Zeitbilder 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

51 • Maria Antonia wurde am 2. November 1755 in Wien als letzte Tochter und 15. Kind von Maria Theresia von Österreich und Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen in Wien geboren. Bei der Geburt der Erzherzogin gab es Schwierigkeiten, das Leben der Mutter war in Gefahr. Maria Antonia entwickelte sich gut und wuchs zu einem lebhaften Mädchen heran. Der Unterrichtsplan war für Maria Antonia, wie auch für ihre Geschwister von ihrer Mutter, Erzherzogin Maria Theresia zusammengestellt worden. Alle Kinder erhielten Unterricht in Tanzen, Geschichte, Malen, Stunden in Theateraufführungen, in Rechtschreibung, Mathematik und Fremdsprachen. Für Mädchen standen noch Handarbeiten und Konversation auf dem Stundenplan. Wie die meisten Kinder Maria Theresias wurde auch Maria Antonia aus staatspolitischen Gründen verheiratet, als Ehemann war der französische Thronfolger vorgesehen. Am 19. April 1770, mit 14 Jahren, wurde die Vermählung per procurationem mit dem 15-jährigen Dauphin von Frankreich in Wien gefeiert. Am 7. Mai 1770 erfolgte dann die Übergabe der Erzherzogin auf neutralem Gebiet auf einer unbewohnten Rheininsel vor Straßburg an die Franzosen. Für diese Übergabe musste die 14-jährige sich vollständig entkleiden und Gewänder ihrer neuen Heimat Frankreich anziehen. Auch alle Freundinnen und Beraterinnen der Erzherzogin mussten zurückbleiben. Als 1774 der König von Frankreich stirbt, wird sie mit 18 Jahren Königin von Frankreich. 1778 wurde das erste Kind geboren, eine Tochter, die den Namen Marie-Thérèse erhielt. 1781 erblickte der männliche Thronfolger das Licht der Welt – Louis Joseph – er verstarb jedoch bereits mit sieben Jahren an Knochentuberkulose. Thronfolger wurde nun der zweite Sohn Louis Charles, geboren 1785. Die jüngste Tochter Marie Sophie, die 1786 geboren wurde, starb noch im Säuglingsalter. Nach der Geburt der Kinder wurde der Vorwurf der Vernachlässigung ihrer Pflichten als Königin, Gemahlin und Mutter immer lauter. Verstärkt wurde die immer offener werdende Kritik an der Königin durch die angespannte Finanzlage Frankreichs. Das Volk sah die Verschwendungssucht der Königin als Grund für die Misere. König Ludwig XVI. war heillos überfordert, Marie Antoinette versuchte nun die Rolle der aktiven Königin einzunehmen. Da sie aber politisch unerfahren war, verschlimmerte sich die Lage immer mehr. Marie Antoinette wurde für die revolutionären Kräfte zum Feindbild, zur Verkörperung des verhassten Regimes. Am 20. Juni 1791 startet die königliche Familie einen Fluchtversuch, den Marie Antoinette initiiert hatte. Die Kutsche des Königs wurde erkannt, das Königspaar als Gefangene nach Paris zurückgebracht. Nach einem Hochverratsprozess wurde der König im Jänner 1793 hingerichtet. Auch der Königin wurde der Prozess gemacht, sie wurde im Oktober 1793 enthauptet. Ihr Sohn Louis Charles überlebte die Eltern zwei Jahre und starb unter ungeklärten Umständen. Marie-Thérèse wurde im Zuge eines Gefangenenaustausches nach Österreich gebracht, wo sie 1851 kinderlos starb. • Die Darstellungen gleichen einander, wobei der Schriftsteller die Szenen romanhaft ausschmückt. Seite 14 und 15: Die Erfindung des Buchdrucks Arbeitsauftrag 1: Vor der Erfindung des Buchdrucks wurde Nachrichten mit der Hand verfasst und entweder persönlich oder durch einen Boten überbracht. Arbeitsauftrag 2: Auf dem Bild sind sieben Personen bei der Arbeit in einer Druckerei zu sehen. Aufgrund der prächtigeren Kleidung kann angenommen werden, dass der Mann hinten links mit dem weißen Bart der Besitzer der Druckerei ist. Er liest einen Text auf einem Blatt Papier. Im Vordergrund ist ein Mann bei seiner Arbeit als Setzer zu sehen. Zwei Männer arbeiten an der Presse. Etc. Arbeitsauftrag 3: Die Buchstaben werden in der richtigen Reihenfolge in die Druckform gebracht. Die Buchstaben werden mit Farbe eingestrichen. Das Papier wird in die Druckerpresse gelegt und bedruckt. Das bedruckte Blatt wird zum Trocknen aufgehängt. Die Seiten werden in der richtigen Reihenfolge geordnet, um anschließend gebunden zu werden. Arbeitsauftrag 4: Die Druckerpresse steht in einer großen Halle und nicht in einem kleinen Raum. Es ist nur ein Arbeiter zu sehen, Maschinen haben die Arbeit der Menschen übernommen. Die Halle wird elektrisch beleuchtet. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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