Zeitbilder 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

29 Hundert Jahre Republik Österreich Informationen zu den Seiten 56 und 57: Zum Inhalt: Das Kapitel gibt einen Überblick über die letzten 100 Jahre der Geschichte Österreichs. Das Parlamentsgebäude in Wien ist Sitz der beiden Kammern des Parlaments, des Nationalrates und des Bundesrates der Republik Österreich. Im Gebäude befinden sich drei Sitzungssäle sowie Büroräume für die Abgeordneten. Es wurde von 1874 bis 1883 nach einem Entwurf von Theophil von Hansen für die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder, heute auch Altösterreich genannt, errichtet. Der Architekt orientierte sich dabei an der antiken griechischen Architektur. Das Parlament ist ein frühes neoklassizistisches Bauwerk auf der Wiener Ringstraße. Seit Juli 2017 wird das Parlamentsgebäude generalsaniert, Nationalrat und Bundesrat tagen seit 20. September 2017 im Ausweichquartier in der Wiener Hofburg. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Zu den Auftaktseiten findet sich ein Stundenbild als Anregung im Begleitband. Informationen zu den Seiten 58 und 59: Zum Inhalt: Karl wurde als ältester Sohn von Erzherzog Otto und Maria Josefa von Sachsen am 17. August 1887 auf Schloss Persenbeug (NÖ) geboren. Nachdem er von Hauslehrern unterrichtet wurde, besuchte er das Schottengymnasium in Wien und durchlief anschließend eine militärische Laufbahn. Durch die morganatische Ehe seines Onkels, Thronfolger Franz Ferdinands, die dessen Nachkommen von der Erbfolge ausschloss, und den frühen Tod seines Vaters rückte Karl in der Thronfolge auf. Er heiratete Zita von Bourbon-Parma, der Ehe entstammten acht Kinder. Nach dem Attentat von Sarajewo wurde Karl Thronfolger, blieb jedoch weiterhin von den Regierungsgeschäften ausgeschlossen. Nach dem Tod Kaiser Franz Josephs im November 1916 bestieg Karl mit 29 Jahren den Thron. Mit den Problemen der geschwächten Monarchie konfrontiert, zeigte sich, dass Karl nur schlecht auf seine Funktion als Herrscher vorbereitet worden war. Er wollte sich als moderner Monarch und Volkskaiser profilieren, scheiterte jedoch an der politischen Realität. Karl drängte auf eine Auflösung des Bündnisses mit Deutschland und einen Separatfrieden, um die Monarchie vor dem drohenden Untergang zu retten. Dies scheiterte jedoch, die anderen Nationalitäten Österreich-Ungarns begannen ihre Zukunft in der Unabhängigkeit zu suchen und wurden darin von den Westmächten bestärkt, da die Zerschlagung der Monarchie ab Frühjahr 1918 nun deren offizielles Kriegsziel war. Nach dem Waffenstillstand unterschrieb Karl am 11. November 1918 eine Erklärung, in der er auf jegliche Beteiligung an den Regierungsgeschäften in der österreichischen Reichshälfte verzichtete. Zwei Tage später, am 13. November, folgte eine ähnliche Erklärung für die ungarische Reichshälfte. Er weigerte sich jedoch abzudanken. Die Kaiserfamilie übersiedelte vorerst ins niederösterreichische Schloss Eckartsau und ging schließlich im März 1919 ins Exil in die Schweiz. Nach zwei gescheiterten Restaurationsversuchen wurde Karl mit seiner Familie von den Westmächten auf die portugiesische Atlantikinsel Madeira verbannt, wo er am 1. April 1922 im Alter von nur 35 Jahren an der Spanischen Grippe verstarb. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Als letzter Kaiser der habsburgischen Monarchie beendet die Herrschaft Kaiser Karls I. die jahrhundertelange Herrschaft der Habsburger auf österreichischem Gebiet. In diesem Zusammenhang können auch die Folgen des so genannten Habsburgergesetzes und des Adelsaufhebungsgesetzes diskutiert werden. Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=