Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

135 Stofftransport Leukozyten dienen der Abwehr von Krankheitserregern Leukozyten haben einen Zellkern und dienen der Abwehr von Krankheitserre- gern . Während die roten Blutkörperchen das Gefäßsystem nicht verlassen, sind die Leukozyten in der Lage, in die Gewebsflüssigkeit einzuwandern. Sie können sich selbstständig amöboid fortbewegen, weshalb sie keine feste Form haben. Auch in der Lymphe kommen sie zahlreich vor. Abhängig von ihrer Größe, ihrer Kernform, ihrer Färbbarkeit und ihrem Entstehungsort unter- scheidet man Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten. Die Aufgabe der 8 bis 14 μm kleinen Granulozyten und der etwas größeren Monozyten (12 bis 20 μm) besteht darin, jegliche Art von Krankheitserregern und Fremdstoffen durch Phagozytose ( S. 107) unschädlich zu machen (unspezifische Abwehr). Bei den Granulozyten kann man, wenn man sie mit bestimmten Farbstoffen behandelt, feine Körnchen (Granula) im Plasma erkennen. Die 7 bis 10 μm kleinen Lymphozyten sind nur wenig amöboid beweglich. Sie spielen bei der Bildung der Antikörper (Immunglobuline,  S. 136) und damit bei der gezielten Bekämpfung bestimmter Krankheitserreger (spezifische Abwehr) eine Rolle. Auch die Leukozyten werden im roten Knochenmark pro- duziert. Thrombozyten sind am Wundverschluss beteiligt Thrombozyten sind 1 bis 3 μm kleine, kernlose Zellbruchstücke. Ihre Zahl pro mm 3 Blut beträgt 150 000 – 400 000. Sie werden von ihren Stammzellen im roten Knochenmark (Knochenmarksriesenzellen) ständig abgeschnürt. Bei Ver- letzung eines Blutgefäßes werden Stoffe freigesetzt, die eine Verengung des Gefäßes an der betroffenen Stelle bewirken. Durch den Luftkontakt ballen sich die Thrombozyten zusammen und verkleben die Wunde (Blutstillung). Gleich- zeitig setzen sie ein Enzym frei, das die Blutgerinnung auslöst. Die Blutgerin- nung ist ein außerordentlich komplizierter, in mehreren Phasen ablaufender Vorgang, an dem Blutgerinnungsfaktoren beteiligt sind. Dabei fällt das Blutei- weiß Fibrinogen als faseriges Gerüst ( Fibrin ) aus. In diesem bleiben neben Thrombozyten auch rote und weiße Blutkörperchen hängen und verschließen so die Wunde. Fehlt ein Blutgerinnungsfaktor, kann die Blutgerinnung verzögert oder wie bei der Hämophilie überhaupt nicht stattfinden. Bei einer ernsthaften Blutung wird deshalb einem Hämophilie-Kranken eine Infusion mit dem fehlenden Gerinnungsfaktor verabreicht. Eine übermäßige Produktion des an der Blutgerinnung beteiligten Enzyms Thrombin kann zur Entstehung eines Blutgerinnsels innerhalb eines Gefäßes führen. Gefäßverengung oder -verstopfung sind die Folgen.  Abwehr von Krankheitserregern Die Zahl der Leukozyten (4 800 – 10 000/ mm 3 Blut) steigt bei Erkrankungen oft um ein Mehrfaches an. Bei Leukämie (Blutkrebs) werden unkontrolliert mas- senhaft unreife und somit funktionslose weiße Blutkörperchen produziert.  Blutgerinnungsfaktoren verschiedene Stoffe, die unterschiedliche Phasen der Blutgerinnung bewirken  Fibrinogen, Fibrin Fibrinogen ist ein Bluteiweiß, das in der Leber gebildet wird. Unter Einwirkung von u. a. Thrombin, einem Enzym, wird es in das Protein Fibrin umgewandelt.  Hämophilie Erbkrankheit, bei der die Blutgerinnung gestört ist; hauptsächlich sind Männer betroffen haima (griech.) = Blut, philos (griech.) = freundlich  Blutgerinnsel wird auch als Thrombus bezeichnet. Die Bildung eines Thrombus wird Thrombose genannt. Wiederhole, was du in der Unter- stufe über die Blutgruppen des Menschen und den Rhesusfaktor gelernt hast, bzw. recherchiere: 1. Welche Blutgruppen unter- scheiden wir? Wodurch unter- scheidet sich das Blut der ver- schiedenen Blutgruppen? 2. In welchem Fall kann es zu ei- ner Rhesusunverträglichkeit in der Schwangerschaft kommen? 3. Welche Faktoren steigern das Risiko einer Thrombose? Selbst aktiv! Erythrozyten Leukozyt (Granulozyt) 164  Gefärbter Blutausstrich unter dem Mikroskop betrachtet 165  Übersicht über die festen Blutbestandteile und ihre Funktionen Unspezifische Immunabwehr Erregerspezifische Immunabwehr Blutstillung O 2 - und CO 2 - Transport Monozyt Lymphozyt Thrombozyten Knochenmarkstammzelle Erythrozyten Granulozyt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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