Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

130 Organsysteme des Stoffwechsels M Arbeitsheft Seite 34 Der Blutkreislauf des Menschen Um die notwendige Leistung, das Blut mit großem Druck in den Körperkreis- lauf zu pumpen, erbringen zu können, ist die muskulöse Wand der linken Herz- kammer kräftiger ausgebildet als die der rechten. Herzklappen verhindern ein Zurückfließen des Blutes Das menschliche Herz ist ein etwa faustgroßer Hohlmuskel. Zwischen den Vor- höfen und den Herzkammern sind Segelklappen , am Beginn der Körper- und der Lungenarterie Taschenklappen als Verschlusseinrichtungen vorhanden. Sie bestimmen die Fließrichtung des Blutes. Vorhöfe und Herzkammern kontrahieren abwechselnd Eine Herzaktion (Herzperiode) beginnt mit der Kontraktion der Vorhöfe ( Vor- hofsystole ). Die Segelklappen öffnen sich dabei und Blut strömt in die Herz- kammern. In der Folge kontrahiert die Herzkammermuskulatur ( Kammersystole ). Die Segelklappen schließen sich, wodurch ein Zurückfließen des Blutes verhindert wird. Bei maximaler Kontraktion der Kammermuskulatur öffnen sich die Taschenklappen durch den Druck des Blutes. Von der rechten Hauptkammer wird das Blut durch die Lungenarterie in die Lunge gedrückt. Die linke Haupt- kammer presst das Blut durch die Aorta in den Körper. Während der Kammer- kontraktion entspannen sich die Vorhöfe ( Vorhofdiastole ), ihr Innenraum ver- größert sich und Blut wird aus den Körper- bzw. Lungenvenen angesogen. Wenn die Kammermuskulatur erschlafft, schließen sich die Taschenklappen. Für einen Bruchteil von Sekunden legt das Herz eine Ruhepause (Vorhof- und Kammerdiastole) ein. Danach beginnt mit der Kontraktion der Vorhöfe eine neue Herzperiode.  Segelklappen sind bindegewebige, dreieckige, in die Kammern hineinragende Häute, die am Rand der Öffnung Vorhof/Herzkammer entspringen. In der rechten Herzhälfte befinden sich drei, in der linken Herz- hälfte zwei. Von den freien Rändern ent- springen Sehnenfäden, die an der inne- ren Kammerwand befestigt sind. Bei der Kammerkontraktion werden die Klappen wie Segel vom Blut aufgebläht. Sie legen sich dabei so dicht aneinander, dass ein Rückstrom ausgeschlossen ist. Die Sehnenfäden verhindern ein Zurück- schlagen der Klappen in die Vorhöfe.  Taschenklappen sind dreiklappig und werden bei der Kontraktion der Kammermuskulatur durch den Druck des Blutes auseinan- dergepresst (die Klappen sind den Arte- rien zugewendet), das in der Folge unge- hindert in die Arterien strömen kann. Bei Erschlaffung der Herzmuskulatur (Druck des Blutes in Arterienrichtung lässt nach) drückt das zurückweichende Blut auf die Klappen, die sich wie Taschen mit Blut füllen und damit die Öffnung verschließen.  Vorhofsystole systole (lat.) = das Zusammenziehen  Kammersystole Bei der Kontraktion der Herzkammern schlägt die Herzspitze nach vorne gegen die Brustwand, was als Herzschlag zu hören ist. Der zweite Herzton wird von den sich schließenden Taschenklappen verursacht.  Vorhofdiastole diastole (lat.) = das Auseinanderziehen  Kammermuskulatur In Ruhe bzw. bei leichter Tätigkeit schlägt das Herz eines erwachsenen Menschen 60- bis 70-mal in der Minute (Herzfrequenz). Das ergibt am Tag etwa 100 000 Herzschläge. Pro Herzschlag wer- den zwischen 70 und 100 Milliliter Blut durch jede Herzkammer befördert (= 5 bis 7 Liter pro Minute). Das bedeutet, dass das Herz täglich rund 8 000 Liter Blut pumpen muss. Damit das Herz diese Leistung erbringen kann, muss es ausreichend mit Nährstof- fen und Sauerstoff versorgt werden. Um dies zu gewährleisten, zweigen am Beginn der Aorta zwei größere Arterien ab, die sich in viele kleine Gefäße auf- spalten und als feines Kapillarnetz den ganzen Herzmuskel überziehen (Herz- kranzgefäße). Wiederhole, was du in der Unterstufe zum Aufbau des menschlichen Her- zens gelernt hast. Beschrifte anschließend Abb. 152 selbstständig mit fol- genden Begriffen: linker Vorhof – rechter Vorhof – linke Herzkammer – rechte Herzkammer – Segelklappe – Segelklappe – Taschenklappe – Taschenklappe – Lungen- venen – Lungenarterien – Aorta – Aortenbogen – Herzscheidewand – untere Körpervene – obere Körpervene – muskulöse Herzwand Selbst aktiv! 152  Der Bau des menschlichen Herzens (Schema) Animation r3my5d 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 1 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 3 4 5 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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