Zeitbilder 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

34 Die Welt seit dem Zweiten Weltkrieg Informationen zu den Seiten 74 und 75: Zum Inhalt: 1966 bot die österreichische Regierung den Vereinten Nationen an, ein internationales Zentrum in Wien zu errichten. 1967 wurde ein Gebiet im 22. Bezirk als Standort bestimmt. Den ausgeschriebenen Wettbewerb gewann ein österreichischer Architekt. Die Bauarbeiten dauerten von 1972 bis 1979. Im August 1979 wurde das Vienna International Center eröffnet. Wien wurde neben Genf, New York und Nairobi einer von vier Amtssitzen der Vereinten Nationen. Im Vienna International Center sind ca. 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Folgende Organisationen der UNO haben ihren Sitz in Wien: UNIDO (Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung), OOSA (Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen), UNODC (Büro der Vereinten Nationen für Drogenkontrolle und Verbrechensverhütung), UNODA (Büro der Vereinten Nationen für Abrüstungsfragen), UNHCR (Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen, das seinen Hauptsitz in Genf hat) und einige mehr. Die Wiener UNO City kann im Rahmen eines Lehrausgangs oder einer Wienwoche nach Voranmeldung besucht werden (https://www.wien.info/de/sightseeing/touren-guides/uno-city-fuehrungen). Hinweise zu Methodik/Didaktik: Zu den Auftaktseiten findet sich ein Stundenbild als Anregung im Begleitband. Informationen zu den Seiten 76 und 77: Zum Inhalt: In den Mittagsstunden des 12. März 1938 verlas Propagandaminister Joseph Goebbels über alle deutschen Sender eine Proklamation des Reichskanzlers Adolf Hitler: „Ich habe mich entschlossen, den Millionen Deutschen in Österreich nunmehr die Hilfe des Reiches zur Verfügung zu stellen. Seit heute Morgen marschieren über alle Grenzen Deutsch-Österreichs die Soldaten der deutschen Wehrmacht.“ Am 12. März um 5.30 Uhr marschierten die deutschen Truppen in Österreich ein. Sie stießen nirgendwo auf Widerstand, sondern wurden von der Bevölkerung jubelnd begrüßt. Hitler selbst passierte am Nachmittag bei Braunau, seiner Geburtsstadt, die Grenze und zog, begleitet von einer Welle der Begeisterung, am Abend in Linz ein. Ein Reporter berichtete über seine Ankunft: „Ohrenbetäubend ist das, wunderschön! … Langsam kommt das Auto, ganz langsam, mein Gott, aufrecht steht unser Führer hier – wir sehen ihn dort ganz nahe, ganz nahe ist der Führer – Sieg Heil! Sieg Heil!“ Unter dem Eindruck der Triumphfahrt beschloss Hitler, den „Anschluss“ Österreichs unmittelbar zu vollziehen. Am Abend des 13. März unterzeichnete Hitler in Linz das „Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich“. Tags darauf brach er nach Wien auf. Vor dem Hotel „Imperial“, in dem er abstieg, spielten sich dieselben Szenen eines hysterischen Vereinigungstaumels ab wie zuvor in Linz. Am 15. März versammelten sich Hunderttausende auf dem Wiener Heldenplatz zu einer so genannten „Befreiungs-Kundgebung“. Vom Balkon der Hofburg rief Hitler aus: „Ich kann somit in dieser Stunde dem deutschen Volk die größte Vollzugsmeldung meines Lebens abstatten. Als Führer und Kanzler der deutschen Nation und des Reiches melde ich vor der deutschen Geschichte nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich.“ In einer Volksabstimmung am 10. April stimmten über 99 Prozent für den „Anschluss“. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Der Einmarsch in Polen, der am 1. September 1939 den Zweiten Weltkrieg auslöste, kann unter https://www.youtube.com/watch?v=bt4XXbWs8kA angesehen und analysiert werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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