Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

162 Botanik M Arbeitsheft Seite 37, 38 Die Sprossachse dient der Festigung sowie der Leitung und Speicherung von Stoffen Die der Festigung sowie der Leitung und Speicherung von Stoffen dienende Sprossachse zeigt – wie die Wurzel ( S. 160) – ein Spitzenwachstum. An der Sprossspitze befindet sich ein Vegetationskegel. Von diesem geht neben dem Längenwachstum und dem primären Dickenwachstum der Sprossachse auch das Wachstum der Blätter und der Seitensprosse aus. An den Vegetationskegel schließt die Zone der Streckung und Differenzierung an, in der der innere Bau der Sprossachse festgelegt wird. In einem Sprossquerschnitt im Bereich des bereits ausdifferenzierten Gewe- bes kann man bei ein- und zweikeimblättrigen Blütenpflanzen einen unter- schiedlichen Aufbau erkennen. Ein- und zweikeimblättrige Blütenpflanzen haben die Leitbündel unterschied- lich angeordnet Bei den einkeimblättrigen Pflanzen liegen die aus Xylem (langgestreckte, ver- holzte, abgestorbene Zellen) und Phloem (lebende Zellen) bestehenden Leit- bündel über den ganzen Sprossquerschnitt verteilt ( Abb. 29). Bei zweikeimblättrigen Pflanzen sind die Leitbündel ringförmig angeordnet ( Abb. 30). Außerhalb dieses Ringes befindet sich die durch die Epidermis abgeschlossene primäre Rinde . Der Bereich innerhalb der Leitbündel wird als Mark bezeichnet. Zwischen den Leitbündeln befinden sich die Markstrahlen (Verbindung zwischen Rinde und Mark). Die Leitbündel der Zweikeimblättrigen weisen zwischen dem nach außen lie- genden Phloem und dem inneren Xylem einen Streifen aus Bildungsgewebe – das Kambium – auf. Das Kambium sorgt für sekundäres Dickenwachstum Bei einkeimblättrigen sowie bei zweikeimblättrigen krautigen Pflanzen ist das Dickenwachstum mit dem vom Vegetationskegel ausgehenden Dickenwachs- tum (primäres Dickenwachstum) abgeschlossen. Bei allen anderen Zweikeim- blättrigen kann man ein sekundäres Dickenwachstum beobachten ( Abb. 31): Das Kambium in den Leitbündeln schließt sich über die Leitbündel hinaus im Bereich der Markstrahlen zu einem geschlossenen Kambiumring (räumlich betrachtet zu einem Zylindermantel) zusammen. Der Kambiumring bildet durch Zellteilungen im Bereich der Leitbündel nach innen Holz, nach außen Bast und im Markstrahlbereich Grundgewebe. Da wesentlich mehr Holz als Bast produziert wird, entsteht ein massiver Holz- körper, der in älteren Bäumen bis zu 4/5 des Stammes ausmacht. Alles, was außerhalb des Kambiums liegt, wird als sekundäre Rinde bezeichnet.  Längenwachstum Zellteilungen in Richtung Sprossachse  Dickenwachstum Zellteilungen quer zur Sprossachse  primäre Rinde Bei unverholzten Pflanzen besteht sie häufig aus Assimilationsgewebe.  Mark Bei manchen Pflanzenarten stirbt das Mark ab und zerreißt, wodurch eine Markhöhle entsteht. Die hohlen Spross­ achsen der Gräser werden Halme genannt. 29  Stängelquerschnitt einer einkeimblättrigen Pflanze (LM­ Aufnahme oben und Schema unten) Epidermis Xylem Phloem Mark 30  Bau der Sprossachse einer zweikeimblättrigen Pflanze, mikroskopische Aufnahme (links), Querschnitt (Schema, rechts), Xylem (rot), Phloem (blau) Epidermis Leitbündel Markstrahl Kambium Mark oder Markhöhle Rinde mit Chloroplasten 31  Sekundäres Dickenwachstum (Schema) Korkkambium Kambium Epidermis Korkgewebe Markstrahlen Phloem Xylem primäre Rinde Mark Holzkörper sekundäre Rinde Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

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