Zeitbilder 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

47 Hinweise zu Methodik/Didaktik: In Kleingruppen kann erörtert werden, von welchen Gegenständen die Schülerinnen und Schüler sich trennen könnten, ohne dass ihre Lebensqualität beeinträchtigt wäre. Welche Vorteile und Nachteile hätte das Leben als Minimalistin oder Minimalist? Informationen zu den Seiten 130 und 131: Zum Inhalt: Die Caritas berichtet, dass über eine Million Menschen in Österreich derzeit armutsgefährdet sind. Armutsgefährdung wird ausschließlich über das Einkommen definiert, also wie viel Geld die Personen in einem Haushalt zur Verfügung haben. Zum Einkommen werden auch Sozialleistungen, wie zum Beispiel Arbeitslosengeld und Kinderbeihilfe gezählt. Liegt die Summe unter 1.260 Euro pro Monat, gilt die Person als armutsgefährdet. So können wesentliche Güter nicht mehr finanziert werden, wie zum Beispiel die Miete oder Kreditrückzahlungen pünktlich zu begleichen. Große Probleme entstehen bei unerwarteten Ausgaben wie zum Beispiel Reparaturen oder dem Kauf eines Handys, einer Waschmaschine oder eines Fernsehers. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Frauen, Alleinerzieherinnen oder Alleinerzieher, Langzeitarbeitslose und Menschen mit chronischer Erkrankung. Ein Viertel aller armutsgefährdeten Personen in Österreich sind Kinder und Jugendliche. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Young Caritas bietet Workshops und Materialien für Schulen zu diesem und anderen gesellschaftspolitisch relevanten Themenbereichen an: https://www.youngcaritas.at/material/ pdf/handout-armut-in-oesterreich-stand-2019. Informationen zu den Seiten 132 bis 135: Zum Inhalt: Nichtregierungsorganisationen (Non Governmental Organisation – NGO) sind Interessenverbände, die sich zB sozialpolitisch oder umweltpolitisch engagieren. Sie werden von Bürgerinnen und Bürgern mit gleichen Interessen gegründet, sind demokratisch strukturiert und arbeiten nicht gewinnorientiert. Sie finanzieren sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, dem Erlös aus dem Verkauf von Waren und/oder Dienstleistungen und staatlichen Förderungen. Nichtstaatliche Organisationen entstanden noch vor den Nationalstaaten und beeinflussten oft Gesellschaft und Politik auch im internationalen Zusammenhang, zum Beispiel im 18. Jahrhundert im Kampf gegen Sklaverei oder im 19. Jahrhundert für das Wahlrecht von Frauen. Um 1945 etablierte sich der Begriff NGO im weltpolitischen Geschehen durch die Vereinten Nationen. Der Begriff NGO ist in Österreich nicht gesetzlich definiert, es gibt aber Kennzeichen, die NGOs gemeinsam haben: NGOs agieren öffentlich, sie richten ihre Aktivitäten auf das Gemeinwohl von Gesellschaften, sie sind inhaltlich und finanziell unabhängig vom Staat, ein bedeutender Teil der Arbeit wird von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getan und die Interessen der Mitglieder gehen über den persönlichen Zweck hinaus und gelten einer größeren Sache als dem Eigeninteresse. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Zahlreiche NGOs bieten Praktika für die Ferien oder als Soziales Jahr nach Erfüllung der Schulpflicht, Abschluss der Lehre oder nach der Matura an. Informationen zu den Seiten 136 und 137: Zum Inhalt: Wie Frauen zu sein haben, welche Rechte und Pflichten ihnen zukommen – das wurde jahrhundertelang von Männern bestimmt. Politische Mitsprache, Bildung und freie Berufswahl mussten sich Frauen erst mühsam erkämpfen. Besonders deutlich kann die veränderte Rolle der Frau in der Gesellschaft anhand von Werbungen erörtert werden. Anbieten würde sich die Werbung für Backmischungen aus den 1950-er Jahren (https://www. youtube.com/watch?v=072LrlGvSq8) und der Vergleich zur Werbung einer österreichischen Bank (https:// www.youtube.com/watch?v=Q7ULM2iKbxc ), in denen das veränderte Bild von Mädchen und Frauen erörtert werden kann. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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