Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
136 Organsysteme des Stoffwechsels Blutplasma besteht hauptsächlich aus Wasser Das schwach gelbliche Blutplasma besteht zu 90 bis 95% aus Wasser. Darin enthalten sind Glucose (Blutzucker), Fette und fettähnliche Stoffe, Stick- stoffverbindungen (zB Aminosäuren, Harnstoff), Milchsäure (entsteht durch Muskelarbeit) und Salze. Salze sowie die aus dem Zellstoffwechsel stammen- den Eiweißstoffe Albumine und Globuline kommen auch als Funktionsstoffe vor. Zentrifugiert man geronnenes Blut, setzt sich unten der so genannte Blutku- chen (Blutkörperchen mit Fibrin) ab. Die darüberstehende Flüssigkeit, das Blutserum, enthält alle im Blutplasma vorkommenden Stoffe, mit Ausnahme der Blutgerinnungsfaktoren. Das Blut ist mit einem pH-Wert von 7,38 bis 7,44 schwach basisch. Im Lymphgefäßsystem strömt die Lymphe Der Stofftransport aus den Blutkapillaren in die Zellzwischenräume und von dort weiter in die Zellen (bzw. umgekehrt) erfolgt immer über Flüssigkeiten. Eine Schlüsselrolle übernimmt dabei die die Zellzwischenräume ausfüllende Gewebsflüssigkeit. Aus den Kapillaren tritt Wasser mit darin gelösten Stoffen („Ernährungsflüssig- keit”) in die Gewebsflüssigkeit über. Diese gibt die Stoffe weiter an die Zellen ab und nimmt dafür Stoffwechselprodukte und Kohlensäure (Kohlenstoff- dioxid in Wasser gelöst) auf, die wiederum in die Blutbahn gelangen. Da etwas mehr Flüssigkeit von den Kapillaren in das Gewebe abgegeben als resorbiert (wiederaufgenommen) wird, entsteht im Gewebe ein Flüssigkeits- überschuss. Dieser wird von dem zweiten, den Körper durchziehenden Gefäßsystem, dem Lymphgefäßsystem, aufgenommen, und als Lymphe wieder dem Blutkreislauf zugeführt. Die überschüssige Flüssigkeit sammelt sich in den feinen, blind im Gewebe beginnenden Lymphkapillaren, die allmählich in die immer größer werdenden Lymphgefäße, die in Bau und Funktion den Venen ähneln, übergehen. Schließlich mündet das Lymphgefäßsystem mit dem Lymphbrustgang (ent- lang der Aorta von den Beinen und dem Bauchraum kommend) in die linke Schlüsselbeinvene, wo auch die Lymphgefäße aus dem linken Arm sowie die der linken Brust- und Kopfhälfte münden. Der kleinere rechte Lymphgang bringt die Lymphe aus dem rechten Arm und aus der rechten Brust- und Kopf- hälfte in die rechte Schlüsselbeinvene. Bei den Säugetieren sind im Lymphgefäßsystem zahlreiche kleine (wenige Millimeter), annähernd kugelige Gebilde eingeschaltet. In diesen aus Binde gewebe bestehenden Lymphknoten werden Bakterien bekämpft und Fremd stoffe herausgefiltert. Lymphknoten kommen vereinzelt auch bei Vögeln und Krokodilen vor, bei den restlichen Wirbeltieren fehlen sie. Albumine Proteine, die in der Leber synthetisiert werden. Sie haben Transportfunktion (für Fettsäuren, Harnsäure, Vitamin C, Medikamente etc.) und dienen als Eiweißreserve (Aufbau und Wachstum). Gemeinsam mit den Salzen regeln sie die Konstanthaltung des pH-Wertes und des Wassergehaltes im Blut. Globuline Die ebenfalls in den Leberzellen produ- zierten α - und β -Globuline transportie- ren Metallionen, Vitamine, Hormone und Enzyme. Das β -Globulin Fibrinogen spielt eine wichtige Rolle bei der Blut gerinnung ( S. 135). Die γ -Globuline (Immunglobuline) werden in den Lymphozyten ( S. 135) zur Abwehr von Krankheitserregern gebildet (Anti körper). Funktionsstoffe erfüllen bestimmte Aufgaben im Körper Lymphe lympha (griech.) = Quellwasser Überlege: Was ist der Unterschied zwischen Blutplasma und Blutserum? Warum enthält Blutserum keine Blutgerinnungsfaktoren? Selbst aktiv! 166 Blutgerinnung 167 Lymphgefäßsystem Blutserum Blutkuchen Lymphbrust- gang Lymph- knoten Lymph gefäße Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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