Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

133 Stofftransport Das Blut ist im Körper unterschiedlich verteilt Da die Blutmenge im Körper (5 bis 6 Liter beim erwachsenen Menschen) für eine gleichmäßige Versorgung des Körpers nicht ausreicht, ist sie in den ver- schiedenen Körperorganen dem jeweiligen Bedarf angepasst ( Abb. 160). Ruhende Organe werden weniger durchblutet, um tätige ausreichend versor- gen zu können. Zusätzlich speichern Leber und Milz Blut aus dem Kreislauf, das sie, wenn nötig, wieder an ihn abgeben ( Pfortadersystem ). Das Herz kann das Minutenvolumen (Blutmenge, die pro Minute durch das Herz bewegt wird) steigern oder vermindern. Arterien und Venen können sich erweitern oder verengen und dadurch den Strömungswiderstand verändern. Gefäßerweiterung und -verengung in der Haut dienen der Temperatur­ regelung Erweiterung und Verengung der Blutgefäße in der Haut tragen zur Regulie- rung der Körpertemperatur bei. Ist der Körper zu warm, erweitern sich die Arterien und Venen, wodurch sie stärker durchblutet werden. Dadurch wird an der Körperoberfläche mehr Wärme abgegeben. Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße zum Schutz vor zu großem Wärmeverlust. Beim anaphylaktischen Schock erweitern sich die Blutgefäße Bei einem anaphylaktischen Schock, der schlimmsten Form einer allergischen Reaktion ( S. 148), kommt es aufgrund einer überschießenden Freisetzung von Histamin zu einer Gefäßerweiterung im ganzen Körper. Die Blutmenge reicht nicht aus, um alle Organe gleichzeitig versorgen zu können. Zusätzlich vermindert sich das Blutvolumen im Blutgefäßsystem, da es durch das Hista- min auch zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Blutgefäße und damit zu einem Flüssigkeitsaustritt ins Gewebe kommt. In der Folge tritt der Tod durch Organversagen ein. Bei einem anaphylaktischen Schock muss als lebensrettende Maßnahme sofort Adrenalin (zB intramuskulär in den Oberschenkel) verabreicht werden. Es verengt die Blutgefäße. Der Flüssigkeitsverlust wird durch eine Kochsalzlö- sung-Infusion ersetzt.  Pfortadersystem Kreislaufsystem der Verdauungsorgane und der Leber Das sauerstoffarme, aber nährstoffbela- dene Blut aus dem Darmbereich wird nicht direkt über die Hohlvene zum Her- zen transportiert. Es wird zunächst in einer großen Vene, der Pfortader gesam- melt, die es in die Leber befördert. Dort fließt es erneut durch ein Kapillarnetz, wobei Nährstoffe an die Leberzellen abgegeben werden. Erst dann gelangt das Blut über die Lebervene in die untere Hohlvene.  Adrenalin Hormon der Nebennieren (Hormon­ drüsen, die den Nieren aufsitzen  intramuskulär in einen Skelettmuskel gespritzt intra (lat.) = innerhalb, musculus (lat.) = Muskel Male in Abb. 161 alle schematisch dargestellten Bereiche, die O 2 -reiches Blut enthalten, rot, alle Bereiche, die O 2 -armes Blut enthalten, blau an. Gib wei- ters an, welche Gefäße (mit Zahlen gekennzeichnet) hier verlaufen. 1 3 2 4 5 Selbst aktiv! Überlege: Welches Blut (O 2 -reich/ O 2 -arm) transportieren die Arte- rien, welches die Venen im Kör- per- und im Lungenkreislauf? Selbst aktiv! Organe Körpermassenanteil Anteil Gesamtblutstrom Gehirn 2% 13% Herzkranzgefäße 0,4% 4% Pfortadersystem 4% 24% Nieren 0,4% 19% Muskeln, sonstige Organe 93% 40% 160  Blutverteilung im menschlichen Körper 161  Blutkreislauf (Schema) Gehirn Leber Pfortader Verdauungsorgane Nieren Muskeln, sonstige Organe Lunge 1 2 3 4 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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