Zeitbilder 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer
38 Informationen zu den Seiten 122 und 123: Das Kapitel „Die Doppelmonarchie und ihr Ende“ gibt Einblick in das Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie. Zum Inhalt: Franz Joseph heiratete am 24. April 1854 die um sieben Jahre jüngere Elisabeth (1837–1898), die eine Tochter einer Schwester von Franz Josephs Mutter Sophie war. Ursprünglich war Elisabeths ältere Schwester Helene als Braut des Kaisers vorgesehen. Aus den historisch nicht immer korrekten Sissi Filmen ist die romantische Liebesgeschichte der beiden bekannt. Franz Joseph war seiner Gattin zeitlebens in einer schwärmerischen Liebe zugetan, diese Liebe wurde nicht immer in gleichem Ausmaß erwidert. Elisabeth blieb dem Hofleben zunehmend fern und reiste viel und gerne. Es entwickelte sich bei länger andauernder Ehe eine Art von Freundschaft. Der Ehe entstammten vier Kinder. Die erste Tochter Sophie Friederike (1855–1857) starb im Alter von nur zwei Jahren an einer Darminfektion. Die zweite Tochter Gisela (1856–1932) hat zeitlebens ein eher distanzierteres Verhältnis zu ihrer Mutter. Aufgezogen wurde sie von ihrer Großmutter Sophie. 1858 wurde der Thronfolger Rudolf geboren. Seine Beziehung zum Kaiser war sehr problematisch, er verstarb durch Selbstmord 1889. 1868 schließlich wurde die jüngste Tochter Marie Valerie geboren. Sie galt als Lieblingskind Elisabeths. Trotz der lebenslangen Liebe Franz Josephs zu Elisabeth, sind zumindest zwei länger andauernde Verhältnisse des Kaisers bekannt. Mit Anna Nahowski (1860–1931) war er 14 Jahre lang liiert, der Verbindung entstammen möglicherweise auch einige Kinder. 1885 begann seine Beziehung zur Hofschauspielerin Katharina Schratt (1853–1940), die von Elisabeth aktiv gefördert wurde, diese dauerte bis zum Tod des Kaisers an. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Zur Geschichte der Ehe zwischen Franz Joseph I. und Elisabeth gibt es zahlreiche Mythen. Diese zu dekonstruieren könnte mit ein Ziel dieses Kapitels sein. Informationen zu den Seiten 124 und 125: Das Kapitel „Der Erste Weltkrieg beginnt – Anlass und Ursache“ gibt einen Überblick über die Ursachen und den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Zum Inhalt: Erzherzog Franz Ferdinand wurde am 18. Dezember 1863 in Graz geboren. Er war der älteste Sohn des jüngeren Bruders von Franz Joseph – Erzherzog Karl Ludwig und seiner Frau Maria Annuniziata von Neapel-Sizilien. Franz Ferdinand wurde streng katholisch erzogen und durchlief eine militärische Laufbahn. Nach dem Selbstmord Kronprinz Rudolfs 1889 galt Franz Ferdinand als voraussichtlicher Nachfolger seines Onkels Franz Josephs, 1898 wurde er zum Thronfolger ernannt. Franz Ferdinand war damit Stellvertreter des Kaisers in militärischen Belangen. Von der Mitwirkung in der Politik wurde er von Franz Joseph ausgeschlossen, auch in der Bevölkerung war er nicht sehr beliebt. Das Verhältnis zwischen Kaiser und Thronfolger war von gegenseitiger Verständnislosigkeit und Antipathie geprägt. Franz Ferdinand trat er für eine gemäßigte Außenpolitik ein und war ein Gegner der Expansionspläne auf dem Balkan sowie der aggressiven Kriegspolitik des Generalstabschefs Conrad von Hötzendorf gegen Serbien und Italien. Verheiratet war Franz Ferdinand mit Sophie Gräfin Chotek, die einem böhmischen Adelsgeschlecht entstammte. Sie galt als nicht ebenbürtig. Franz Joseph gab nach großen Widerständen 1900 die Erlaubnis zur Eheschließung, wobei Franz Ferdinand für seine zukünftigen Kinder auf die Zugehörigkeit zum Haus Habsburg und die daraus erwachsenden Rechte verzichten musste. Seine Gattin Sophie wurde anlässlich der Hochzeit zur Fürstin von Hohenberg ernannt. Am Wiener Hof wurde ihr zu verstehen gegeben, dass sie unerwünscht wäre. Die Ehe wurde sehr glücklich, die Kinder Sofie, Max und Ernst lebten bei den Eltern in Artstetten (Niederösterreich). Hinweise zu Methodik/Didaktik: Die Bündnissysteme des 19. Jahrhunderts zwingen zahlreiche Staaten Europas in den Ersten Weltkrieg. Die Schülerinnen und Schüler können diskutieren, wie die Grenzen der Bündnisse im 21. Jahrhundert verlaufen würden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv
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