Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
116 Organsysteme des Stoffwechsels M Arbeitsheft Seite 30 Die meisten im Wasser lebenden Tiere haben Kiemen Da der Sauerstoffgehalt des Wassers mit nur etwa 3% weit unter dem der Luft (21% Sauerstoff) liegt, ist die Vergrößerung der respiratorischen Fläche bei Wasserbewohnern besonders wichtig. Kiemen, die typischen Atmungsorgane der meisten im Wasser lebenden Tiere (Muscheln, Kiemenschnecken, Tintenfi- sche, Seeigel, Seesterne, Fische etc.), haben eine große Oberfläche. Es handelt sich hierbei um stark durchblutete, dünnwandige Ausstülpungen der Körper- oberfläche. Wegen ihrer Zartwandigkeit liegen die Kiemen oft geschützt in Körperhohlräumen. Die Kiemen der Knochenfische sind in der Kiemenhöhle durch den Kiemen- deckel geschützt Bei den Knochenfischen liegen die zarten, reichlich von sehr fein verzweigten Blutgefäßen durchzogenen Kiemenblättchen rechts und links der Mundhöhle geschützt in Kiemenhöhlen. Diese werden nach außen durch die beweglichen Kiemendeckel verschlossen, mit der Mundhöhle stehen sie durch Kiemenspal- ten in Verbindung. Die Wände zwischen den Kiemenspalten werden von den knöchernen Kiemenbögen gestützt, sie tragen auch die Kiemenblättchen. Obwohl der Sauerstoffgehalt der Luft wesentlich höher ist als im Wasser, kön- nen Kiemenatmer an Land nicht leben. Die feinen Kiemen verkleben sofort an der Luft. Die respiratorische Fläche wird dadurch so stark verkleinert, dass nicht mehr genügend Sauerstoff diffundieren kann. Um eine optimale Sauerstoffaufnahme erzielen zu können, muss das Wasser im Kiemenbereich ständig erneuert werden. Bei den meisten Fischen erfolgt die Erneuerung des Atemwassers durch einen Saug- und Druckmechanismus. Über die Mundöffnung wird das Wasser bei geschlossenen Kiemendeckeln angesogen und anschließend seitlich durch die Kiemenspalten und die Kiemendeckel nach außen gepresst. Fische in schnell fließenden Gewässern müssen weniger ventilieren als solche in eher ruhigen oder stehenden Gewässern. Schnell schwimmende Fische wie Tunfische oder Makrelen versorgen ihre Kiemenhöhlen mit Frischwasser allein durch Offenhalten des Mauls beim Schwimmen. Knochenfische haben im Gegensatz zu den Knorpelfi- schen (Haie, Rochen und Seekatzen), deren Skelett aus Knorpel besteht, ein teilweise oder vollständig verknöchertes Skelett. Kiemenblättchen Die große Anzahl der Kiemenblättchen führt zu einer beachtlichen Vergröße- rung der respiratorischen Fläche. Begründe, warum dem schnell schwimmenden Schwertfisch (maximale Geschwindigkeit um die 100 km/h), wenn er in einem Aquarium gehalten würde, der Er- stickungstod droht. Selbst aktiv! 104 Kiemendeckel 105 Kiemenatmung bei Fischen (Schema) Kiemenbogen Kiemendeckel Kiemenblättchen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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