Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
103 Ernährung M Arbeitsheft Seite 28 Schlinger schlucken Nahrungsbrocken oder die ganze Beute Schlinger schlucken große Nahrungsbrocken, zum Teil sogar ganze Lebewe- sen, unzerkleinert. Man findet diese Art der Nahrungsaufnahme häufig bei Tierarten, die eher selten beziehungsweise in unregelmäßigen Zeitabständen Beute machen und diese dann möglichst rasch verzehren müssen, um sie vor Konkurrenten zu sichern. Die nur wenig oder gar nicht zerkleinerte Nahrung benötigt allerdings eine längere Zeit zur Verdauung. Schlinger sind unter anderem Quallen, Lurche und Schlangen sowie viele Fische, Vögel und Raubtiere. Schlangen können sogar Beute verschlingen, die größer ist als der Durchmes- ser des Schlangenkörpers. Das Quadratbein zwischen Ober- und Unterkiefer ermöglicht es der Schlange, das Maul sehr weit aufzureißen. Zudem ist der Unterkiefer zweigeteilt, wodurch er nicht nur nach unten bewegt, sondern auch auseinandergespreizt werden kann. Die Unterkieferhälften können auch unabhängig voneinander vor- und zurückgeschoben werden, um die Nahrung in den Rachen zu schieben. Zerkleinerer zerreißen, zerschneiden oder zerkauen Zerkleinerer zerreißen, zerschneiden oder zerkauen ihre Nahrung. Das begüns- tigt einerseits die chemische Verdauung ( S. 92), andererseits aber ermög- licht es auch, Beutestücke zu verzehren, die zu groß wären, um sie im Ganzen schlucken zu können. Im Laufe der Evolution haben sich vielfältige Hilfsmittel zum Zerkleinern der Nahrung herausgebildet. Die Raspelzunge der Schnecken und der Kauapparat der Seeigel hast du bereits kennengelernt ( S. 100). Krebse, wie Hummer, Krabben und der auch bei uns einheimische Flusskrebs, haben das vorderste Beinpaar zu Greifzangen mit mächtigen Scheren umge- bildet. Damit werden Beutetiere gepackt und zerkleinert. Unter den Insekten findet man zum Beispiel bei den Käfern typische zum Bei- ßen und Kauen ausgebildete Mundwerkzeuge. Die meisten Wirbeltiere haben Zähne. Eine Ausnahme bilden die Vögel, die stattdessen einen Schnabel aufweisen. Die Mundwerkzeuge der Insekten haben sich alle aus den gleichen Ausgangsstrukturen entwickelt: Labrum (Oberlip- pe), Mandibel (Oberkiefer), Maxille (Unterkiefer) und Labium (Unterlippe). In der linken unteren Abbildung siehst du die zum Beißen und Kauen ausgebildeten Mundwerkzeuge eines Käfers. Beschrifte mithilfe dieser Abbildung die beiden anderen Abbildungen (achte auf die Farbgebung). Beschreibe, wie sich die verschiedenen Mundwerkzeuge unterscheiden. Überlege: Warum könnten die einzelnen Teile ihre bestimmte Form erhalten haben? Beachte dabei die jeweilige Nahrungsaufnahme. Selbst aktiv! 54 Schlangenschädel 55 Eierschlange ( Dasypeltis scabra ) verschlingt Ei. 56 Europäischer Flusskrebs ( Astacus astacus ) zweigeteilter Unterkiefer Quadratbein KÄFER: beißend-kauend SCHMETTERLING: saugend HONIGBIENE: saugend-leckend-kauend Mandibel (Oberkiefer) Labrum (Oberlippe) Labium (Unterlippe) Unterkiefer taster Unterlippentaster Maxille (Unterkiefer) Zunge Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv
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