Zeitbilder 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

37 Informationen zu den Seiten 118 und 119: Das Kapitel „Napoleon – General, Kaiser, Verbannter“ gibt einen Überblick über den Aufstieg, die Herrschaft und das Ende Napoleons. Zum Inhalt: Nach seiner Scheidung von seiner ersten Frau Josephine begab sich Napoleon 1809 auf Brautschau, da er unbedingt einen legitimen Nachfolger wollte. Die Habsburgerin Marie-Louise schien ihm die ideale Kandidatin, da sie aus einer der vornehmsten Dynastien Europas stammte. Metternich überzeugte schließlich Kaiser Franz II./I. von den Vorzügen dieser Ehe. Die Braut fügte sich anfänglich widerwillig, Napoleon nahm sie aber rasch für sich ein und die Ehe entwickelte sich harmonisch. Der französische Marschall Berthier wurde mit großem Jubel empfangen, als er als Sonderbotschafter Napoleons in Wien eintraf, um bei Kaiser Franz offiziell um die Hand Marie Louises anzuhalten und den Bräutigam bei den anschließenden Vermählungsfeierlichkeiten zu vertreten. Im März 1810 verließ Marie Louise Wien und reiste nach Frankreich. Napoleon kam ihr auf der Strecke entgegen und vollzog die Ehe. In Briefen an ihren Vater bekannte die Braut, dass sie sehr glücklich sei und ihren Mann sehr liebe. Marie Louise brachte am 20. März 1811 in Paris den ersehnten Thronerben zur Welt, Napoeleon II. Franz Bonaparte. Noch am Tag seiner Geburt erhielt er den Titel König von Rom. Nach der Niederlage Napoleons kehrte Marie Louise mit ihrem Sohn nach Österreich zurück. Sie erhielt als Abfindung das Herzogtum Parma mit Piacenza und Guastalla zugesprochen. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Ähnlich wie Alexander der Große oder Julius Cäsar scheitert Napoleon an der Errichtung eines Weltreichs. Hier können Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Persönlichkeiten recherchiert werden. Informationen zu den Seiten 120 und 121: Das Kapitel „Der Wiener Kongress – Zurück zur alten Ordnung“ beschäftigt sich mit der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress nach der endgültigen Niederlage Napoleons. Zum Inhalt: Klemens Metternich wurde 1773 in Koblenz geboren. Er studierte Jus in Straßburg, als er 1789 den Ausbruch der Französischen Revolution dort miterlebte, ein für ihn prägendes Ereignis. Seine Familie flüchtete über London nach Wien, sein konservatives Weltbild festigte sich und sollte Basis für seinen lebenslangen Kampf gegen revolutionäre Volksbewegungen werden. Er heiratete Eleonore Kaunitz, die Enkelin des Staatskanzlers Maria Theresias, Fürst Wenzel Anton Kaunitz. Diese Verbindung verschaffte Metternich den Zugang zur Hocharistokratie und zu den einflussreichsten Kreisen am Kaiserhof. Sie war das Sprungbrett für seine steile Karriere, die ihn in verhältnismäßig kurzer Zeit bis an die Staatsspitze führte. 1809 ernannte ihn Kaiser Franz I. zum Außenminister ernannt, er schätzte dessen Intelligenz und seine diplomatischen Fähigkeiten. Im Kampf gegen Napoleon trug Metternich auf diplomatischem Weg entscheidend zur endgültigen militärischen Niederlage und zum Sturz des französischen Kaisers bei. Nach dem Zusammenbruch des hegemonialen napoleonischen Herrschaftssystems kamen die Vertreter der europäischen Staaten mit ihrem zahlreichen Gefolge in Wien zu einem Kongress zusammen, der vom 1. November 1814 bis zum 9. Juni 1815 tagte. Ziel war die territoriale Neuordnung Europas und die Schaffung einer dauerhaften Friedensordnung. Gastgeber war Kaiser Franz I., den Vorsitz führte Klemens Metternich. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Die Neuordnung von Staatszugehörigkeiten am Schreibtisch ohne die Bedürfnisse, wie Sprachgrenzen u.ä. zu berücksichtigen zieht sich durch das 19. Jahrhundert. Die Schülerinnen und Schüler können Parallelen (zB Imperialismus) recherchieren und die Folgen einerseits für Herrschende als auch für Beherrschte diskutieren. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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