Zeitbilder 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

36 Von Kriegen und Friedensschlüssen Informationen zu den Seiten 114 und 115: Das Kapitel „Der erfolglose Kampf der Bauern“ gibt einen Einblick in die Situation der Bauern im 16. Jahrhundert von Aufständen bis zum Großen Bauernkrieg. Zum Inhalt: Auch auf dem Gebiet des heutigen Österreich trugen die Bauern die Hauptlast der Kriegskosten, die sich aus den Kriegen gegen die Osmanen ergaben. Von den belastenden Kriegssteuern und den Aufgeboten an Menschen für die Heere war der Adel zumeist befreit. Einfallende Osmanen aber auch Söldner der eigenen Truppen zogen oft plündernd und die Felder verwüstend durch das Land. Im Frühjahr und Sommer 1595 erfasste der Bauernaufstand ganz Oberösterreich. Die Feudalherren versprachen den Aufständischen ihre Forderungen im Landtag zu beraten ohne wirklich Zugeständnisse zu machen. 1596 sammelte sich erneut ein Bauernheer von zirka 15.000 Mann unter Führung des Schankwirts Georg Tasch aus Pettenbach. Der Aufstand griff nun auch auf Niederösterreich und die Steiermark über, wo sich die Bergarbeiter dem Aufstand anschließen wollten. Während die Regierung mit den aufständischen Oberösterreichern verhandelte, schlugen sie den Aufstand in Niederösterreich grausam nieder. Schließlich scheiterte auch der Aufstand in Oberösterreich. Georg Tasch wurde unter dem Vorwand von Verhandlungsbereitschaft in eine Falle gelockt, gefangen genommen, zum Tode verurteilt und hingerichtet. 1597 verabschiedete Kaiser Rudolf II. Erlasse über eine Begrenzung von Abgaben und zur Verminderung der Fron-Leistungen. Daraufhin beendete die Mehrheit der Aufständischen ihre Rebellion. Der Widerstand der weiterhin Kämpfenden wurde militärisch zerschlagen und die Anführer hingerichtet. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Die Bauern des 16. Jahrhunderts traten für ihre Rechte ein und versuchten diese kämpfend zu erringen und zu verteidigen. In diesem Zusammenhang könnte diskutiert werden, für welche Rechte die Schülerinnen und Schüler eintreten würden. Informationen zu den Seiten 116 und 117: Das Kapitel „Der Dreißigjährige Krieg – Krieg um Glauben und Macht“ beschreibt die Ursachen, den Verlauf und die Folgen des 30-jährigen Krieges. Zum Inhalt: Seit mehreren Jahren findet im Sommer ein historisches Volksschauspiel statt, das an die Ereignisse im Mai 1625 erinnern soll. Im „Frankenburger Würfelspiel“ treten an die 500 Laiendarsteller/ innen auf. Zirka 300 Helfer/innen tragen zum Gelingen dieses Schauspiel auf der Naturbühne bei. Im Mai 1625 sollte in Frankenburg und weiteren Grafschaften ein katholischer Pfarrer installiert werden. Dieser wurde von der protestantischen Bevölkerung jedoch verjagt und der Frankenburger Pfleger belagert. Adam Graf von Herberstorff, der bayrische Statthalter, wollte diesen bewaffneten Aufstand beenden. Er forderte alle männlichen Bewohner auf, sich am Haushamerfeld, rund 5 Kilometer von der jetzigen Freilichtbühne entfernt, ohne Waffen einzufinden und versprach jedem Gnade, der dieses Angebot annehmen würde. Als die Bauern erschienen, mussten jedoch 36 Ausschussmänner paarweise um ihr Leben würfeln. Die Hälfte von ihnen fand den Tod durch den Strick. Dieses grausame Ereignis war Auftakt zu den oberösterreichischen Bauernkriegen. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Auch im 21. Jahrhundert finden Kriege aus religiösen Gründen statt. Auf einer Weltkarte können diese verortet werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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