Begegnungen mit der Natur 5, Schulbuch
10 Reproduktion Lebewesen sind nicht unsterblich – sie werden gefressen, altern und sterben. Nachkommen zu erzeugen dient daher der Arterhaltung. Grundvoraussetzung für die Reproduktion ist der Vorgang der Zellteilung und Mitose ( S. 30 f). Zellteilungsprozesse finden nicht nur im Zuge der Fortpflanzung statt, sie sind auch wichtig, um gealterte, beschädigte oder abgestorbene Zellen zu erneu- ern (adulte Stammzellen). Fortpflanzung führt zur Weitergabe von Erbmaterial Das Erzeugen von Nachkommen (Fortpflanzung) und die Weitergabe der Erb- information ( S. 23) sind Kennzeichen von Lebewesen ( S. 28). Bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung entstehen zwei idente Tochter zellen, die die gleiche Erbinformation wie die Mutterzelle tragen. Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung kommt es zu einer Neukombination des Erb- materials. Bakterien und die meisten einzelligen Organismen pflanzen sich meist unge- schlechtlich fort, aber auch bei Pflanzen ist ungeschlechtliche Fortpflanzung neben der geschlechtlichen Fortpflanzung weit verbreitet. Wimpertierchen können sich auch geschlechtlich fortpflanzen (Konjugation). Wechseln sich ungeschlechtliche und geschlechtliche Fortpflanzung ab, spricht man von einem Generationswechsel Sowohl im Tier- als auch im Pflanzenreich kann es zu einem Wechsel von geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung kommen. Moose, Farne und Samenpflanzen vermehren sich über Generationswechsel. Der Erreger der Malaria Plasmodium malariae durchläuft einen komplexen Lebenszyklus mit Generationswechsel. Organismen haben unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien ent- wickelt Um den Bestand der Art zu sichern, wenden Organismen unterschiedliche Strategien an. Da sich Bakterien ungeschlechtlich fortpflanzen, können sie sehr rasch eine sehr hohe Anzahl an Nachkommen erzeugen. Ungeschlechtliche Fortpflan- zung ermöglicht es auch Pflanzen, sich leicht und schnell zu vermehren. Auch bei der Bestäubung haben sich unterschiedliche Strategien entwickelt. Wind-, Wasser- und Tierbestäubung sind nur ein paar der möglichen Formen. Durch Vermehrung kommt es zur Erhöhung der Individuenzahl Organismen können längerfristig nur dann überleben, wenn die Zahl der Nachkommen so hoch ist, dass Ausfälle durch Fressfeinde, Krankheitserreger oder ungünstige Lebensbedingungen ausgeglichen werden können. Dabei ist das Erreichen eines Gleichgewichtszustandes wichtig. Zu wenige Individuen führen unweigerlich zum Aussterben der Art, ein Zuviel kann zu Problemen in der Nutzung und Verteilung von Ressourcen führen. Unter günstigen Bedin- gungen können zum Beispiel Bakterien eine sehr hohe Vermehrungsrate errei- chen. Beim Menschen führt das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungs ländern zu massiven Problemen wie Unterernährung und Armut. Organismen haben eine begrenzte Lebensdauer. Um ein Aussterben der Art zu vermeiden, müssen sie sich repro duzieren. So entsteht eine Abfolge von Generationen, die die Möglichkeit zur Veränderung (Anpassung, Evolution) im Laufe der Zeit schafft. Durch Vermehrung vervielfältigt sich ein Organismus, durch Fortpflanzung erzeugt er Nachkommen. In beiden Fällen ist die Weitergabe des eigenen genetischen Materials entscheidend. Erstelle im Laufe des Jahres deine eigene „Datensammlung“ für das Basiskonzept Reproduktion. Wo ist es dir überall begegnet? Selbst aktiv! Zellteilungsprozesse • Mitose und Zellteilung S. 30 f • Teilung bei Bakterien S. 54 • Zellalterung und -erneuerung S. 33 Fortpflanzung • Spaltung und Sporenbildung bei Bak terien S. 54 • Sprossung der Hefe S. 64 • Konjugation S. 62 • ungeschlechtliche Fortpflanzung bei Pflanzen S. 169 • geschlechtliche Fortpflanzung bei Pflanzen S. 170 ff Generationswechsel • Moose S. 170 • Farne S. 171 • Samenpflanzen S. 172 ff • Plasmodium malariae S. 60 Fortpflanzungsstrategien • Bakterien S. 54 • ungeschlechtliche Fortpflanzung bei Pflanzen S. 169 • Bestäubungsformen S. 174 Vermehrung • Bakterien S. 54 • Bevölkerungswachstum S. 179 Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv
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