84 STUNDENBILD Politik und Medien (Schulbuch Seite 140 und 141) Arbeitsauftrag 1 : Rekonstruktionszeichnung analysieren Die Rekonstruktionszeichnung wird mit der Methode M2 analysiert. Arbeitsauftrag 2: Analyse eines Artikels Im Plenum diskutieren die Jugendlichen ihre Handygewohnheiten. Wie oft, wie lange und wofür verwenden sie ihr Handy? Welche Vorteile und/oder Nachteile erkennen sie im Handygebrauch? Ab wann würden sie sich für handysüchtig halten? Beschreibung der Regeln, die daheim und in der Schule für die Verwendung des Handys gelten. Der Artikel wird gelesen und erörtert. Sigrid Schulze: „Ist mein Kind handysüchtig?“ Es scheint, als hätten Teenager fast immer ein Smartphone in der Hand – im Zug, im Café oder zu Hause. Tatsächlich verbringen sie viel Zeit mit Smartphone, Tablet & Co. „Schweizer Jugendliche sind durchschnittlich 25 Prozent länger online als noch vor zwei Jahren“, lautet das Resultat der repräsentativen James-Studie, welche die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) Anfang November 2016 veröffentlichte. „Unter der Woche surfen die Jugendlichen gemäß eigenen Angaben täglich durchschnittlich zwei Stunden und 30 Minuten, am Wochenende drei Stunden und 40 Minuten.“ Das Smartphone, das der Studie zufolge fast 99 Prozent der Jugendlichen besitzen, bietet die Möglichkeit, nahezu überall online zu sein. Dass der ständige Zugang zum Internet auch Gefahren birgt, erklärt die Stiftung Sucht Schweiz. „Es kann sich eine Abhängigkeit entwickeln, und wie bei jeder anderen Abhängigkeit ist der Übergang von problemfreier Nutzung zu problematischer Nutzung und Abhängigkeit fließend“, warnt die Stiftung vor der Handysucht. Die Krux am Smartphone: Die Geräte sind mittlerweile omnipräsent und bieten – Jugendlichen und Erwachsenen – viele Annehmlichkeiten, die das Leben erleichtern. Dadurch lassen sie sich nicht mehr aus dem Alltag wegdenken. Und sie eröffnen ganz neue Möglichkeiten; etwa in der Art, wie man sich kreativ ausleben kann, oder auch in Sachen Kommunikation. So erstaunt es nicht, dass sich die meisten Jugendlichen heute mit Hilfe des Smartphones vor allem mit Freunden und Klassenkameraden austauschen. Sehr stark wird das Handy darüber hinaus genutzt, um Musik herunterzuladen und zu hören. Am häufigsten nutzen Jugendliche gemäß der James-Studie das Smartphone zur Kommunikation über Messenger-Apps, als Uhr und als Musikplayer. Doch gerade durch die vielfältigen Funktionen, die in den Geräten vereint sind, und die tollen Spielereien lauert auch die Gefahr einer Handysucht. „Fünf Prozent der Schweizer Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren können als handysüchtig bezeichnet werden“, erkannte die ZHAW schon 2012 in ihrer Studie „Handygebrauch der Schweizer Jugend – Zwischen engagierter Nutzung und Verhaltenssucht“. Jugendliche, denen es schwerfällt, auf andere zuzugehen und Freundschaften zu pflegen, seien besonders gefährdet, so die Studie. Statt im realen Leben nach Freunden zu suchen, begeben sie sich in virtuelle soziale Netzwerke, um ein Gefühl von Verbundenheit und Zugehörigkeit zu erleben. „Emotionale Probleme scheinen mit dem Spielen und im Internet leichter überwunden werden zu können“, erklärt Jugend und Medien, die Nationale Plattform zur Förderung von Medienkompetenzen. Die Smartphone-Sucht packt oft auch Jugendliche mit tiefem Selbstwertgefühl. Sie lassen sich unter anderem durch Computer-Games an ihr Smartphone binden, die ihnen leicht schnelle Erfolgserlebnisse verschaffen. Spätestens, wenn Kinder selbst in den Ferien am liebsten im Zimmer am Smartphone sitzen, ohne sich mit realen Freunden zu verabreden, sollten Eltern wachsam werden und an eine mögliche Handysucht denken. Dennoch ist die Dauer, die ein Kind mit dem Smartphone verbringt, nicht ausschlaggebend für eine Handysucht. Viel wichtiger sei, ob eine Person trotzdem reale Freundschaften pflege, wirkliche Konflikte bewältige und im regen Austausch mit ihrer Umwelt stehe, sagte Franz Eidenbenz, Leiter des Zürcher Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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