Zeitbilder 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

26 Hinweise zu Methodik/Didaktik: Im Arbeitsheft finden sich einige Beispiele zu den erarbeiteten Themen (S. 13–24). Informationen zu Seite 47: Zum Inhalt: Hier besteht die Möglichkeit, im Kapitel bereits angewandte Kompetenzen nochmals zu trainieren. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Arbeitsauftrag 1 erfordert einen Perspektivenwechsel, der jedoch emotional belastet sein kann. Die auftretenden Emotionen sollten ausgesprochen werden und die Schülerinnen und Schüler so entlastet werden. Arbeitsauftrag 2: Aus dem Text können die Aufgaben der Häftlinge der Sonderkommandos herausgelesen werden. Meist wurden die Häftlinge des Sonderkommandos nach einiger Zeit ermordet, um Zeugen zu beseitigen. Arbeitsauftrag 3: Josef Sackar, ein griechischer Jude, bildete gemeinsam mit sechs weiteren Männern eine kleine Gruppe der griechischen Sonderkommando-Häftlinge, die das Kriegsende in Auschwitz erlebten. Informationen zu den Seiten 48 und 49: Zum Inhalt: Die Ausrufung der Republik vor dem Parlament am 12. November 1918: Der Ausrufung der Republik Österreich am 12. November 1918 um 15 Uhr von der Parlamentsrampe aus waren mehrere wichtige Schritte der Staatsbildung vorausgegangen. Kaiser Karls Völkermanifest vom 16. Oktober 1918, das einen Umbau der Monarchie in einen Bundesstaat ankündigte, kam zu spät, um die Habsburgermonarchie noch zu retten. Es sanktionierte den Zerfall und leitete die Bildung von Nationalräten der einzelnen Nationalitäten ein, der Südslawen, Polen und Tschechen. 1848 gab es in Österreich mehrere Revolutionen. Und ihre Ziele waren grundverschieden. Die Revolutionäre in Oberitalien wollten ein unabhängiges Italien, die Ungarn ein eigenes Königreich, es gab Revolutionen in Prag, in Krakau und natürlich in Wien. In den österreichischen Provinzstädten blieb der revolutionäre Eifer eher niedrig. Es gab ein Bündel von unterschiedlichsten Interessen und Zielen: die bürgerliche Verfassungsbewegung, die Bauernrevolten, die Protestwelle der frühindustriellen Arbeiterschaft, die nationalen Befreiungsbewegungen, die Frauenemanzipation. Die Ziele des liberalen Bürgertums waren die Freiheit der Meinung, die Versammlungsfreiheit, die Budgethoheit und die Unantastbarkeit des Eigentums. Die Bauern wollten die entschädigungslose Streichung ihrer Feudallasten. Die in prekären Verhältnissen lebenden Menschen wollten Beschäftigung, Erhöhung der Löhne, Arbeitszeitverkürzung und Senkung der drückenden indirekten Steuern. Am 12.3.1938 um 5.30 Uhr marschierte die deutsche Wehrmacht in Österreich ein, ohne auf Widerstand zu treffen. Am Nachmittag folgte Adolf Hitler und wurde in der weiteren Folge von einem derartigen Jubel bis Linz begleitet, dass er die ursprünglichen Pläne, nämlich die Beibehaltung von zwei Staaten mit einem gemeinsamer Kanzler, in Richtung sofortigem Anschluss änderte, der am 13. März erfolgte. Schon zwei Tage später, am 15. März 1938, verkündete Adolf Hitler vor über 200.000 jubelnden Menschen am Heldenplatz den „Anschluss“ Österreichs an das „Deutsche Reich“. 1968 zeigten die österreichischen Studentinnen und Studenten ihre Solidarität mit Rudi Dutschke, einem zentralen Akteur der Studentenbewegung in Westdeutschland, nachdem er von einem Hilfsarbeiter angeschossen worden war. Die linke Parteijugend störte den traditionellen 1.-Mai-Aufmarsch, in Wien schlossen sich die Studentinnen und Studenten den Arbeiterinnen und Arbeitern an, die gegen die drohende Schließung einer Lokomotivenfabrik demonstrierten. Im Vergleich zu anderen Staaten war die Zusammensetzung der Studentenenbewegung jedoch differenzierter, im Vordergrund standen nicht nur marxistisch dominierte, sondern auch liberale und katholische Kräfte. Gleichfalls zeigte sich „1968“ in Österreich auch stärker im künstlerisch-kulturellen Bereich. Als „Höhepunkt“ des österreichischen „1968“ wird somit auch immer wieder die so genannte Uni-Ferkelei im Hörsaal 1 des Neuen Institutsgebäudes in Wien am 7. Juni 1968 genannt, bei der Künstler (Brus, Mühl, Weibel, Wiener) unter dem Titel „Kunst und Revolution“ durch das Brechen so vieler Tabus wie nur möglich versuchten zu schockieren. Nur z Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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