Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
153 Es haben sich verschiedene Verdauungssysteme entwickelt. Man unter- scheidet zwischen intra- und extrazellulärer Verdauung . Bei manchen Tierfor- men setzt die Verdauung durch Abgabe von Enzymen außerhalb des Körpers ein. Je höher ein Tier entwickelt ist, desto komplizierter ist sein Verdauungs- system . Tiere auf niedriger Entwicklungsstufe besitzen einen Darmsack , der neben der Verdauung auch der Verteilung der Nährstoffe dient ( Gastrovasku- larsystem ). Mit der Ausbildung von Darmkanälen , in denen die Nahrung nur noch in eine Richtung , vom Mund bis zum After, transportiert wird, können verschiedene Darmbereiche unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Bei den Wirbellosen werden die Enzyme hauptsächlich im Mitteldarm oder in Mitteldarmdrüsen gebildet und sezerniert, wo auch die Resorption erfolgt. Bei den Wirbeltieren kommen die verschiedenen Enzyme nacheinander zum Einsatz. Durch zuneh- mende Verlängerung des Darmrohres sowie durch die Ausbildung von Blind- därmen und Zotten an der Darminnenfläche wird die Verdauungszeit länger (Verdauungsenzyme können besser einwirken) und die resorbierende Fläche wird größer . Die meisten Pflanzenfresser sind auf symbiontische Mikroorga- nismen zur Verdauung der Zellulose angewiesen. Mensch und Tier benötigen für die Energieversorgung Sauerstoff , der zunächst aus der Umgebung (Luft, Wasser) vom Körper aufgenommen werden muss. Im Körper wird er direkt oder mithilfe von Körperflüssigkeiten ( Blut und Lymphe ) zu den Organen (Geweben, Zellen) transportiert . Der Gasaustausch beruht auf Diffusion. Es gibt Haut- , Tracheen- , Kiemen- und Lungenatmung . Bei den Schwämmen werden Stoffe im Körper durch amöboid bewegliche Wanderzellen transportiert. Bei Hohltieren und Plattwürmern erfolgt die Stoffverteilung über den Darm . Ein flüssiges Transportmedium gibt es erst- mals bei Fadenwürmern . Die Leibeshöhle ist von einer Leibeshöhlenflüssig- keit erfüllt, die Nährstoffe vom Darm und Sauerstoff von der Haut aufnimmt. Durch die Körperbewegungen der Tiere werden die Stoffe im Körper verteilt . Alle höher organisierten Vielzeller haben Kreislaufsysteme ausgebildet. Die gezielte Verteilung der Stoffe erfolgt mithilfe von Transportflüssigkeiten ( Blut , Lymphe , Hämolymphe ), die vom Herzen regelmäßig durch den Körper gepumpt werden. Bei den offenen Kreislaufsystemen fließt Hämolymphe über kurze Strecken in Gefäßen , die in die Leibeshöhle münden. Dort werden Gewebe und Organe umspült. Kreislaufsysteme, bei denen die Transportflüs- sigkeit auf ihrem Weg durch den Körper stets innerhalb von Gefäßen fließt, werden als geschlossene Kreislaufsysteme bezeichnet. Wirbeltiere besitzen ein geschlossenes Kreislaufsystem mit einem zentral gelegenen Herzen . Der Stofftransport erfolgt in zwei Gefäßsystemen ( Blut- und Lymphgefäßsystem ). Blut besteht aus Blutplasma und Blutkörperchen . Vielzeller haben, mit wenigen Ausnahmen, eigene Ausscheidungsorgane ausgebildet. Die ursprünglichsten Exkretionsorgane sind Protonephridien . Metanephridien kommen bei Ringelwürmern und Weichtieren vor. Bei Insek- ten , Tausendfüßern und vielen Spinnentieren erfolgt die Ausscheidung durch Malpighi’sche Gefäße . Die meisten Wirbeltiere haben Nieren ausgebildet. Bei einer Niere kann man eine Nierenrinde und ein Nierenmark erkennen. Im Inneren befindet sich das Nierenbecken , von dem der Harnleiter zur Harn blase wegführt. Das Nierenmark ragt mit den Nierenpyramiden in das Nieren- becken hinein. Aufgebaut sind Nieren aus Nierenelementen . Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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