Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
120 Organsysteme des Stoffwechsels M Arbeitsheft Seite 32 Die Lunge des Menschen Die Lunge der Säuger soll im Folgenden am Beispiel der menschlichen Lunge demonstriert werden. Die Lunge liegt gut geschützt im Brustraum, der durch das muskulöse Zwerch- fell vom Bauchraum getrennt ist. Sie besteht aus einem rechten und einen lin- ken Lungenflügel. Der linke ist etwas kleiner. Im unteren vorderen Bereich befindet sich eine Einbuchtung, die Raum für das Herz schafft. Beide Lungenflügel sind von einer feuchten Haut, dem Lungenfell, überzogen. Es geht an der Stelle in das Rippenfell über, an der die beiden Bronchien in die Lunge führen. Das Rippenfell kleidet den Brustkorb von innen aus. Lungen- und Rippenfell werden gemeinsam als Brustfell bezeichnet. Der Spaltraum zwischen Rippen- und Lungenfell, die Pleurahöhle (Pleu- raspalt), ist luftdicht abgeschlossen. Die beiden Häute können dadurch nicht auseinandergezogen, sondern aufgrund ihrer feuchten Beschaffenheit ledig- lich gegeneinander verschoben werden. Da die Lunge keine Muskulatur besitzt, ist sie nicht selbst aktiv beweglich. In der Pleurahöhle herrscht gegenüber der Außenluft ein Unterdruck. Deshalb wird die elastische Lunge durch den äußeren Luftdruck an die Wand des Brustkorbs gedrückt und muss somit passiv jeder Bewegung des Brustraumes folgen. Zwischenrippenmuskulatur und Zwerchfell spielen bei der Atmung eine wichtige Rolle Für die Mechanik der Atmung und somit für die Durchlüftung der Lungen sind die Zwischenrippenmuskulatur und das Zwerchfell, das sich kuppelförmig in den Brustraum wölbt, zuständig. Durch Kontraktion der Zwischenrippenmuskulatur werden die Rippen geho- ben, wodurch der Brustraum nach vorne und seitlich erweitert wird (Brust atmung). Durch Kontraktion des Zwerchfells flacht sich dieses ab und vergrößert den Brustraum nach unten (Zwerchfell- oder Bauchatmung). Die im Bauchraum liegenden Organe werden dabei verdrängt und die Bauchdecke dadurch nach vorne gewölbt. Durch die Vergrößerung des Brustraumes wird die Lunge passiv gedehnt und zieht dabei wie ein Blasebalg Luft ein (Einatmen, Abb. 123). Erschlaffen Zwischenrippen- und Zwerchfellmuskulatur wird das Brustraum- volumen passiv wieder verkleinert: Einerseits durch die Elastizität der Lungen, andererseits nehmen die verdrängten Bauchorgane wieder ihren Platz ein. Durch die Verkleinerung des Brustraumes nimmt auch das Lungenvolumen wieder ab, wodurch Luft wieder ausgepresst wird (Ausatmen, Abb. 124). Das Ausatmen kann allerdings auch durch aktives Anspannen der Bauchmuskula- tur unterstützt werden. Das ständige Aus- und Einatmen ist unerlässlich für die fortwährende Erneue- rung der Atemluft, die wiederum Voraussetzung für den Gasaustausch (Auf- rechterhaltung des Konzentrationsgefälles!) ist. Bronchien Äste der Luftröhre ( Abb. 127) bronchos (griech.) = Luftröhre Recherchiere: Was ist ein so genannter Pneumothorax? Erkläre in deinen eigenen Worten, was bei einem Pneumothorax passiert. Selbst aktiv! 122 Längsschnitt durch den menschlichen Brustraum 124 Brust- und Bauchatmung / Ausatmen Luftröhre Rippen Zwerchfell Zwischenrippen- muskulatur erschlafft Zwerchfell entspannt sich Zwischenrippen- muskulatur kontrahiert Zwerchfell kontrahiert Rippenfell Pleuraspalt Lungenfell äußere Lungengrenze 123 Brust- und Bauchatmung / Einatmen Animation 4tj6h2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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