Zeitbilder 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

46 Die Vielfalt unserer Gesellschaft Informationen zu den Seiten 124 und 125: Zum Inhalt: Der Begriff Diversität stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Vielfalt und Vielfältigkeit. Synonym zu Diversität/Diversity werden häufig auch die Begriffe Heterogenität, Unterschiedlichkeit, Verschiedenheit, Mannigfaltigkeit und Differenz verwendet. Der Begriff Diversität fokussiert auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Menschen. Dabei stehen historisch gewachsene gesellschaftliche Differenzsetzungen im Mittelpunkt, die soziale Ungleichheiten hervorgebracht haben. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Zu den Auftaktseiten findet sich ein Stundenbild als Anregung im Band für Lehrerinnen und Lehrer. Informationen zu den Seiten 126 und 127: Zum Inhalt: Knapp die Hälfte der Weltbevölkerung kann nur schwer die eigenen Grundbedürfnisse decken. Weltweit leben derzeit geschätzte 3,4 Milliarden Menschen unter der Armutsgrenze. In extremer Armut leben laut Definition der Weltbank Menschen, die weniger als 1,90 Dollar (1,60 Euro) pro Tag ausgeben können. Das traf im Jahr 2015 auf zehn Prozent der Weltbevölkerung zu, also auf 736 Millionen Menschen. Leidtragende sind insbesondere Frauen. Sie haben oft besonders unzureichenden Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. In armen Ländern können Frauen laut aktuellem Weltbevölkerungsbericht auch vielfach nicht oder kaum verhüten und bekommen häufig mehr Kinder als gewollt, was die Armut weiter verschärfen kann. Besonders geburtenstark sind laut Bericht vor allem afrikanische Staaten sowie Konflikt- und Krisenländer. Von den 43 Ländern, in denen Frauen durchschnittlich mindestens vier Kinder bekommen, liegen 38 in Afrika. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Zu diesem Thema können die Konzepte der Schülerinnen und Schüler zu Armut erhoben werden. Erörtert werden soll, wann sie eine Person für arm ansehen würden. Die unterschiedlichen Konzepte können diskutiert werden. Informationen zu den Seiten 128 und 129: Zum Inhalt: Eine neue Bewegung macht von sich reden – der so genannte Minimalismus als Gegenbewegung zur heutigen Konsumgesellschaft. Minimalismus sieht sich als Trend nach dem Motto „Weniger ist mehr“ und könnte die Lösung für einige der Probleme der Konsum- und Wegwerfgesellschaft sein. Waren früher Gegenstände noch darauf ausgelegt, möglichst langlebig und hochwertig produziert zu werden, ist heute eher das genaue Gegenteil der Fall. Hersteller versuchen offensichtlich Produkte so auszulegen, dass die Kundin bzw. der Kunde nach einiger Zeit gezwungen ist, sie gegen neue einzutauschen. Dinge, die nicht mehr funktionieren, werden nicht mehr repariert, sondern wandern in den Müll. Billigproduktion zum Beispiel aus Asien macht dies möglich. Vieles kann zu Dumpingpreisen erworben werden, der Wert von Gegenständen wird in der heutigen Gesellschaft immer geringer geschätzt. Die Konsequenz sind wachsende Müllberge. Minimalistinnen und Minimalisten schreiben zu Beginn oftmals Listen mit den Gegenständen, die sie unbedingt zum Leben brauchen. Die anderen Gegenstände werden allerdings nicht weggeworfen, sondern eingetauscht. Tauschhandel erlebt derzeit eine Renaissance. Offenbar erfolgt eine Rückbesinnung auf Franz von Assisi, der meinte: „Wenn jeder einzelne darauf verzichtet, Besitz anzuhäufen, dann werden alle genug haben.“ N r zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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