Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
164 Botanik M Arbeitsheft Seite 37, 38 Die Jahresringe verraten das Alter eines Baumes Schneidet man einen Stamm quer durch, kann man die Jahresringe erkennen. Sie kommen durch die je nach Jahreszeit schwankende Tätigkeit des Kambi- ums zu Stande. Nach einer Ruhepause bildet das Kambium im Februar (Spätwinter) in Anpas- sung an den höheren Wasserbedarf Gefäße mit größerem Durchmesser (Früh- holz). Danach werden immer engere Gefäße (Spätholz) produziert bis schließ- lich im August (Spätsommer) das Dickenwachstum eingestellt wird. Sprosse können durch Anpassung an besondere Lebensbedingungen Umwandlungen erfahren Erdsprosse ( Abb. 41 A) sind unterirdische Sprosse, an denen nach unten Wurzeln und nach oben oberirdische Sprosse wachsen. Sie stehen meist im Dienst der Nährstoffspeicherung, aber auch der ungeschlechtlichen Vermeh- rung ( S. 169). Gleiche Aufgaben wie die Erdsprosse erfüllen die Sprossknollen, die oberir- disch durch eine teilweise Verdickung der Hauptachse (zB Kohlrabi, Radies- chen) oder unterirdisch durch Verdickung von Seitensprossen ( Abb. 41 B) entstehen (zB Erdapfel). Zwiebeln ( Abb. 41 C) sind gestauchte, verdickte unterirdische Sprossachsen mit fleischigen Blättern, in denen Nährstoffe gespeichert sind. Als Ausläufer ( Abb. 41 D) werden die, zB für die Erdbeeren typischen, über den Boden kriechenden Sprosse bezeichnet, an deren Enden sich neue Pflan- zen entwickeln (ungeschlechtliche Vermehrung). Zu Kletterhilfen umgewandelte Sprosse (Sprossranken, Abb. 41 E) dienen Kletterpflanzen zum Festhalten. Zu Dornen umgewandelte Seitensprosse (Sprossdornen, Abb. 41 F) schützen die Pflanzen vor Tierfraß. Bei Pflanzen, die auf extrem trockenen Standorten leben, sind die Sprosse durch Ausbildung eines wasserspeichernden Gewebes verdickt ( Sprosssukku- lente , Abb. 41 H). Um die Verdunstung herabzusetzen, sind die Blätter redu- ziert. Die Fotosynthese wird von den äußeren Schichten der Sprosse übernom- men (Assimilationssprosse, Abb. 41 G). Sprosssukkulente succulentus (lat.) = saftreich 36 Jahresringe. Ein Ring entspricht dem sekundären Dickenwachstum eines Jahres. Der äußerste Ring ist der jüngste Zuwachs, der innerste der älteste. 37 Das Buschwindröschen bildet Erdsprosse. 38 Gefällter Baum und Baumstumpf samt Jahresringen und Borke 39 Kohlrabi, oberirdische Sprossknolle 40 Tulpen haben Zwiebeln. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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