Zeitbilder 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

40 Informationen zu den Seiten 130 und 131: Im Kapitel „Friedensverträge und Neuordnungen“ werden die Friedensverträge und deren Folgen dargestellt sowie die Problematik der Zwischenkriegszeit. Zum Inhalt: Im Jänner 1919 fand in Paris eine interalliierte Vorkonferenz statt, die das Ziel hatte, die Friedensbedingungen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs festzulegen. Der Waffenstillstand war bereits im November 1918 mit Deutschland und Österreich-Ungarn geschlossen worden. Im Mai 1919 begannen dann parallel dazu die Friedensverhandlungen mit den Mittelmächten bzw. den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie. Oftmals wird der Ausschluss der Mittelmächte von den Verhandlungen propagiert. Dies ist nicht zutreffend, lediglich bei der Konferenz im Jänner, bei der die Alliierten intern berieten, waren die Verlierermächte nicht eingeladen. An der Konferenz im Mai nahmen 32 Staaten teil. Die Friedensverträge waren umfangreich formuliert. Neben Territorialfragen und Reparationspflichten wurde auch die Gründung des Völkerbunds und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) darin festgelegt. Problematisch erschienen besonders die großen nationalen Minderheiten in den neu entstandenen Nationalstaaten Osteuropas. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Die Friedensverträge, die nach dem Ersten Weltkrieg geschlossen wurden, beinhalteten bereits den Keim für einen weiteren Krieg in sich, da sie von den Verlierermächten als demütigend gesehen wurden. Informationen zu den Seiten 132 und 133: Das Kapitel „Das Humanitäre Völkerrecht: Regeln im Krieg“ beschreibt die wesentlichen Punkte des humanitären Völkerrechts und die Gründung des Roten Kreuzes. Zum Inhalt: Als 1859 die Schlacht bei Solferino stattfand, befand sich der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant in der Gegend. Er half den Verwundeten in der Region um das norditalienische Städtchen Castiglione. Diese Erlebnisse hielt er in seinem Buch „Eine Erinnerung an Solferino“ fest und versendete es an Vertreter der Herrscherhäuser und ranghohe Militärs in ganz Europa. Dunant forderte die Gründung von privaten anerkannten und ausgebildeten Hilfsgesellschaften, die im Kriegsfalle die militärischen Sanitätsdienste unterstützen und von allen Konfliktparteien als neutral akzeptiert werden. Dunant kontaktierte Entscheidungsträger und sozial engagierte Frauen der Oberschicht, um seiner Idee zum Durchbruch zu verhelfen. Er nutzte seine Kontakte geschickt, baute mit viel Engagement ein Netzwerk zu den jeweiligen Entscheidungsträgern auf, in das er viel Energie steckte. Daraufhin versuchte die „Genfer gemeinnützige Gesellschaft“, ein Verein bedeutender Genfer Bürger mit philantropen Bedürfnissen, den Vorschlag Dunants, eine Hilfsorganisation zu gründen, die neutral im Kriegsfalle Hilfe leisten würde, umzusetzen. 1863 wurde zu einer internationalen Konferenz eingeladen. Die Gründung des Roten Kreuzes und der Beschluss der so genannten „Genfer Konvention betreffend die Linderung des Loses der im Felddienst verwundeten Militärpersonen“ im Jahre 1864 war eine Folge dieser Konferenz. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Auch im 21. Jahrhundert wird das humanitäre Völkerrecht nicht immer eingehalten. Anhand von Zeitungsberichten können die Schülerinnen und Schüler derartige Übertretungen recherchieren. Informationen zur Seite 134: Die Zusammenfassung „Auf einen Blick“ fasst das Kapitel „Von Kriegen und Friedensschlüsse“ zusammen und bietet sich zur Wiederholung und Zusammenfassung an. Hinweise zu Methodik/Didaktik: In Kleingruppenarbeiten können die Unterkapitel zusammengefasst werden. Die drei Bilder können im Rahmen einer Bildanalyse in Partner/innenarbeit analysiert und gedeutet werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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