Zeitbilder 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

32 Zum Inhalt: Maria Antonia wurde am 2. November 1755 in Wien als letzte Tochter und 15. Kind von Maria Theresia von Österreich und Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen in Wien geboren. Bei der Geburt der Erzherzogin gab es Schwierigkeiten, das Leben der Mutter war in Gefahr. Maria Antonia entwickelte sich gut und wuchs zu einem lebhaften Mädchen heran. Der Unterrichtsplan war für Maria Antonia, wie auch für ihre Geschwister von ihrer Mutter, Erzherzogin Maria Theresia zusammengestellt worden. Alle Kinder erhielten Unterricht in Tanzen, Geschichte, Malen, Stunden in Theateraufführungen, in Rechtschreibung, Mathematik und Fremdsprachen. Für Mädchen standen noch Handarbeiten und Konversation auf dem Stundenplan. Wie die meisten Kinder Maria Theresias wurde auch Maria Antonia aus staatspolitischen Gründen verheiratet, als Ehemann war der französische Thronfolger vorgesehen. Am 19. April 1770, Maria Antonia war 14 Jahre, wurde die Vermählung per procurationem mit dem 15-jährigen Dauphin von Frankreich in Wien gefeiert. Am 7. Mai 1770 erfolgte dann die Übergabe der Erzherzogin auf neutralem Gebiet auf einer unbewohnten Rheininsel vor Straßburg an die Franzosen. Für diese Übergabe musste die 14-jährige sich vollständig entkleiden und Gewänder ihrer neuen Heimat Frankreich anziehen. Auch alle Freundinnen und Beraterinnen der Erzherzogin mussten zurückbleiben. Als 1774 der König von Frankreich stirbt, wird sie mit 18 Jahren Königin von Frankreich. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Die Französische Revolution kann als exemplarisches Beispiel für andere politische Revolutionen gesehen werden. Informationen zu den Seiten 96 und 97: Das Kapitel „Die Französische Revolution: der Terror und sein Ende“ beschäftigt sich mit dem Verlauf und dem Ende der Französischen Revolution. Zum Inhalt: Maximilien de Robespierre wurde am 6. Mai 1758 in Arras geboren. Er war französischer Rechtsanwalt, Revolutionär und führender Politiker der Jakobiner, wirkte ab 1789 auf die erste Phase der Französischen Revolution ein und gewann bis kurz vor seiner Hinrichtung 1794 einen zunehmend prägenden Einfluss auf ihre Entwicklung. Als Abgeordneter in der Nationalversammlung setzte er sich für die Abschaffung der Zensur und eine radikale Pressefreiheit ein. Auch forderte er ein Wahlrecht für alle Männer und die Abschaffung der Sklaverei in den französischen Kolonien, ebenso wie die Abschaffung der Todesstrafe und der Privilegien der katholischen Kirche. Nach seiner Vorstellung sollte die Vernunft die Grundlage und die Tugend das Ziel des Staates sein. Der radikale Demokrat schloss sich rasch dem linken Club der Jakobiner an. Nach dem Sturze Ludwig XVI. verkündete er, dass es nun Zeit sei auf den Trümmern des Thrones die heilige Gleichheit zu errichten. Für ihn bedeutete dieses zum einen Gleichheit vor dem Gesetz aber auch gleiche Chancen in der Politik. Die Gleichheit des Vermögens lehnte er ab, ebenso wie die Gleichheit der Geschlechter, wie dies von Olympe de Gouges gefordert wurde. Sie wurde im Jahre 1793 für ihre Schrift „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ verhaftet und anschließend hingerichtet. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Staatshymnen transportieren auch Geschichtsmythen. Diese zu dekonstruieren kann in diesem Kapitel anhand der Österreichischen Bundeshymne und der Marseillaise geübt werden. Informationen zu den Seiten 98 und 99: Im Kapitel „Es brennt in Europa“ wird die Ausbreitung der revolutionären Gesinnung auf Europa dargestellt. Zum Inhalt: Hans Kudlich kam am 25. Oktober 1823 als jüngster Sohn eines Robot pflichtigen Bauern in Lobenstein zur Welt. Er besuchte das Gymnasium in Troppau und studierte anschließend in Wien Philosophie und Rechtswissenschaften. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich durch Stundengeben und als Erzieher. In Wien kam er mit dem juristisch-politischen Wiener Leseverein in Kontakt. Er nahm am 13. März 1848 an der berühmten Demonstration vor dem Niederösterreichischen Landhaus teil, in dessen Innenhof heute eine Gedenktafel an ihn erinnert. Dies war der Beginn der März-Revolution. Bei der Auflösung der Demonstration durch das Militär erhielt Kudlich einen Bajonettstich in die rechte Hand. Nur z Prüfzwecken – Eigentu des Verlags öbv

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