Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

160 Botanik M Arbeitsheft Seite 37, 38 Die Wurzel weist verschiedene Zonen auf An der Wurzelspitze liegt der aus Bildungsgewebe bestehende Vegetations- kegel . In ihm werden durch fortwährende Zellteilungen (Mitosen,  S. 30) neue Zellen gebildet. Die Wurzel wächst dadurch an der Spitze. Der Vegeta­ tionskegel wird von der Wurzelhaube schützend umgeben. Unmittelbar hinter der Zellteilungszone befindet sich die wenige Millimeter kurze Streckungs- zone . An die Streckungszone schließt die Region der Wurzelhaare ( Wurzelhaarzone ) an. In einem Querschnitt im Bereich der Wurzelhaare ( Abb. 26) kann man bereits die Dauergewebe in der für die Wurzel typischen Anordnung erken- nen: In der Mitte befindet sich der Zentralzylinder. Er ist von der Wurzelrinde durch eine als Endodermis bezeichnete Zellschicht deutlich abgegrenzt und enthält die Leitgewebe ( S. 157). Wurzelhaare leben nur wenige Tage. Sie sterben in dem Teil der Wurzelhaar- zone, der zur Sprossachse weist, ständig ab. Im Bereich der abgestorbenen Wurzelhaare geht die gesamte Epidermis zu Grunde. Sie wird von der Exoder- mis ersetzt. Das ist ein Abschlussgewebe, das aus Rindenzellen, in die Kork- stoff eingelagert ist, gebildet wird. Die einschichtige Wurzelepidermis besitzt keine Cuticula. Wurzeln können in Anpassung an bestimmte Funktionen eine Umbildung erfahren Bei vielen Pflanzen entstehen Speicherwurzeln − Rüben ( Abb. 28 A) oder Wurzelknollen ( Abb. 28 B), die durch eine besonders stark entwickelte Wur- zelrinde gekennzeichnet sind. Oberirdische, sprossbürtige Luftwurzeln können, wie zB bei der Monstera ( Abb. 28 C), nach Erreichen des Bodens zu stammähnlichen Stütz- und Nähr- wurzeln heranwachsen. Bei den Mangrovenpflanzen, die in den Gezeitenzo- nen tropischer Küsten wachsen, sind sie zu Stelzwurzeln ( Abb. 28 D) und aus dem Wasser herausragenden, luftaufnehmenden Atemwurzeln ( Abb. 28 E) umgebildet. Kurze Luftwurzeln dienen vielen Pflanzen zum Anklammern (Haftwurzeln;  Abb. 28 F) und Ranken (Wurzelranken,  Abb. 28 G). Parasitär lebende Pflanzen haben Wurzelteile zu Saugorganen (so genannte Haustorien,  Abb. 28 H und Abb. 28 I) umgebildet, mit denen sie ihren Wirts- pflanzen Wasser, Nährsalze und organische Stoffe entziehen.  Vegetationskegel Zellteilungszone  Wurzelhaube Ihre äußeren Zellen sondern Schleim ab. Das erleichtert das Vordringen der Wur­ zelspitze in den Boden.  Streckungszone Hier strecken sich die Zellen in die Länge und beginnen mit der Differenzierung zu Dauergeweben.  Wurzelhaarzone Die Wurzelhaare (Bildungen der Ober­ haut) nehmen durch passive und aktive Transportvorgänge ( S. 24 f) durch ihre zarten Zellwände Stoffe (Wasser und darin gelöste Mineralsalze) aus dem Boden auf, die anschließend durch die Wurzelepidermis (Rhizodermis) von Zelle zu Zelle bis in die Leitgefäße im Zentralzylinder weitergegeben werden ( Abb. 27).  Endodermis endo (griech.) = innen 26  Bau der Wurzel, mikroskopische Aufnahme (links), Querschnitt (Schema, Mitte), Längsschnitt (Schema, rechts); Streckungszone (1), Wurzelhaarzone (2), Zentralzylinder: Xylem (rot), Phloem (blau) 27  Weg des Wassers in ein Leitbündel hinein (Schema) Wurzel- haar Bodenteilchen Wurzelrinde Endodermis Zentral- zylinder Rhizoderis (Wurzel- epidermis) 2 1 Rhizodermis (Wurzelepidermis) Wurzelrinde Endodermis Wurzelhaar Vegetationskegel Wurzelhaube Rhizodermis (Wurzel­ epidermis) Nur zu Prü zweck n – Eigentum d s Verlags öbv

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