wachsende Sprossteile, an denen sich junge Pflänzchen entwickeln. Sie wer- den solange von der Mutterpflanze mit Nährstoffen versorgt bis sie Blätter und Wurzeln gebildet haben und sich selbst ernähren können. Erdapfelpflanzen (Kartoffelpflanzen) vermehren sich ungeschlechtlich durch die als Sprossknollen (Erdapfel, Kartoffel, S. 164) bezeichneten verdickten Enden an den unterirdischen Sprossteilen (Erdsprossen). Beim Scharbockskraut findet man Wurzelknollen (verdickte Seitenwurzeln), die zu neuen Pflanzen heranwachsen sowie Brutknospen – mehrzellige Fort- pflanzungskörper, die von der Mutterpflanze abfallen und sich am Boden zu kleinen Tochterpflanzen entwickeln. Auch das Brutblatt bildet an seinen Blatt- rändern Brutknospen. Da es bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung zu keiner Neukombination von Erbmaterial kommt, haben die Tochterpflanzen gleiches Erbmaterial wie die Mutterpflanzen. Nachkommen, die mit dem Mutterorganismus genetisch ident sind, werden als Klone bezeichnet. Fortpflanzung ist die Reproduktion (Erzeugung von Nachkommen durch eine Eltern generation) artgleicher Individuen. 60 PurpurSonnenhut ( Echinacea purpurea ) 61 Grünlilie ( Chlorophytum comosum ) Brutknospe Wurzelknollen Knospe Knospe Wurzelansatz Leitungs- gewebe 62 Erdbeere ( Fragaria sp. ), Ausläufer 63 Scharbockskraut ( Ficaria verna ), Brutsprosse und Wurzelknollen (Schema) 64 Brutblatt ( Kalanchoe sp. ) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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