43 Das Projekt: Gemeinsames Europa Informationen zu den Seiten 108 und 109: Zum Inhalt: Die Europäische Union steckt aktuell in einer ihrer schwersten Krisen. Neben einer nahezu allgemein permanent angespannten Finanzsituation haben auch immer wieder Mitgliedstaaten mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Beschäftigte in den vergangenen Jahren die Finanzlage Griechenlands die EU, so ist es derzeit Italien, das mit massiven finanziellen Problemen zu kämpfen hat. Ebenso krisenhaft wird der beschlossene EU-Austritt Großbritanniens gesehen. Bei einer Volksbefragung im Vereinigten Königreich am 23. Juni 2016 sprachen sich 51,89% der Wählerinnen und Wähler für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union aus. Premierministerin Theresa May leitete in der Folge den Austrittsprozess aus der EU gemäß Artikel 50 des Vertrags über die Europäische Union am 29. März 2017 durch eine schriftliche Mitteilung an den Europäischen Rat rechtlich wirksam in die Wege. Da zugleich keine konkrete Vereinbarung zum Austrittstermin getroffen wurde, wäre dieser nach Ablauf der zwei Jahre währenden Verhandlungen auf den 29. März 2019 gefallen. Seitdem wird der Austritt immer wieder verschoben, da sich die britische Regierung innenpolitisch nicht einigen kann, ob sie ein Abkommen mit der EU schließen will, das einen geregelten Austritt ermöglichen würde, oder ohne Abkommen austreten wird. Premierministerin Theresa May hat in der Zwischenzeit ihren Rücktritt erklärt, am 23. Juli 2019 wählte die konservative Tory-Partei Boris Johnson zum neuen Premierminister. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Zu den Auftaktseiten findet sich im Begleitband ein Stundenbild als Anregung. Informationen zu den Seiten 110 bis 115: Zum Inhalt: Oral History stellt die persönliche Erfahrung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in den Mittelpunkt des Interesses, diese werden in Interviews oder Filmaufnahmen erforscht. Die Methode ist seit den 1930-er Jahren bekannt und fasste in den 1970-er Jahren im deutschsprachigen Raum Fuß. Im Rahmen von Oral History werden individuelle Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen genützt. Diese Erinnerungsberichte sind als subjektiv zu werten, daher braucht es zusätzliche Quellen, um die Erfahrungen in den historischen Kontext einbetten zu können. Quellen (Zeitungsberichte, Dokumentationen etc.) können mit den Aussagen von Personen zu den Ereignissen von 1989 verglichen werden. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Die Durchführung eines Oral-History-Projekts mit einer Schulklasse kann im Bereich der historischen Orientierungskompetenz (Gegenwartsbezüge herstellen, Verständnis für vergangene Ereignisse aus der Sicht der Gegenwart entwickeln) und der historischen Fragekompetenz (Fragen an die Vergangenheit formulieren, Geschichtsdarstellungen hinterfragen) gesehen werden. Die Gespräche mit Eltern und Großeltern zu 1989 können zahlreiche Informationen und Sichtweisen bieten. Informationen zu den Seiten 116 und 117: Zum Inhalt: Die Durchführung eines Oral-History-Projekts mit einer Schulklasse kann im Bereich der historischen Orientierungskompetenz (Gegenwartsbezüge herstellen, Verständnis für vergangene Ereignisse aus der Sicht der Gegenwart entwickeln) und der historischen Fragekompetenz (Fragen an die Vergangenheit formulieren, Geschichtsdarstellungen hinterfragen) gesehen werden. Nach der Ausarbeitung von Fragen (beispielsweise in Kleingruppen) können Interviews mit Eltern und Großeltern zu 1989 durchgeführt werden. Die Inhalte dieser Gespräche sollten mit anderen Quellen (Zeitungsberichte, Dokumentationen) verglichen werden, Gemeinsamkeiten und Unterschiede erörtert werden. Weiterführende Literatur: zB: Obertreis Julia: Oral History, 2012. Nur zu Prüfzwecken – Eigent m des Verlags öbv
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