Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

152 Mensch und Tier sind heterotrophe Lebewesen . Sie beziehen die Nähr- stoffe (Kohlenhydrate, Fette, Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Wasser), die sie als Bau-, Wirk-, Regler- und Betriebsstoffe benötigen, direkt oder indi- rekt von autotrophen Organismen . Kohlenhydrate , die hauptsächlich als Betriebsstoffe dienen, bestehen aus Zuckermolekülen. Zwei- und Vielfachzucker werden durch Kondensation aus Einfachzuckern gebildet. Fette sind Gemische aus Fettsäureglycerolestern . Proteine sind Riesenmoleküle aus Aminosäuren (Polypeptide). Essenzielle Fett- und Aminosäuren müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Vitamine beziehungsweise Provitamine werden von Pflanzen und Mikroorganismen synthetisiert. Sie sind hauptsächlich zum Aufbau von Enzymen unentbehrlich. Mineralstoffe sind anorganische Stoffe, die in unter- schiedlichen Mengen benötigt werden. Wasser ist als Lösungs- und Transport- mittel lebensnotwendig. In der Nahrung enthaltene bioaktive Substanzen haben gesundheitsfördernde Wirkungen. Durch die Verdauung werden Nährstoffe in resorbierbare Bestandteile zerlegt. Beim Menschen beginnt sie in der Mundhöhle , wo die Zähne die feste Nahrung zerkleinern. Der Speichel macht die Nahrung gleitfähig. Außerdem enthält er die Amylase Ptyalin . Nach dem Schluckvorgang leitet die Speise­ röhre den Speisebrei durch Peristaltik in den Magen . Drüsenzellen in der Magenwand sondern Salzsäure und Magensaft ab. Dieser enthält die Protea- se Pepsin und eine Lipase . Der Dünndarm ist der längste Abschnitt im Verdauungstrakt. Der Darmsaft enthält Disaccharidasen und Peptidasen . In den Zwölffingerdarm gelangen außerdem kohlenhydrat-, fett- und eiweißspaltende Enzyme der Bauchspei- cheldrüse und aus der Leber die Galle . Im Dünndarm findet die Endverdauung statt, weiters dient er der Resorption der gelösten Nährstoffe und Vitamine. Der Bau der Dünndarmschleimhaut ist dieser Funktion bestens angepasst – Ringfalten und Darmzotten vergrößern die resorbierende Fläche. Im Dickdarm wird der restliche Nahrungsbrei durch die Darmflora aufge- schlossen, manche Dickdarmbakterien synthetisieren Vitamine, die gemein- sam mit Mineralstoffen und Wasser resorbiert werden. Der restliche, einge- dickte Darminhalt wird zu Kot geformt und durch den After abgegeben. Damit der Aufbau des Körpers sowie auch die Energieversorgung gewähr- leistet sind, muss die Nahrung alle Nährstoffe in ausreichender Menge und in einem bestimmten Verhältnis zueinander enthalten. Der Nährstoffbedarf eines Menschen ist abhängig vom täglichen Gesamt- energiebedarf . Der Energiegehalt der Nahrung wird in Joule angegeben. Überernährung und Untergewicht können zu schweren gesundheitlichen Pro- blemen führen. Durch Nahrungskonkurrenz haben sich im Lauf der Evolution im Tierreich unterschiedliche Ernährungstypen entwickelt. Unter den Saprophagen findet man Detritivoren , Nekrophagen und Koprophagen . Die Prädatoren lassen sich in Herbivoren , Carnivoren und Omnivoren einteilen. Nach der Art der Nahrungsbeschaffung unterscheidet man zwischen Samm- lern , Weidegängern und Jägern . Die Tiere nehmen ihre Nahrung als Absorbie- rer , Filtrierer , Strudler , Sauger , Schlinger und Zerkleinerer auf. Überblick Organsysteme des Stoffwechsels Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=