Zeitbilder 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

61 Ereignisse und Erlebnisse, die von der Zeit kurz vor dem Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit datiert sind. Interessant dabei ist die Darstellung aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen. vorkommende Personen: Sarah und ihr Freund, vier Buben, die den beiden feindlich gesinnt sind, Sarahs kleine Schwester und die Eltern; Sarahs Eltern versuchten das Land zu verlassen, dies gelang ihnen nicht mehr, sie wurden abgeholt und deportiert. Damit teilten sie das Schicksal von Millionen jüdischen Menschen, die von den Nationalsozialisten zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen und letztlich ermordet wurden. Seite 25 – Die Erste Republik Arbeitsauftrag 1: • Der Friedensvertrag von St. Germain legte die neuen Grenzen des Staates Österreich fest. • Kaiser Karl I. von Österreich verzichtete auf die Krone, Österreich wurde Republik. • Im Oktober 1920 beschloss die Koalitionsregierung die Verfassung des österreichischen Staates. • Viele Betriebe mussten schließen, die Arbeitslosigkeit stieg stark an. • In Schattendorf kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Heimwehr und Schutzbund, und obwohl zwei Menschen starben, wurden die Täter freigesprochen. • Zahlreiche empörte Arbeiterinnen und Arbeiter marschierten zum Justizpalast und steckten ihn in Brand. • 1934 versuchten die Nationalsozialisten in Österreich durch einen Putsch an die Macht zu kommen, dabei wurde Bundeskanzler Dollfuß erschossen. • Im März 1938 marschierten die deutschen Truppen kampflos in Österreich ein, Hitler verkündete die Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich. Seite 26 und 27 – Der lange Weg zum Frauenwahlrecht in Österreich Arbeitsauftrag 1: Der Zeitstreifen kann auch als Kleingruppenarbeit auf einem Bogen Packpapier oder einem großen Zeichenblatt angelegt werden. Arbeitsauftrag 2: Die Zusammenfassung erfolgt individuell. Bildbeschreibung: Neun Personen sitzen an Tischen, offensichtlich handelt es sich um die Wahlkommission, drei davon sind Frauen. Eine Frau steht mit dem Rücken zur Betrachtung, sie ist Wählerin. Arbeitsauftrag 3: Anna Boschek: Sie war ab 1890 die erste Frau im Parteivorstand der SDAP, war 1891 Mitglied der Gewerkschaft der Textilarbeiter und trat dem sozialdemokratischen Arbeiterinnen-Bildungsverein bei. Sie war Vorsitzende der Frauensektion im Bund Freier Gewerkschaften und war von 1918 bis 1920 Mitglied des Wiener Gemeinderats. Vom 4. März 1919 bis zum 9. November 1920 war sie Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung und ab dem 10. November 1920 bis zum 17. Februar 1934 war sie Abgeordnete zum Nationalrat. Emmy Freundlich: war zwischen 1920 und 1934 Abgeordnete zum Nationalrat, Mitglied des Wiener Gemeinderates von 1918–1923, Präsidentin der „International Cooperative Women’s Guild“ (ICWG) 1921–1948, einzige weibliche Delegierte im Komitee der Wirtschaftssektion des Völkerbundes 1929, Mitbegründerin und Vorsitzende des Austrian Committee for Relief and Reconstruction 1943, Beobachterin der ICWG beim Wirtschafts- und Sozialrat der UNO in New York 1947; Adelheid Popp: 1909 veröffentlichte sie anonym unter dem Titel „Die Jugendgeschichte einer Arbeiterin“ ihre Kindheitserinnerungen, die in zehn Sprachen übersetzt wurden. Durch einen Kollegen ihres Bruders kam sie mit sozialdemokratischen Ideen in Berührung, las sozialdemokratische Zeitungen und begann mit aktiver Propaganda. Bereits mit 17 Jahren hielt sie eine leidenschaftliche Rede über die unerträgliche Situation von Arbeiterinnen. Führende Sozialisten wie Friedrich Engels, August Bebel, Jakob Reumann und Viktor Adler, dessen Frau Emma ihr Sprach- und Rechtschreibunterricht gab, wurden auf die begabte Agitatorin aufmerksam. Adelheid Popp wurde die erste Berufspolitikerin Österreichs, die aufgrund Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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