Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch

104 Organsysteme des Stoffwechsels M Arbeitsheft Seite 28 Säuger weisen ein ihrer Nahrung entsprechendes Gebiss auf Während Fische, Amphibien und Reptilien gleichgestaltete Zähne haben, wird das Gebiss der Säugetiere, wie du es bereits vom Menschen kennst ( S. 92), aus Schneide-, Eck-, Vormahl- und Mahlzähnen (Incisivi, Canini, Prämolaren, Molaren) gebildet. Die verschiedenen Zahntypen haben unterschiedliche Auf- gaben. Abhängig von der Nahrung haben sich im Laufe der stammesge- schichtlichen Entwicklung verschiedene Gebisstypen entwickelt. Pflanzenfressergebisse haben breitkronige Vormahl- und Mahlzähne Pflanzenfressergebisse haben zum Abschneiden der Pflanzen breite Schneide- zähne. Die Vormahl- und Mahlzähne sind breitkronig mit unebener Oberfläche. Zwischen ihnen kann die pflanzliche Kost sehr gut zerrieben werden – das Kiefergelenk ermöglicht neben senkrechten Kaubewegungen auch seitwärts gerichtete. Die Eckzähne sind meistens sehr klein oder fehlen ganz. Bei den Wiederkäuern, wie zB den Rindern, befindet sich im Oberkiefer statt den Schneide- und Eckzähnen eine Kauplatte aus Hornhaut. Die Zähne von Grasfressern sind hochkroniger als die von Fleischfressern. Der Grund dafür ist, dass Gräser Kieselsäurekristalle enthalten, die bewirken, dass sich die Zähne stärker abnutzen. Das Nagergebiss ist ein Pflanzenfressergebiss, das an harte Kost (zB Hasel­ nüsse, Eicheln, Bucheckern ...) gut angepasst ist, da es im Ober- und Unter­ kiefer je zwei zu scharfen Nagezähnen umgebildete Schneidezähne besitzt, die nachwachsen können. Die Vorderseite der Nagezähne ist von einer dicken Schicht Zahnschmelz überzogen. Sie nutzt sich nicht so schnell ab wie das dahinterliegende, weichere Zahnbein. So bleiben die Zähne immer scharf.  Zahntypen Die Anzahl der verschiedenen Zahntypen in einem bestimmten Gebiss wird durch die Zahnformel angegeben. Zum Bei- spiel lautet die Zahnformel des erwach- senen Menschen: Es wird dabei nur eine Hälfte des Ober- und Unterkiefers, beginnend mit den Schneidezähnen, dargestellt. Das menschliche Dauergebiss besteht dem- nach aus zwei Schneidezähnen, einem Eckzahn, zwei Vormahlzähnen und drei Mahlzähnen jeweils in Ober- und Unter- kiefer pro Gebisshälfte.  Kieselsäurekristalle sind auch in anderen Pflanzen vorhan- den, wie zB im Acker-Schachtelhalm. Aufgrund seines extrem hohen Anteils an Kieselsäurekristallen wurde er früher zum Putzen von Zinn verwendet, was ihm auch den Namen Zinnkraut ein- brachte. 2123 2123 Recherchiere: 1. Woher kommt bzw. was bedeutet das Sprichwort „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“? 2. Hasentiere (Hasen und Kaninchen) haben ein Gebiss, das dem der Nagetiere sehr ähnlich ist. Worin besteht der Unterschied zwischen dem Gebiss eines Nagers und dem eines Hasentieres? Selbst aktiv! 57  Pferde sind Pflanzenfresser. Nagezähne Mahlzähne Vormahlzahn harter Zahnschmelz harter Zahnschmelz weicheres Zahnbein Zahnhöhle Zahnhöhle w icheres Zahnbein 58  Rind, Pflanzenfresser, Zahnformel: 0033 3133 59  Eichhörnchen, Nagergebiss, Zahnformel: 1023 1013 und Nagezahn (Schema) Knochenzapfen der Hörner Nasenbein Mahlzähne Vormahlzähne Unterkiefer Kauplatte Eckzahn Schneidezahn Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=